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142 - Zakum, der dunkle Archivar

142 - Zakum, der dunkle Archivar

Titel: 142 - Zakum, der dunkle Archivar
Autoren: Dämonenkiller
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gewesen, eine Vampirin zu besuchen und dabei nicht sofort daran zu denken, sie zu töten. Vermutlich bin ich ein wenig toleranter geworden", erklärte der Dämonenkiller.
    „Das ist ein ganz neuer Zug an dir, mein Lieber."
    Dorian lachte. „Ich sehe viele Dinge von einer ganz anderen Warte. Früher sah ich sofort rot, wenn ich nur den Namen eines Dämons hörte. Nun habe ich mehr Verständnis."
    „Kannst du mir das bitte etwas genauer erläutern?"
    „Gern. Ich habe oft über deine Freundin nachgedacht. Davon habe ich dir nie etwas erzählt. Sie wurde als Vampirin geboren, dafür kann sie niemand verantwortlich machen. Sie braucht Blut, das sie Verbrechern aussaugt. Was soll sie dagegen unternehmen? So wie du kämpfte sie gegen ihre Begierden an, die für Rebecca aber so normal sind, wie das Jagen für eine Löwin."
    „Sieh mal einer an", meinte Coco. „Der Dämonenkiller ist nun ein Denker, der nach dem letzten Sinn fragt. Dorian Hunter, der Philosoph."
    „Ich bin toleranter geworden, meine Liebe. Betrachtest du das als einen Fehler?"
    „Eigentlich nicht", sagte sie nachdenklich. „Aber als grimmiger Dämonenkiller warst du recht eindrucksvoll. Du bist ein Macho-Typ, und als Softy kann ich mir dich einfach nicht vorstellen." Wieder lachte Dorian. Er bog in die Park Lane ein.
    „Eine vornehme Gegend hat sich deine Freundin ausgewählt. Das herrschaftliche Mayfair."
    „Nimm mal deinen Bleifuß vom Gaspedal und such nach einem Parkplatz."
    Er ließ den schweren Wagen langsam ausrollen. Weit und breit war keine Parklücke zu entdecken. In einem Auto schmuste. ein junges Pärchen.
    Coco blickte das Paar an, das danach urplötzlich den dringenden Wunsch verspürte, noch irgendwo einen Schluck zu trinken, und verschwand.
    „Siehst du das zweistöckige Haus schräg gegenüber? Dort wohnt Rebecca."
    „Sieht recht hübsch aus."
    Sie überquerten die breite Straße und blieben vor dem hohen Eisentor stehen, das wie von Geisterhänden bewegt wurde. Es glitt zurück, und sie betraten den kleinen Garten.
    Sicherheitshalber ergriff Coco Dorians linke Hand. Sie war voll konzentriert, denn jeden Augenblick konnte ein Angriff erfolgen.
    Strahlend eilte ihnen Rebecca entgegen, die mit einem knallroten Hausanzug bekleidet war.
    „Ich kann es noch immer nicht glauben, daß ich dich nach so langer Zeit endlich wiedersehe", sagte Rebecca und umarmte Coco.
    „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Rebecca. Wir haben uns viel zu erzählen." Sie blickte Dorian an. „Darf ich dir meinen Gefährten Dorian Hunter vorstellen?"
    Rebecca nickte ihm nur kurz zu, dann verschwanden sie in der ganz in Rot gehaltenen Diele. Rebecca und Coco atmeten erleichtert auf.
    Ungeniert musterte der Dämonenkiller die Vampirin, die ihm zu seiner größten Überraschung ausnehmend gut gefiel.
    Aber auch Rebecca war angenehm überrascht. Mit ein wenig Sorge hatte sie dieser Begegnung entgegengesehen. Sonderlich viel hatte sie sich bisher nicht aus Dämonen und Menschen gemacht. Aber von diesem hochgewachsenen Mann ging eine fast körperlich spürbare Kraft aus, die sie beeindruckte.
    Eine riesige Fledermaus schwebte krächzend auf sie zu. Sie war kohlrabenschwarz und hatte eine Flügelspannweite von über eineinhalb Meter. Das Maul war geöffnet und entblößte ein furchterregendes Vampirgebiß.
    „Eric!" rief Coco erfreut.
    Das Monster flog einmal um sie herum, dabei stieß es kehlige Laute aus, die eine Art Willkommensgruß darstellten. Es landete auf Cocos Schulter, und die Krallen griffen so sanft zu, daß sie kaum zu spüren waren. Das unheimliche Biest rieb seinen Kopf an ihrer Wange und schnurrte wie eine Nähmaschine. Schließlich drehte es den Kopf schief und glotzte Dorian mit den gelben Augen mißtrauisch an.
    „Laßt uns weitergehen", sagte Rebecca..
    Die Wände im Wohnzimmer waren rot, und die Vorhänge und Möbel waren schwarz. Das waren Rebeccas Lieblingsfarben.
    „Nehmt bitte Platz", sagte die Vampirin.
    Coco und Dorian versanken in den weichen Lederfauteuils.
    Wieder sah der Dämonenkiller die Vampirin forschend an, die seinem Blick auswich.
    „Bourbon, Eis und Wasser?" fragte Rebecca.
    „Gern, aber bitte veranstalte keine Zaubervorstellung."
    Rebecca lächelte. „Keine Angst, ich werde mich ganz normal verhalten."
    Sie stellte die Flasche, eine Schüssel mit Eiswürfel und die Gläser auf den Tisch, dann schenkte sie ein und setzte sich Dorian gegenüber.
    Coco verscheuchte Eric, der empört kreischend zu seiner Herrin flog,
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