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1416 - Das Gebot der Götter

Titel: 1416 - Das Gebot der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hätte ereignen müssen und sich doch nicht ereignete, daß er die Worte des Auserwählten völlig überhörte.
    Nun, wenn es die Götter nicht anders wollen, dann blieb ihm wenigstens seine Pflichterfüllung. „Kurs auf Kassuban!" befahl er.
    Das Schiff drehte sich erneut und beschleunigte. Es vollführte eine kurze Transition und tauchte in greifbarer Nähe des fünften Planeten in den Normalraum ein. Auch hier herrschte bereits Alarm, und Zriengho erhielt die Anweisung, eine der Sicherheitspositionen im Verteidigungskordon anzufliegen und sich nicht mehr davon zu entfernen. „Bei allen Göttern unseres Volkes!" rasselte er in das Funkgerät. „Wir haben eine wichtige Meldung für Frilyan! Sie kann nicht über Funk gegeben werden, denn sie enthält Geheimes! Ich bitte um die Erlaubnis, Frilyan anfliegen zu dürfen!"
    Der Ignorant von der Raumverteidigung verweigerte sie ihm. Zriengho erlebte ihn als einen pflichtbewußten Soldaten, der seine Befehle kannte und sich über Höheres keine Gedanken machte. Er warf einen flüchtigen Blick auf den Auserwählten.
    Radonzu schwieg. Er hielt die Augen unter seinen Häuten verborgen und lugte lediglich mit der Spitze seines Kopfes unter ihnen hervor. Er nahm ihm die Entscheidung nicht ab. Jedem anderen hätte der Kommandant Feigheit unterstellt, nicht so dem Auserwählten. Radonzu durfte nichts tun, was sein eigenes Ziel gefährdete. Frilyan bot ihm die Möglichkeit, ein letztes Mal vor dem großen Tag die Oberfläche Kassubans zu betreten. Hatte die MAUKHAN erst einmal eine vorgeschriebene Sicherheitsposition im Verteidigungswall eingenommen, dann saß Radonzu fest.
    Ein Warnlicht begann zu flackern. Es leuchtete weiß und grell und schmerzte die Insassen der Kommandozentrale in den Augen und in allen Gliedern. Sie verbargen ihre Köpfe hinter beweglichen Segmenten und klappten einen Teil ihrer Häute auf, um sich gegen den Widerschein von den Wänden zu schützen. „Wenn dein Schiff nicht dem Befehl nachkommt, wird es beschossen, Zriengho!" kam die Warnung aus der Station des militärischen Koordinators.
    Zriengho schaltete den Kanal ab und justierte die Funkanlage auf Frilyan. Er sandte den nur den Kommandanten bekannten Eilkode und erhielt augenblicklich Verbindung. Ein hoher Offizier tauchte auf dem Bildschirm auf und klatschte erregt mit den Enden seiner Arme gegen das Pult. „Wir haben Alarm", stellte er fest. „Was willst du?"
    „Wir haben die ALHANGUE kontaktiert. Es ist im Rashta-System etwas vorgefallen. Es ist von solcher Wichtigkeit, daß es nur der Regierungsrat erfahren darf.
    Es hängt mit dem fremden Schiff zusammen. Es eilt. Bitte gib uns sofort einen Einflugtunnel!"
    „Der Rat wird entscheiden, was wichtig ist, Zriengho", bellte der Offizier. „Wenn du einen Fehler machst, dann wirst du für den Rest deines langen Lebens die Gravitationsstrafe erhalten!"
    Zriengho schauderte zusammen.
    Gravitationsstrafe bedeutete, daß er nie mehr in den Genuß der Schwerelosigkeit kommen würde. Er mußte sein Leben dann auf dem Planeten des Heimatsystems zubringen, der die höchste Schwerkraft besaß. „Bitte den Tunnel!" flehte er. „Wir haben keine Zeit zu verlieren!"
    Ein paar Atemzüge später baute sich die Funkstrecke auf und koordinierte den Anflug des Schiffes. Eine Annäherung an Frilyan aus eigener Kraft war nicht gestattet. Dazu war die Station im Orbit viel zu wichtig. Frilyan stellte den Sitz des zwölfköpfigen Regierungsrats dar, und Frilyan lag klein und unscheinbar zwischen einer Ansammlung größerer Stationen, in denen mehrere Millionen Bekassu lebten.
    Jetzt streckte Radonzu den Kopf unter seinen Häuten hervor und musterte die Umgebung. Er faltete alle seine Schwingenteile zusammen und gab ein zufriedenes Brummen von sich. Er rückte sich an seiner Stange zurecht und drehte sich um sie, bis er mit dem Kopf auf derselben Höhe hing wie der Kommandant. „Ich glaube, wir haben mehr Zeit, als uns recht ist", prophezeite er. „Siehst du, daß sich das fremde Schiff noch immer passiv verhält? Es hat keinerlei Raubvogelgebaren an sich. Was bedeutet das? Ich glaube, ich weiß es. Das Schiff lauert! Es wartet auf den günstigen Zeitpunkt. Die Strafe wird hart ausfallen!"
    Zriengho drehte sich ebenfalls. Sein Kopf stieß in Richtung des Auserwählten.
    Der Kommandant war sich bewußt, daß es sich nicht gehörte, einen indirekten Angriff auf einen Auserwählten zu starten. Aber in diesem Augenblick war es ihm egal. „Du machst uns wahrlich Mut,

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