142 - Die Vampir-Maschine
Schneide magisch geschärft war, konnte er nicht wissen. Er wich vor dem hereinstürmenden Hexenhenker nicht zurück, sondern warf sich ihm entgegen.
Anthony Ballard konnte nicht zuschlagen, weil ihm Glover in die Arme fiel. Der Vampir drehte sich mit ihm, und sie flogen beide gegen die Bungalowwand.
Der Hexenhenker schlug dem Blutsauger den Holzschaft gegen die Zähne. Glover fauchte zornig und ließ Ballard los. Der Hexenhenker sprang mit einem weiten Satz zurück und holte mit dem Beil aus.
Er verlieh seiner Waffe einen tödlichen Schwung, und als sich Glover wieder auf ihn stürzte, traf ihn die magisch geschärfte Schneide.
Kopflos brach der Vampir zusammen, und Anthony Ballard eilte zu Lory Alexander, um sich ihrer anzunehmen.
***
Mason Marchand und ich waren die Vorhut. Niemand schenkte uns Beachtung. Die silbernen Overalls wirkten wie Tarnanzüge. Pakka-dee, Bruce O’Hara und Speedy plünderten den Waffenschrank, und als die OdS-Leute Alarm schlugen, bezogen die drei ihre Posten und sorgten dafür, daß niemand Mason und mir folgen konnte.
Hinter uns ging eine wilde Schießerei los.
Boram hatte tatsächlich das Kunststück zuwege gebracht, sämtliche Panzertüren für uns offenzuhalten.
Er stieß in der untersten Etage zu uns und führte uns in den Computerraum.
»Zerstör dieses verdammte Gerät, Fystanat!« keuchte ich, und der Mann aus der Welt des Guten setzte den Elektronikkasten mit weißleuchtendem Elmsfeuer in Brand.
Die gezackten Flammenbündel fraßen sich in den Apparat, löschten und vernichteten das Vampir-Programm, zerstörten Magnetspulen und Speicherplatten.
Es kam zu stinkenden Kabelbränden, der Bildschirm des Monitors zerplatzte, und ich riß die Arme hoch, um mich vor dem Splitterregen zu schützen.
»Neeeiiin!« kreischte plötzlich Irene Hastings.
Sie wollte retten, was nicht mehr zu retten war. Der Computer hatte sie zum Vampir gemacht. Sie wollte, daß er erhalten blieb, doch sie kam zu spät.
Das Feuer zischte in die Kabelschächte und breitete sich weiter aus. Es griff auf andere Räume über.
Die Blutsaugerin stürzte an mir vorbei. Sie wollte sich auf Fystanat werfen. Ich brauchte keine Angst um ihn zu haben. Er würde allein mit ihr fertigwerden.
Aber das war nicht einmal nötig, denn zwischen ihn und die Blutfurie sprang Boram, ein unüberwindliches Hindernis für Irene Hastings.
Er griff sie gnadenlos an, entzog ihr mit jedem Kontakt wertvolle Kraft. Sie wurde schwächer und immer wütender, doch das nützte ihr nichts.
Boram brachte sie zu Fall und breitete sich über sie aus. Sein Biß war tödlich…
Ein gereiztes Fauchen veranlaßte mich, zur Tür zu blicken. Dort stand Robin Lodd mit gebleckten Zähnen, den Aktenkoffer, dessen Inhalt ich an mich bringen wollte, in der Hand.
Als ich zum Colt Diamondback griff, verschwand er, und ich hetzte hinter ihm her.
***
Alarm… Schüsse… Professor Mortimer Kull drückte auf einen roten Knopf. Ein Teil seines riesigen Schreibtisches öffnete sich und sechs Bildschirme stiegen hoch. Auf ihnen konnte der dämonische Wissenschaftler die wichtigsten Sektoren überblicken, und was er sah, gefiel ihm überhaupt nicht. Er zersprang beinahe vor Wut.
»Ballard und der ›Weiße Kreis‹!« schrie er zornig. »Verdammt, wieso sitzt Ballard nicht hinter Schloß und Riegel?«
Diese Frage konnte ihm Droosa nicht beantworten.
Sie sahen Irene Hastings sterben und Robin Lodd fliehen.
In den meisten Räumen loderten kleinere oder größere Flammenherde, Durch die Gitter der Klimaanlage sickerte schwarzer Rauch auch schon in den Raum, in dem sich Kull und Droosa befanden.
»Kämpfen wir, oder setzen wir uns ab?« wollte Droosa wissen.
»Wir verschwinden«, entschied Mortimer Kull.
Er drückte auf einen anderen Knopf, und im Boden entstand eine rechteckige Öffnung, in der violette Luft waberte. Kull hatte in weiser Voraussicht für diesen magischen Fluchtschacht gesorgt. Wie gut er daran getan hatte, erwies sich nun.
Kull drückte auf einen weiteren Knopf und befahl seinen Leuten, erbitterten Widerstand zu leisten - bis zum letzten Mann. Aber darum kümmerten sich nur noch wenige.
Die meisten flohen vor dem Feuer ins Freie.
»Tötet sie!« schrie Mortimer Kull ins Mikrofon. »Vernichtet diese verdammten Eindringlinge! Laßt euch nicht unterkriegen! Ihr seid in der Mehrzahl!«
Einige Männer kehrten um.
»Wer nicht kämpft, den ziehe ich zur Rechenschaft!« schrie der dämonische Wissenschaftler. »Ihr wißt, was mit
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