Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1414

1414

Titel: 1414 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schläpfer
Vom Netzwerk:
nach. Resultat: Klassenbeste. Selbst wenn ihr viele dazu rieten: Studieren? Nein. Schnell selbständig sein. Geld verdienen. Nach der Bäuerlichen Haushaltslehre im Waadtland die Rotkreuzschule Lindenhof in Bern.
    Sezieren faszinierte sie. Für angehende Krankenschwestern ein Tabu. Die Mutter eines Freundes, Dozentin für angehende Ärzte, nahm sie mit. «Zum Glück muss ich das nicht», dachte sie. «Mich interessiert nicht jeder einzelne Nerv, aber das Zusammenspiel. Wie bei allem. Die nationalen, internationalen Nachrichten interessieren mich. Die Gesellschaft, das Grosse. Ich wollte immer eine bessere Welt schaffen.»
    Was sie anpackt, tut sie leidenschaftlich, was zur Routine wird, langweilt sie. Der rote Faden in ihrem Leben. Bei Benetton Kleider verkaufen. Stellvertretende Stationsleiterin. Zwölf Monate Dauernachtwache. Reisebegleiterin. Teamleaderin. Mitarbeiterin an Messen, Ausstellungen, Events, zum Beispiel am Autosalon Genf. An der Expo.02 im Pavillon der Nationalbank: «Geld und Wert – das letzte Tabu».
    Dann doch, im Fernstudium, die eidgenössische Wirtschaftsmatura nachholen, das fehlende Wissensfundament erwerben. Dafür nahm sie sogar das Lernen in Kauf. Es folgte, wie längst geplant, Flight-Attendant – bei der Swissair. Bis zum Grounding im Oktober 2001.
    Schliesslich doch ein Studium: Gesellschaftswissenschaften, im Hauptfach Medien- und Kommunikationswissenschaft. Die Lizenziatsarbeit: «Wahrnehmung von Öffentlichkeitsarbeit, untersucht am Fallbeispiel Flughafen Bern». Nach viereinhalb Jahren als Werkstudentin genoss Ariane Güngerich, lic. rer. soc., ein paar Monate das freie Leben, bevor sie sich nach Arbeit umsah – und realisierte: «Die Welt hat nicht auf mich gewartet.» Zwanzig Jahre Berufserfahrung, aber keine Erfahrung im Medienfach, zu alt, überqualifiziert… Sie geriet zwischen Stühle und Bänke. Bis sie an die Rega dachte: «Der Vater Bergführer, ich Krankenschwester, Flight-Attendant, mit Kommunikationsstudium. Eigentlich gehöre ich zur Rega und die Rega zu mir.» Die Reaktion auf ihre spontane Bewerbung: «Wir erlauben uns, Ihr Dossier zu behalten.» Einen Monat später wird ihr jetziger Posten frei. Überzeugt, «das ist meine Stelle», übersteht sie drei Vorstellungsrunden, bewältigt ein Casting mit Medienauftritt auf Hochdeutsch, Schweizerdeutsch, Französisch, erklärt einem Journalisten, weshalb sie exakt die richtige Person für dieses Mandat sei. Selbständig, zielorientiert, tough, charakterisiert sie sich. Auch hypersensibel. «Und manchmal bin ich gern eine Bernerin.»
    «Was mache ich auf dieser Erde?» Die Frage nach dem Lebenssinn stellt Ariane Güngerich immer neu. «Ich bin Mediensprecherin bei der Rega» – das sagt sie gern, obwohl sie sich nicht über die Arbeit definiert. «Doch hier kann ich viele meiner Grundwerte leben, das Soziale etwa. Der Mensch und die Kommunikation wird immer mein Zentrum sein. Und gewisse Dinge werde ich immer anders angehen als ‹richtige› Kommunikationsleute.»
    Ariane Güngerich , geboren 1969, aufgewachsen an diversen Orten im Kanton Bern. Bäuerliche Haushaltslehre. Diplomierte Krankenschwester AKP (dipl. Pflegefachfrau HF). April bis November 2001 Flight-Attendant Swissair. 2002 bis 2007 Studium der Gesellschaftswissenschaften in Fribourg. 2004 bis 2007 Flight-Attendant SkyWork, Flughafen Bern-Belp, ab 2005 Chief Cabin-Crew. Seit März 2009 Mediensprecherin der Rega.

Sturmerprobter Steuermann
Albert Keller, Stiftungsratspräsident 2002–2011



Albert Keller, seit 1990 mit der Rega liiert
    Albert Keller ist mächtig stolz auf die Rega. Der Präsident der zweitgrössten Schweizer Fluggesellschaft, intern «Prinz Albert» genannt, will es wirkungsvoll. Seine Sitzungen hält er so kurz wie möglich; Effizienz sei auch bei einer Non-Profit-Organisation erlaubt. Die Haltung brachte ihm Kritik ein. Er lässt sich nicht irritieren. «Will man ein Ziel erreichen, muss man auf dieses zugehen. Das ist manchmal schwierig und hart.» Als Pensionär kann er sich keinen interessanteren Job vorstellen: einer Airline vorstehen, die beliebter ist als jeder Bundesrat!
    Militärpilot, das blieb ein Wunsch. Im Militär diente er bei den Leichtfliegereinheiten und als Einsatzoffizier in einer Flugplatzabteilung, zuletzt als Hauptmann. 1990 wurde der Investment-Banker Rega-Stiftungsrat und Mitglied des Ausschusses – als Nachfolger seines SBG-Chefs Richard Schait. Kellers Ressort: die Finanzen. «Das Resultat haben wir

Weitere Kostenlose Bücher