1417 - Flug in Richtung Ewigkeit
beschützen."
Der alte Bekassu wurde nachdenklich, dann meinte er: „Und wie stellst du dir das vor?"
Zarga brauchte nicht lange zu überlegen. „Der Bekassu Eheenza kam mit ihnen zusammen an Bord, und er wohnte im selben Quartier. Er war mit ihnen befreundet, besann sich aber eines Besseren, als sie vom Schiff entlarvt wurden. Ich könnte mir denken, daß er gern die Aufgabe übernähme, Gesahr zu warnen, um so seinen Fehler wiedergutzumachen."
Diesmal dachte der Alte lange nach.
Die Entscheidung fiel ihm sichtlich schwer. Aber wenn das Schiff vom Fehlschlag des ersten Versuchs erfuhr, würde es sicherlich im eigenen Interesse einen zweiten gestatten. „Ich werde es versuchen", sagte er schließlich. „Eheenza war der Name?"
„Richtig. Er ist in das verlassene Quartier der Fremden zurückgekehrt. Soll ich zu ihm gehen?"
„Warte, bis mir das Schiff die gewünschte Erlaubnis gegeben hat."
Zarga war damit zufrieden.
Die betrügerischen Fremden sollten nicht so leicht davonkommen!
Es dauerte lange, dann kehrte der alte Bekassu vom Heckteil zurück. Umständlich setzte er sich und sah Zarga an. „Das Schiff hat für Eheenza die Erlaubnis erteilt, aber er muß lange vor Mitternacht wieder an Bord sein, da sich am Starttermin nichts geändert hat. Nun liegt es an dir, Eheenza davon zu überzeugen, daß es lebensnotwendig für ihn und für uns alle ist, die Bekassu von Paura-II vor den Fremden zu warnen. Einmal ist es schon geschehen, aber es hat nicht richtig funktioniert. Dies ist die allerletzte Chance."
„Ich werde meine Pflicht tun", versprach Zarga und ging, um Eheenza aufzusuchen.
Eheenza versuchte noch immer, seine Enttäuschung über jene, die er für seine Freunde gehalten hatte, zu überwinden.
Besonders der Verlust seiner Beschützerin Eirene schmerzte ihn. Er hatte sie auf seine Art gern gehabt, und nun mußte sie sich als Betrügerin entpuppen und hatte das Schiff mit den anderen verlassen.
Ungehalten sah er auf, als Zarga Einlaß begehrte. Er mochte den Tursen nicht, aber immerhin war er derjenige gewesen, der ihn gewarnt hatte.
Also ließ er ihn herein. „Es gibt nichts mehr zu reden", empfing er ihn unfreundlich. „Vielleicht doch", wehrte Zarga schnell ab und setzte sich. „Und das wäre?"
Zarga versuchte, seine Worte so überzeugend wie möglich zu wählen. „Das Schiff ist besorgt, und wir sind dem Schiff und den Wohltätern verpflichtet, sonst wären wir nicht hier."
Einer ist zuviel an Bord, dachte Eheenza bei sich und hoffte, daß niemand es je bemerken würde. „Du hast recht", erwiderte er nur, gespannt darauf, was Zarga von ihm wollte. „Die Bekassu von Paura-II wurden bereits einmal gewarnt, aber es war vergebens. Nun hat das Schiff die Genehmigung erteilt, einen Befehl der Wohltäter - wir nennen sie auch Götter - dem hiesigen Hafenkommandanten zu überbringen. Das Schiff hat dich als seinen Boten bestimmt."
Eheenza wunderte sich insgeheim, daß ausgerechnet er der Bote sein sollte, er, der unbefugt als Ewigkeitsdiener eingestuft werden müßte. Das Schiff war demnach auch nicht allwissend. Eine große Beruhigung. „Was hätte ich zu tun, Zarga?"
Zarga erklärte es ihm weitschweifig und verschwieg, daß sein Versuch gescheitert war. „Du findest den Kommandanten Gesahr im großen Randgebäude neben dem Gästehaus am Rand des Landefelds. Informiere ihn lediglich, daß eine neuerliche Überprüfung stattgefunden hat, und zwar durch das Schiff selbst, und daß kein Zweifel mehr daran besteht, daß die Fremden Betrüger sind. Bis zur Rückkehr des Schiffes in unbestimmter Zeit sind sie unter strenger Bewachung festzuhalten. Das wäre eigentlich alles."
„Es ist genug." Eheenza kam sich schmutzig vor, seine ehemaligen Freunde zu verraten, aber wie es schien, hatte er keine andere Wahl. „Wann?"
„Sofort! Das Schiff wird den Ausstieg öffnen, sobald du bereit bist."
Ein wenig Mißtrauen blieb. „Warum gerade ich, Zarga?"
„Weil du die Fremden besser kanntest als alle anderen an Bord. Das mag auch der Grund sein, warum das Schiff gerade dich auswählte, diese Aufgabe zu übernehmen."
Eheenzas Mißtrauen wuchs wieder. War es wirklich möglich, daß sich das angeblich allwissende Schiff derart irrte? Und wenn, dann war es doch sicher auch möglich, daß es sich in Hinsicht auf die Fremden irrte ...
Dieser Gedanke gab den Ausschlag. „Ich bin bereit, Zarga. Ich bereite mich nur noch vor, dann komme ich zum Ausstieg."
„Ich erwarte dich dort", versprach Zarga
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