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1418 - Grabgesang der Geistermönche

1418 - Grabgesang der Geistermönche

Titel: 1418 - Grabgesang der Geistermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dem T-Shirt, doch das ignorierte er. Michael ging auf den Ausgang zu und betrat wieder die Fußgängerzone, die sich in der Zwischenzeit belebt hatte.
    Die Menschen waren aus den Häusern gekommen, um einzukaufen. Oder auch nur, um das schöne Wetter zu genießen. Ihn interessierte das weniger. Er war zwar froh darüber, dass es nicht regnete, aber das hätte ihm auch nichts ausgemacht.
    Seine Uhr hatte er bereits um eine Stunde vorgestellt und überlegte, ob er sofort zum Kloster hochfahren sollte. Ein wenig Zeit hatte er noch. Es würde ihm gut tun, wenn er seine Macht noch ein wenig genoss, und die gab ihm ein gutes Gefühl, als er durch die Altstadt schlenderte und sich die Menschen ansah.
    Er wurde oft angestarrt. Blicke streiften die Aufschrift an seiner Kleidung. Er hatte beim Gehen das Gefühl, über dem Pflaster zu schweben.
    Zu lange wollte er sich nicht Zeit lassen. Deshalb führte ihn der nächste Weg zum Parkplatz, wo sein Wagen in der Sonne stand und sich innen ziemlich aufgeheizt hatte.
    Er stieg ein.
    Sekundenlang schloss er die Augen. Da die Türen noch offen standen, hörte er dem Rauschen des Flusses zu, der seine grauen Wassermassen durch das Bett schob.
    Es war so weit.
    Er hatte sich innerlich darauf vorbereitet. Er würde dem Kloster einen ersten Besuch abstatten, und das löste in ihm das Gefühl aus, nach Hause zu kommen.
    Damals vor langen Jahrhunderten hatten die Mönche dem Erzengel das Kloster geweiht. Aber sie hatten sich nicht in seinem Sinne entwickelt. Einige von ihnen waren abtrünnig geworden und hatten ihre Strafe erhalten. Nie würden sie Ruhe finden – niemals.
    Er kannte die Historie, aber ob sie auch den Bewohnern klar war, das stand in den Sternen.
    Jedenfalls, das wusste Michael, war er zum richtigen Zeitpunkt erschienen.
    Mit dem Gedanken daran startete er den Polo…
    ***
    Ich war froh, noch mit meinem Freund Harry Stahl telefonieren zu können. Er war in eine Parkbucht gefahren und hatte mir zugehört, nachdem er seine Überraschung abgeschüttelt hatte.
    Da befand ich mich bereits auf dem Weg zum Flughafen und erklärte Harry, wann meine Maschine startete.
    »Dann kannst du ja gegen Mittag am Ziel sein.«
    »Das hoffe ich.«
    »Und wo treffen wir uns?«
    »Mach einen Vorschlag, Harry.«
    Er hatte sich genauestens über Miltenberg informiert und schlug ein Lokal vor, das im Zentrum lag und das wohl das bekannteste war.
    »Du kennst auch alle Kneipen und Fressstätten, wie?«
    »Das nicht, aber ich treffe mich dort mit dem jungen Kollegen Thomas Weber.«
    »Wartet ihr auf mich?«
    »Immer.«
    Wir sprachen noch darüber, wie ich am besten fuhr, dann beendeten wir das Gespräch. Ich hoffte stark, dass die Maschine pünktlich startete und ich später mit dem Leihwagen auch in keinen Stau auf der Autobahn geriet.
    An diesem Tag hatte der Himmel ein Einsehen. Alles ging glatt.
    Pünktlich auf die Minute schwebte der Flieger der Landebahn entgegen. Wenig später konnte ich mir den Leihwagen abholen, einen BMW der 3er Klasse, und dann ging ich auf die Autobahn.
    Richtung Würzburg, die inzwischen bis zum Seligenstädter Kreuz gut ausgebaut war. Es gab keinen Stau und auf der Landstraße in Richtung Miltenberg ebenfalls nicht, worüber ich froh war. Geblitzt wurde ich auch nicht, obwohl ich zu schnell fuhr, und als ich durch das historische Tor in die Stadt einfuhr, fühlte ich mich irgendwie erlöst.
    Einen Parkplatz zu finden war auch kein Problem, und ich rief erst mal Harry Stahl an, während ich im Wagen saß und auf den Fluss schaute.
    Mein deutscher Freund meldete sich sehr schnell. Ich ließ ihn kaum zu Wort kommen, sondern sagte nur: »Vor mir fließt der Main.«
    »He, dann bist du schon da?«
    »Ja, in Miltenberg.«
    »Super.«
    »Wo finde ich dich?«
    »Thomas Weber und ich sitzen hier im Lokal. Das Essen kann ich dir empfehlen.«
    »Dann beschreibe mir mal den Weg.« Erst sagte ich ihm noch, wo ich parkte.
    »Lass dein Auto dort stehen und komm zu Fuß. Es sind nur ein paar Minuten.«
    Gleich darauf war ich unterwegs. Miltenberg war eine wunderschöne Stadt mit alten Häusern, die das Flair des ausgehenden Mittelalters verströmten. Nur dass sich jetzt moderne Geschäfte in den Häusern befanden.
    Ich ging an den Schaufenstern vorbei und erreichte das Lokal, das am Ende der Fußgängerzone an einer Ecke lag. Die Eingangstür stand weit offen. Davor hatte man Bänke und Tische gestellt, denn bei diesem herrlichen Wetter saßen die Gäste gern draußen.
    Harry Stahl

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