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1413 - Enklave Chronopuls-Wall

Titel: 1413 - Enklave Chronopuls-Wall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eine friedliche Begegnung mit den Fremden war nicht mehr vorstellbar. Niemand aus dem Volk der Venxentrarier hätte unter den gegebenen Bedingungen noch verhandelt. Deshalb verwarf er jeglichen Gedanken daran und konzentrierte sich ganz auf die Frage, wie er die Fremden töten und sich in den Besitz des Raumschiffs bringen konnte. Das muß mein Ziel sein, dachte er. Und ich werde es erreichen, so wie ich bisher alles erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe.
    Er nahm einen Paralysator und schoß auf das Wesen, das er in langjährigen gentechnischen Versuchen herangezüchtet hatte. Es brach zusammen und blickte ihn mit angstvoll geweiteten Augen an. Er empfing seine Gedanken.
    Warum machst du das? Was habe ich getan ?Ich bin dir immer treu gewesen und habe dir immer gehorcht!
    Weil du einen Fehler gemacht hast, erwiderte er. Ich dulde nicht, daß irgend jemand von euch einen Fehler macht. Wer sich nicht an meine Befehle hält, muß sterben.
    Das Kunstwesen jammerte. Es konnte sich nicht mehr bewegen, aber es erfaßte genau, was mit ihm geschah. Seine Bitten und sein lautloses Angstgeschrei wurden geradezu unerträglich für Quagon-Tarmor, als es über eine Rutsche nach draußen befördert wurde und am Ufer eines Teiches landete, der vielen Tieren dieser Gegend als Tränke diente. Es lebte nur noch ein paar Sekunden, dann fiel es riesigen Insekten zum Opfer, die zu Hunderten aus einem Gebüsch hervorkamen.
    Ich hoffe, ihr wißt alle, was geschehen ist! dachte der galaktische Eremit, und er lächelte boshaft, als die vielen Wesen, die er im Verlauf der Zeit gezüchtet und aufgezogen hatte, telepathisch antworteten.
    Er war sicher, daß jedes von ihnen ab sofort seine Befehle sorgfältiger beachten und befolgen würde als zuvor.
     
    *
     
    Mit Hilfe der Außenoptiken beobachtete Atlan die Pflanzen. Sie rückten ständig näher, ohne daß zu erkennen war, wie sie sich voranbewegten. „Ihre Wurzeln schieben sie jedenfalls nicht über den Boden", stellte der Arkonide fest. „Man sieht kaum, das der Boden erschüttert wird. „Bleiben wir hier?" fragte Hernan Oaks beunruhigt. „Die Pflanzen werden uns einkesseln."
    „Sie können nichts gegen uns ausrichten", bemerkte der Unsterbliche gelassen. „Warten wir es ab."
    „Unsere Schutzschirme halten sie auf jeden Fall zurück", stimmte Oaks zu. „Aber wir können nicht nach draußen, solange sie uns allzusehr auf die Pelle rücken."
    „Das wird sich zeigen." Atlan lehnte sich in seinem Sessel zurück und konzentrierte sich darauf, ihre Umgebung mit Hilfe der anderen Geräte zu erforschen. Er kam zu positiven Resultaten. „Diese Welt könnte ein ausgezeichneter Stützpunkt für uns sein, wenn sie nicht in der Enklave liegen würde."
    „Kann mir eigentlich jemand sagen, wie lange diese Enklave schon besteht?" fragte Karwen Say. „Ich meine, es müßte doch eigentlich Merkmale geben, nach denen man eine Schätzung machen kann."
    „Daran habe ich auch schon gedacht", erwiderte Oaks, „aber leider können wir eine solche Bestimmung nicht vornehmen.
    Die Enklave kann seit Jahrhunderten bestehen, sie kann aber auch erst vor wenigen Tagen entstanden oder geschaffen worden sein."
    Er hob die Hände, um anzuzeigen, wie hilflos er hinsichtlich der Zeitbestimmung war. „Ich verstehe, was du mit deiner Frage sagen willst", fuhr er fort. „Du meinst, wenn die Enklave schon einige Jahrhunderte lang existiert hat, dann müssen wir nicht damit rechnen, daß sie ausgerechnet jetzt zusammenbricht und uns einschließt. Richtig?"
    „Genau das war meine Überlegung. Ich würde mich wohler fühlen, wenn ich wüßte, wie groß die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenbruchs ist."
    „Ich würde mir darüber keine Gedanken machen", empfahl ihr der Arkonide. „Ich gehe davon aus, daß die Enklave sich nicht so schnell schließen wird, daß wir nicht mehr daraus entkommen können. Wir beobachten die Öffnung zum freien Raum hin. Sobald sich dort etwas verändert, wird die Flotte uns benachrichtigen, so daß wir uns in Sicherheit bringen können."
    „Hoffentlich hast du recht", seufzte sie. „Ich komme mir vor wie in einer Mausefalle."
    Der Wald rückte immer näher. Die Zweige der Bäume bewegten sich auf und ab wie Flügel, und die Blätter richteten sich auf das Beiboot, als würden sie magisch von ihm angezogen.
    Karwen Say blickte auf die Kontrollen, um sich zu vergewissern, daß der energetische Prallschirm eingeschaltet war.
    Eine Situation wie diese hatte sie noch nie erlebt. Sie

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