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1418 - Grabgesang der Geistermönche

1418 - Grabgesang der Geistermönche

Titel: 1418 - Grabgesang der Geistermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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niedergeschlagen?«
    »Nein. Ich habe es ihm gegeben, um zu verhindern, dass ein Kind getötet wurde. Er hatte in der kleinen Julie die perfekte Geisel. Für sein Ziel, an mein Kreuz zu gelangen, hätte er alles getan. Aus seiner Sicht ist es verständlich, da er sich für die Wiedergeburt des Erzengels Michael hält. Zudem stammen seine Vorfahren hier aus dieser Gegend. Es passt also zusammen.«
    Harry war zunächst sprachlos. Schließlich meinte er: »Wenn man es so sieht, hast du Recht.«
    »Für mich gibt es keine andere Möglichkeit. Er hat mein Kreuz, er weiß, wessen Zeichen sich darauf befinden, und er wird es auch einsetzen, davon gehe ich aus.«
    »Gegen wen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Gegen die Mönche?« Harry hob die Schultern. »Das wäre das einzig Sinnvolle. Er kann nur Gutes mit dem Kreuz tun. Alles andere – nun ja – du bist der Fachmann.«
    »Es ist möglich, dass er die Mönche in seiner Eigenschaft als Erzengel bekämpfen will. Sie waren abtrünnig. Sie müssen bestraft werden. Er kann so etwas nicht hinnehmen. Er spielt sich gewisserma ßen als Rächer auf, und er wird die Mönche finden.«
    Thomas Weber mischte sich ein. Er lachte zuerst und fragte dann:
    »Kann man denn Geister überhaupt töten?« Sein Blick glitt zwischen Harry und mir hin und her. »Ich meine, ich habe sie ja erlebt. Es gab nichts, was sie hätte aufhalten können. Selbst das Auto des Zeugen ist mitten durch sie hindurchgefahren. Sie ließen sich nicht beirren, und ich denke, dass sie in der nächsten Nacht erneut erscheinen.«
    »Richtig«, erklärte Harry Stahl. »Und dann sollten wir bereitstehen, um ihnen Paroli zu bieten.«
    Weber lachte. »Geistern?«
    »Genau denen.«
    »Das ist unmöglich.« Er hatte einen roten Kopf bekommen. So sehr regte ihn das Gespräch auf.
    »Warten Sie ab«, sagte Harry. »Ich habe schon andere Dinge erlebt, und Sie können John Sinclair als Fachmann bezeichnen. Das mal vorausgesetzt. Ich sehe unsere Chancen gar nicht so schlecht.«
    »Und wo wollen Sie suchen?«
    »Im Kloster.«
    »Aber das geht nicht. Es ist so etwas wie ein Touristenmagnet. Im Moment halten sich die Zahlen der Besucher noch in Grenzen, aber warten Sie mal ab, was in einigen Wochen hier los ist.«
    »Dann sind wir nicht mehr hier.«
    »Trotzdem, das Kloster ist auch jetzt gut besucht.«
    »Wie sieht es mit der Nacht aus?«, fragte ich.
    Thomas Weber wiegte den Kopf. »Da herrscht da oben das Schweigen im Walde. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Kloster ist von Wald umgeben, obwohl man auch mit dem Auto hochfahren kann. Man muss dann nur ein paar Schritte bis zum Ziel laufen. Die Gäste kennen es, und sie kennen vor allen Dingen die Schwemme.«
    »Bitte?«
    »Ein Lokal«, klärte mich Harry auf. »Man kann dort essen und trinken. Das ist wie in einem großen Brauhaus, und es wird von den Gästen sehr angenommen.«
    Ich musste lächeln. »Dass sich da keine Geistermönche zeigen, um ihren Grabgesang zu intonieren, liegt auf der Hand.«
    »Also warten wir die Dunkelheit ab«, schlug Harry vor.
    »Genau.«
    Thomas Weber schaute wieder von einem zum anderen. »Sie wollen da wirklich hoch?«
    »Es ist die einzige Möglichkeit.« Harry Stahl lächelte. »Schließlich wollen wir nicht nur dem Spuk ein Ende bereiten, wir müssen auch etwas von einer bestimmten Person zurückholen, das diese sich unrechtmäßig angeeignet hat. So sieht die Sache aus.«
    »Und Sie haben keine Angst?«
    »Warum sollten wir?«
    »Ja, warum sollten Sie?«, murmelte er. Dann rückte er mit seinem Vorschlag heraus. »Da ich mich hier auskenne, wäre es gar nicht schlecht, wenn ich Sie begleite. Oder haben Sie etwas dagegen?«
    »Nein, nein, Sie gehören dazu«, erklärte Harry. »Sie sind schließlich der Auslöser gewesen.«
    »Das finde ich auch.« Thomas Weber nickte. »Also heute Nacht. Am Tage herrscht dort zu viel Betrieb. Da werden sich keine Geister zeigen, denke ich mal.«
    Ich stimmte ihm zu. »Aber ich gehe davon aus, dass es bereits jemanden gibt, der sich dort aufhält.«
    »Dieser Michael Meier?«
    »Ja.«
    »Meinen Sie, dass Sie ihn fangen können und…«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich denke, dass wir uns vorerst im Hintergrund halten. Beobachten, abwarten und zum richtigen Zeitpunkt zuschlagen.«
    Der Polizist, der keine Uniform trug, sondern leger gekleidet war, lächelte. »Man merkte schon, dass hier zwei Leute vom Fach zusammensitzen. Ich bin dabei. Allerdings muss ich noch mit meinem Einsatzleiter sprechen. Der

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