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1420 - Der Geisterhenker

1420 - Der Geisterhenker

Titel: 1420 - Der Geisterhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bitte nicht persönlich. Aber…«
    »Geheimhaltung?«
    »Nein, das ist es nicht. Es ist komplizierter. Aber Sie wissen ja, womit ich mich herumschlage. Da sehen die Fälle oft so gerade aus, werden aber dann krumm und schief, und sie sind mit normalen Methoden nicht mehr nachvollziehbar.«
    »Wie Ihre Antwort?«
    »Sorry.«
    Ich schaute mir die Tote noch mal an und prägte mir ihr Aussehen gut ein.
    Mehr konnte ich in diesem Fall nicht tun. Es war gut, dass wir den Namen hatten. Möglicherweise konnten wir darauf aufbauen. Allerdings mussten wir herausfinden, was dahinter steckte.
    »Gut, dann werde ich gehen.«
    »Wie Sie wollen, Mr Sinclair. Aber hat die Besichtigung der Toten Sie weitergebracht?«
    »Ich will ehrlich sein. Das hat es nicht. Jedenfalls haben Sie die Mordwaffe nicht finden können, woraus ich Ihnen keinen Vorwurf mache. Manchmal gibt es Vorgänge im Leben, über die man nur den Kopf schütteln kann. So ist das wohl auch hier gewesen.«
    »Das stimmt allerdings.« Baker deutete auf die Tote. »Sehen Sie denn eine Chance, das Rätsel zu lösen?«
    »Die gibt es wohl immer.«
    »Stimmt. Es wäre schlecht, wenn wir daran nicht mehr glauben könnten. Dann könnten wir einpacken.«
    Eine genaue Untersuchung würde der Arzt vornehmen. Ich war mir sicher, dass er zu keinem anderen Ergebnis kommen würde. So blieb der Fall an Suko und mir hängen, und wenn ich daran dachte, dass das verdammte Beil noch weitere Menschen töten konnte, weil es nicht gefunden worden war, bekam ich schon ein leichtes Magendrücken.
    Der Kollege ahnte meine Gedanken und fragte: »Haben Sie schon einen Punkt gefunden, an dem Sie ansetzen wollen?«
    »Nein, das habe ich nicht. Aber ich habe noch eine Frage an Sie.«
    »Bitte.«
    »Wo genau wurde die Tote gefunden?«
    Baker winkte ab. »Sie werden lachen. Man hat sie im Hyde Park gefunden. Stellen Sie sich das vor.«
    »Wo genau?«
    Er räusperte sich. »Sie wissen«, sagte er danach, »dass es am See, The Serpentine, einen Badestrand gibt, der Bathing Lido genannt wird.«
    »Ja, den kenne ich noch aus meiner Kindheit.«
    »Hinter den Umkleidekabinen führt ein Weg entlang. Eigentlich ist er kein offizieller. Man kann da eher von einem Pfad ausgehen, der im Sommer ziemlich zugewachsen ist. Aber die Strecke ist für Jogger ideal. Da sind sie ungestört.«
    »Lag sie denn nahe bei den Kabinen?«
    »Nein, nicht unbedingt. Ein Stück weiter nördlich in Richtung Restaurant hat man sie gefunden.«
    »Danke.«
    »Sie wollen hin?«
    »Ja, Mr Baker, auch wenn ich wahrscheinlich keine Spuren mehr finden werde. Aber ich möchte ein wenig am Tatort schnüffeln.«
    »Das kann ich verstehen. Sollten meine Mitarbeiter mehr über die Tote herausfinden, lasse ich es Sie wissen.«
    »Gut. Sie können im Büro beim Yard anrufen. Wenn ich nicht dort bin, wird mein Kollege…«
    »Er heißt Suko«, unterbrach Phil Baker mich. »Ich bin über Sie gut informiert.«
    »Das höre ich schon.«
    Es war an der Zeit, die ungastliche Stätte zu verlassen. Ich verabschiedete mich auch von dem Arzt und fuhr zusammen mit Phil Baker wieder bis in die Oberwelt.
    In sein Büro ging ich nicht mehr mit hinein. Im Flur verabschiedeten wir uns.
    »Dann drücken wir uns mal die Daumen, dass wir den Killer kriegen«, sagte Baker.
    »Ich hoffe es.«
    Ein letzter Händedruck, das war es dann auch. Mit einem Kopf voller Gedanken stieg ich in den Rover und fuhr dem neuen Ziel entgegen. Auch wenn ich dort nichts finden würde, trieb es mich trotzdem an diese Stelle. Es war ein unterschwelliges Gefühl, dem ich folgen musste, und auf meinen inneren Riecher hatte ich mich noch immer verlassen können…
    ***
    Den Rover hatte ich recht günstig geparkt und war den Rest der Strecke gelaufen.
    Der Hyde Park ist natürlich eine Institution in London. Früher war er ein Areal der Reichen und des Adels gewesen. Diese Zeiten waren zum Glück vorbei. Jetzt gehörte die grüne Lunge Londons allen Bewohnern und auch den Touristen aus aller Welt, auf deren Programm der Hyde Park meist mit ganz oben stand.
    Schönes Wetter lockt immer Menschen ins Freie. Das ist auch bei uns in London so. Zwar war das Gelände nicht brechend voll, es gab jedoch genügend Leute, die es sich nicht hatten nehmen lassen, den Park mit seinem prächtigen Baumbestand zu besuchen. Junge Mütter schoben Kinderwagen vor sich her, auf den Rasenflächen lagen Müßiggänger und auch Männer in Business-Anzügen, die ihre Pause genossen. Der Park bot eben für alle

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