Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1421 - Zeitzeugen

Titel: 1421 - Zeitzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
genug, einiges Selbstgestricktes einzufügen, wo es gerade hineinpaßte.
    Eirene begann: „Als wir Narna Verließen, bestand der Tarkan-Verband nur noch aus vierzehn Schiffen. Die AURIGA ist ja bald nach dem Transfer des vierten Hangay-Viertels als Kurierschiff zum Treffpunkt X-DOOR geflogen. Hat sie eigentlich die BASIS heil erreicht? Hat sie die Informationen über die Geschehnisse in Hangay und Tarkan an euch weitergegeben? Wir wissen es nicht, weil wir danach keinen Kontakt mehr hatten."
    „Du setzt voraus, daß wir, für die ich stellvertretend spreche, zu euch gehören, also Menschen oder deren Verbündete sind", sagte die Stimme. „Ist es nicht so?"
    „Das ist vorerst irrelevant. Erzähle weiter."
    „Narna ist jene Welt in der Galaxis Hangay, wo die Superintelligenz ESTARTU wiedererstanden ist. Auf die näheren Einzelheiten brauche ich wohl nicht einzugehen, denn die Mannschaft der AURIGA wird die Hintergrundinformationen an euch weitergegeben haben. Während unseres Aufenthalts kam es zu immer heftigeren Strukturerschütterungen, ausgelöst durch den Transfer des letzten Viertels von Hangay. Die Hyperbeben nahmen in einem so beänstigenden Maß zu, daß wir Narna schließlich fluchtartig verließen.
    Unterwegs geriet unser Verband in den Einflußbereich mehrerer Strukturverdrängungen. Diese wurden uns dann auch zum Verhängnis. Alle vierzehn Schiffe gerieten in ein Stasis-Feld. Dort waren wir für zweiundvierzig Jahre gefangen. Dies erfuhren wir allerdings erst lange nachdem wir daraus entlassen wurden.
    Zuerst stellten wir nur fest, daß wir in einer völlig unbekannten Gegend herausgekommen waren, in einem Raumsektor mit unglaublich dichter Sternenballung. Dort standen die Sterne nur Lichtwochen und Lichttage voneinander entfernt, und in der näheren Umgebung gab es sechsunddreißig blaue Riesensonnen, die harte Hyperstrahlung emittierten, so daß wir keinerlei exakte Messungen durchführen konnten. Wegen dieser Störfelder reichte die Kapazität unserer Fernorter nur bis maximal zwölf Lichtjahre."
    „Ist dies für deine Geschichte wichtig?"
    „Nun, die Störfelder verhinderten, daß wir unsere Position in Raum und Zeit bestimmen konnten. Erst als wir das Zentrum dieses Kugelsternhaufens verließen, erfuhren wir anhand der Messungen, daß wir über vier Jahrzehnte verschlafen hatten. Aber zuvor gelangten wir noch nach Chattu, einer Welt, auf der degenerierte Hauri lebten. Diese waren so weit in die Primitivität zurückgefallen, daß sie keinerlei Berichte mehr über die Kosmische Katastrophe liefern konnten.
    Von ihnen erhielten wir jedoch erste Hinweise darauf, daß irgend etwas Ungewöhnliches mit uns geschehen sein mußte. Sie haben unsere vierzehn Schiffe die ganzen Jahre als Phantome am Himmel gesehen und um dieses unerklärliche Phänomen einen Kult gebildet. Unter diesen Hauri lebte auch ein Humanoider, der nichts mehr über seine Herkunft sagen konnte. Er nennt sich Covar Inguard und könnte ein Nachkomme von schiffbrüchigen Terranern sein. Wir nahmen ihn mit uns, und er befand sich auch an Bord der HALUTA."
    Eirene machte eine kurze Pause und dachte bei sich, daß sie sich bis jetzt ganz gut aus der Affäre gezogen hatte.
    Vielleicht hatte sie die Vorgeschichte ein wenig zu sehr ausgeschmückt, verglichen mit den Fakten, die sie zu bieten hatte.
    Dafür wollte sie sich im folgenden kürzer fassen. „Es war nicht leicht für uns, den Zeitsprung von zweiundvierzig Jahren zu verdauen. Etliche aus der Mannschaft hatten ihre Angehörigen und Freunde in ihrer Zeit zurückgelassen und mußten damit rechnen, sie nie mehr wiederzusehen. Neben den menschlichen Problemen gab es aber noch andere. Wir wußten nichts über die Lage in den Galaxien der Lokalen Gruppe und wie sich die Strukturerschütterungen ausgewirkt hatten. Aber wir hatten das Vergehen von Benneker Vling miterlebt, jener Inkarnation der Superintelligenz ES, und rechneten mit dem Schlimmsten.
    Weil wir nicht wußten, was für eine Situation wir in der Milchstraße vorfinden würden, steuerten wir zuerst Point Siragusa an. Es war uns bekannt, daß dort seit Jahren acht Forschungsstationen in Betrieb waren, die das Siragusa-Black-Hole auf die Möglichkeit, sie als Einstein-Rosen-Brücke zu nutzen, untersuchten. Aber die Stationen waren verlassen und vernichtet.
    Aber hier trafen wir wenigstens auf Icho Tolot und seine HALUTA. Der Haluter war selbst erst vor kurzem aus M87 eingetroffen und konnte uns nichts über die Lage in der Heimat

Weitere Kostenlose Bücher