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1417 - Der Würgeengel

1417 - Der Würgeengel

Titel: 1417 - Der Würgeengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir von einem Engel erzählt, der ihn besuchen soll. Heute ist er gestorben. Man hat ihn schnell weggeschafft. Und wieder war es ein Herzschlag.«
    Ich nickte und sagte dabei: »Das hörten wir. Fällt Ihnen sonst noch etwas zu diesem Engelsthema ein?«
    »Im Moment nicht.«
    »Aber wir können auf Sie zurückgreifen, wenn wir Fragen haben?«
    Obwohl Mr. Roberts schon einige Jährchen auf dem Buckel hatte, im Kopf war er klar und helle. Das sahen wir auch seinem Blick an, mit dem er uns anschaute.
    »Wer so redet, der kann nur von einem bestimmten Verein kommen, denke ich mir.«
    »Wir sind vom Yard.«
    Er hob seine Arme an und klatschte in die Hände. »He, das ist stark. Hat sich der Engel bereits bis zu euch rumgesprochen?«
    »So ähnlich.«
    »Und weiter?« Er beugte sich vor. Die Augen hatten sich bei der lauernd gestellten Frage verengt.
    »Wir sind erst am Anfang.«
    »Gut«, flüsterte er, »aber macht weiter und schickt den verdammten Engel in die Hölle.«
    »Vielleicht kommt er ja von dort«, sagte ich und zwinkerte dem alten Mann zu.
    »Jetzt reicht es aber!«, mischte sich Greta ein. »Was Sie hier sagen, das ist doch alles Spinnerei. Kommen Sie!« Sie drehte den Rollstuhl herum, warf uns noch einen bösen Blick zu und schob das Gefährt auf die Aufzugstür zu.
    Suko und ich gingen nach draußen, wo uns eine vom Schein der Sonne aufgewärmte Luft empfing.
    »So falsch scheinen wir hier nicht zu sein«, erklärte Suko. »Jetzt bin ich auf den Würgeengel gespannt.«
    »Ich nicht.«
    »Weil du ihn kennst.«
    Ich hob die Schultern. »Er hat mich gewarnt. Er will nicht, dass wir uns in seine Angelegenheiten einmischen. Genau das werden wir aber tun.«
    »Gut. Und welcher Plan steckt dahinter?«
    »Noch kein konkreter. Wir werden uns zunächst zurückziehen, aber nicht zu weit.«
    »Du hoffst auf die Nacht?«
    »Unter anderem.«
    Wir hatten den Rover erreicht. Suko legte seine Hände auf das Dach und schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nur nicht, dass niemand von den Verwandten der Verstorbenen aufmerksam geworden ist. Abgesehen von Luke Russo.«
    »Ha, bei einem Herzschlag?«
    Suko nickte. »Ja, da hast du auch wieder Recht…«
    ***
    Die Insassen saßen auch noch jetzt auf den Bänken, als das breite Haus hinter uns zurückblieb. Wenn ich mir die Frauen und Männer so anschaute, stellte ich fest, dass sie alle recht alt waren, und ich konnte mir vorstellen, dass der Todesengel noch einiges vor sich hatte, bis er sein endgültiges Ziel erreichte. Ich hatte diesmal das Lenkrad übernommen. Ein Ziel hatten wir. Es war die kleine Stadt Seaford, eine Zentrale in einer Urlaubsgegend am südlichen Strand.
    Es würde noch nicht viel Betrieb herrschen. Im Hochsommer sah das anders aus.
    Eigentlich hätte ja ein Arzt ins Heim geholt werden müssen, um den Tod des Mannes festzustellen. Das war nicht passiert. Stattdessen hatte man den Toten weggeschafft. Der Name des Bestattungsunternehmers hatte auf den beiden Seiten des Fahrzeugs gestanden.
    Ich hatte ihn mir gemerkt und wollte dort nachfragen. Sicherlich würden wir den Namen des Arztes erfahren, der den Tod des Mannes bestätigt hatte.
    Wir näherten uns dem Ende des Grundstücks, wo ein Ahorn mit mächtigem grünen Dach stand, und sahen plötzlich hinter dem Stamm des Baumes etwas erscheinen.
    Es war ein zur Seite ausgestreckter Arm, der hoch- und niederfuhr, als wäre er eine Schranke.
    Ich hielt kurz an, denn da hatte uns jemand ein Zeichen geben wollen.
    Der Rover stand kaum still, als sich ein junger Mann aus der Deckung löste, die Tür hinter Suko aufriss und in das Fahrzeug hechtete. Er blieb flach auf der Rückbank liegen und bat uns, weiterzufahren.
    »Aber schnell, bitte.«
    »Okay. Und wohin?«
    »In Richtung Seaford.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Aber nicht bis zur Stadt. Es gibt unterwegs einen Picknickplatz. Dort können wir reden.«
    »Alles klar.«
    Suko drehte sich um. »Was soll diese Geheimnistuerei, Mister?«
    »Das werden Sie noch zu hören bekommen.«
    »Okay.«
    Ich bog nach links ab. Es war ein schmaler Weg, auf dem wir fuhren. Grau, nur ab und zu mit Grasbüscheln durchsetzt. Zudem wellig und uneben, und den Picknickplatz sahen wir recht schnell.
    Ich hielt an.
    Der fremde Passagier hatte sich wieder aufgerichtet. Er traf keinerlei Anstalten auszusteigen und sagte nur: »Hier sind wir richtig.«
    »Für was?«, fragte Suko.
    »Um mal einige Dinge zu klären.«
    »Das hört sich nicht schlecht an. Dann lassen Sie mal hören.«
    Ich hatte

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