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142 - Die Vampir-Maschine

142 - Die Vampir-Maschine

Titel: 142 - Die Vampir-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wurden von einer scharfen Schneide durchtrennt, und als die Klinge über Lance Selby waagerecht durch die Flammen gezogen wurde, hielt den Parapsychologen nichts mehr.
    Gleichzeitig wurde auch die Voodoo-Verbindung aufgehoben, und Lance Selby brach befreit zusammen.
    Er wußte nicht, wer ihn gerettet hatte.
    Er begriff nur, daß sich in diesem Haus sein Schicksal erfüllt hätte, wenn ihm der Unbekannte nicht im allerletzten Augenblick beigestanden hätte.
    ***
    Man konnte Irene Hastings nicht als strahlende Schönheit bezeichnen, aber sie hatte das gewisse Etwas. Wenn sie einen Raum betrat, in dem nur Männer waren, begann die Luft zu knistern.
    Sie hatte ganz einfach das, was man Sex Appeal nennt.
    Ihre Schneidezähne standen ein wenig vor, ihre Nase bog sich ein bißchen zu sehr nach oben, aber diese kleinen Mängel taten ihrer Ausstrahlung keinen Abbruch. Ihr Haar war dunkelbraun, wie ihre Augen, und hatten einen samtweichen Glanz, und ihr Lächeln war auf eine unbeschreibliche Weise ansteckend.
    Hinzu kam ein Timbre in der Stimme, das keine andere Sprecherin zu bieten hatte, und es war eigentlich von Anfang an klar gewesen, daß sie irgendwann einmal ihre eigene Sendung bekommen würde.
    Alle fanden sie nett. Sie konnte ungemein charmant sein, mit jedermann plaudern. Sie hatte die Gabe, sich mit einem Menschen, den sie noch nie gesehen hatte, stundenlang unterhalten zu können. Das war ein gefragtes Talent.
    Irene war kurz mit einem reichen Playboy verheiratet gewesen. Sein Vater hatte eine bekannte Fotogeschäftskette besessen. Er war nur der Sohn gewesen, also derjenige, der Vaters Geld zum Fenster hinauswarf.
    Anfangs hatte das Irene imponiert; sie war damals noch sehr jung gewesen. Als sie dann aber erkannte, was für ein Armleuchter ihr Mann war, hatte sie ihn nach nur einem Jahr Ehe um die Scheidung gebeten, und er hatte zugestimmt, weil ihm bereits eine andere hübsche Blume aufgefallen war, zu der er weiterflattern wollte.
    Die Scheidung ging ohne Aufsehen ab. Irene nahm wieder ihren Mädchennamen an, und das war’s dann gewesen. Zurück blieb ein schaler Geschmack und der Entschluß, nicht so schnell wieder einem Mann das Ja-Wort zu geben.
    Daran hatte sich Irene bisher gehalten.
    Erst Robin Lodd hatte ihren festgefügten Entschluß ins Wanken gebracht. Bei ihm hätte sie noch einmal schwach werden können. Sie waren sich sehr ähnlich, waren arbeitsam und ehrgeizig, und wenn sie etwas wollten, gingen sie mit dem Kopf durch die Wand, um es zu erreichen.
    Zuerst war es nur ein kleiner Flirt gewesen, aber dabei war es nicht geblieben, und heute sahen sie einander so oft wie möglich, und das wunderbare Gefühl, das sie miteinander verband, hatte einen ganz speziellen Namen: Liebe.
    Irene saß in ihrem kleinen Büro und bereitete sich auf ihre Sendung vor, die sich wachsender Beliebtheit erfreute.
    Diesmal stand ein Umweltproblem auf dem Programm.
    Schlagworte wie »Es ist fünf Minuten vor zwölf« oder »Der Wald sitzt auf Nadeln« hatten Irene veranlaßt, einen Experten einzuladen, mit denen die Hörer über die Wirksamkeit von Katalysatoren bei Autos reden konnten.
    Sie hatte sich eine Reihe von Fragen auf geschrieben, die sie einstreuen wollte, falls die Hörer sie nicht stellen sollten. Dazu würde sie Platten spielen, deren Texte sich kritisch mit den Umweltproblemen der Gegenwart auseinandersetzten.
    Irene Hastings war sicher, daß die Sendung den Hörern unter die Haut gehen würde.
    Sie wollte, mußte die Menschen wachrütteln. Das Problem, das heute behandelt wurde, lag ihr persönlich am Herzen, und sie hatte durchgesetzt, daß die Sendung am Wochenende wiederholt wurde, damit sie ein noch größeres Publikum erreichte.
    »Es muß endlich etwas geschehen«, hatte sie kürzlich zum Programmdirektor gesagt. »Aber das einzige, was im Moment geschieht, ist, daß Leute wie ich sagen, daß etwas geschehen müsse.«
    Sie blickte auf die Uhr.
    Es war Zeit, das Büro zu verlassen und den Senderaum aufzusuchen. Irene raffte ihr Manuskript, lose Blätter, zusammen und legte sie in eine Mappe.
    Zur selben Zeit betrat Droosa, der Teuflische, das Gebäude des Senders…
    ***
    Droosa fuhr mit dem Lift zur sechsten Etage hinauf. Als er die Kabine verließ, schwebte ihm Kaffeeduft entgegen. Er hörte Mädchen kichern, vernahm das Klappern von Schreibmaschinen.
    Ein Mann ließ einen schlüpfrigen Witz vom Stapel, der sehr gut ankam. Eine Tür öffnete sich, und ein junger, sommersprossiger Mann trat auf den

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