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1418 - Grabgesang der Geistermönche

1418 - Grabgesang der Geistermönche

Titel: 1418 - Grabgesang der Geistermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Euphorie auch einen Tipp gegeben. Da war ein Begriff gefallen, über den ich nachdenken musste. Ich hatte ihn verstanden, nur konnte ich damit nichts anfangen. Zumindest in der letzten Nacht nicht.
    »He, was ist mit dir los?«
    »Ich denke nach.«
    »Gut.«
    Verdammt, ich suchte nach dem Namen. Er hatte davon gesprochen, dass man ihn an einem bestimmten Ort verehrt hatte. Ich überlegte hin und her. Verdammt, das musste mir doch wieder einfallen!
    So etwas konnte man nicht vergessen.
    Dann fiel das Rollo. Ich sah wieder klar und flüsterte den Namen vor mich hin.
    »Michelsberg…«
    »Was sagst du da?« Glenda beugte sich vor.
    »Michelsberg hat er gesagt. Es ist genau der Hinweis, nach dem ich gesucht habe.«
    Glenda sagte nichts. Nach einer Weile hob sie die Schultern. »Es tut mir Leid, John, aber damit kann ich beim besten Willen nichts anfangen. Das sagt mir gar nichts. Hört sich aber deutsch an.«
    »Genau. Und dann vergleiche mal den Begriff Michelsberg mit dem Namen Michael.«
    Glenda überlegte nicht lange. »Stimmt, da gibt es eine Übereinstimmung. Das passt.« Sie wiederholte beide Begriffe und nickte mir zu.
    »Schön, dass du es auch so siehst«, murmelte ich.
    »Aber wir haben ein Problem.«
    »Sag schon.«
    »Wo findest du diesen Michelsberg?«
    »In Deutschland.«
    »Hahaha…« Sie verzog den Mund. »So klein ist das Land nun auch nicht.«
    »Aber auch nicht zu groß. Außerdem gibt es dort jemanden, der mir weiterhelfen kann.«
    »Harry Stahl natürlich.«
    »Genau.«
    Glenda lächelte. »Das sieht ja gar nicht so schlecht aus, wenn alles zutrifft.«
    »Das versteht sich.«
    Wie ich Harry Stahl kannte, würde er bestimmt in seinem Büro sitzen. Und so versuchte ich es mit einem Anruf in Wiesbaden. Leider war er nicht da. Man erklärte mir, dass Harry dienstlich unterwegs war, und wollte mir natürlich nicht sagen, an welch einem Fall er arbeitete. Das war nicht weiter tragisch, denn es gab noch eine andere Möglichkeit.
    Harry Stahl lebte mit seiner Freundin Dagmar Hansen zusammen.
    Sie erwischte ich noch in ihrer Wohnung in Wiesbaden. Dagmar war verwundert, als sie meine Stimme hörte.
    »Du – am frühen Morgen«, sagte sie.
    »Manchmal eilt es.«
    »Und wo brennt es bei dir?«
    »Ich wollte eigentlich Harry sprechen und ihn um eine Auskunft bitten.«
    »Er ist unterwegs. Nicht mal weit weg. Er hat den Anruf eines Polizisten bekommen, dem in der vergangenen Nacht etwas Unheimliches aufgefallen ist. Er will mehrere geisterhafte Gestalten gesehen haben, die über den Main schwebten.« Sielachte. »Ob etwas dabei herauskommt, das weiß ich nicht, aber Harry ist losgefahren. Außerdem liegt die Stadt nicht weit von uns entfernt.«
    »Wie heißt sie denn?«, fragte ich.
    »Miltenberg.«
    Ich war still, ganz still. Nur nicht im Kopf. Da schrillten die Alarmglocken, da herrschte plötzlich ein Durcheinander, das ich nicht erklären konnte. Es ging in meinem Kopf wirklich drunter und drüber, und ich fragte mich, ob das Leben nur aus Zufällen bestand.
    »Bist du noch dran, John?«
    »Ja, das bin ich.«
    Dagmar Hansen lachte. »Was hat dich denn so geschockt? Dass ich den Namen Miltenberg erwähnt habe?«
    »Genau das.«
    »Und warum?«
    Diesmal lachte ich laut. »Weil das Leben mal wieder verrückt gespielt hat und auch mich überraschte. Ich kann mir jetzt vorstellen, dass Harry und ich an demselben Fall arbeiten, und das ist kein Witz.«
    Dagmar Hansen wollte mir das nicht abnehmen. Sie hielt mir entgegen, dass es kein richtiger Fall war.
    »Wer weiß. Oder was nicht ist, das kann noch werden.«
    »Hm, da hast du allerdings Recht.«
    »Harry ist also in Miltenberg.«
    »Auf dem Weg dorthin. Ein Polizist namens Thomas Weber hat ihm von geisterhaften Gestalten berichtet, die er in der letzten Nacht sah. Harry hat sich an den jungen Mann erinnert. Er war mal in einem Seminar bei ihm, und da ist er ihm aufgefallen, weil er interessante Fragen stellte. Er hat ihn also nicht für einen Spinner gehalten.«
    »Hört sich gut an.«
    »Heißt das, du willst nach Miltenberg fahren?«
    »Ja. Das habe ich vor.«
    »Dann werde ich dir genau sagen, wo der Ort liegt. Bis Frankfurt musst du fliegen und dir dann einen Leihwagen nehmen.«
    Ich notierte mir die Auskünfte und bedankte mich. Aus welchem Grund ich nach Miltenberg wollte, hatte ich Dagmar nicht gesagt.
    Darüber wollte ich mit Harry Stahl reden.
    Glenda schaute mich an. »Du siehst aus, als wolltest du dich gleich in die Maschine setzen und

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