1423 - Der Flirt mit dem Satan
aber wissen, ob die Dinge eine klare Linie bekommen und ich es nicht nur mit schwammigen Aussagen zu tun habe. Da war diese Elsa Dunn gerade richtig.«
Die Vampirin hatte sich wieder besser unter Kontrolle. »Woher kennst du sie denn?«
»Ha, ich kenne sie nicht.«
»Und du schickst mich trotzdem zu ihr? Das verstehe, wer will, ich jedenfalls nicht.«
»Das ist schon richtig, und ich bin noch immer der Meinung, dass es ideal gewesen ist, denn ich für meinen Teil hätte nicht herausbekommen, dass das Blut dieser Frau ungenießbar ist. So aber hast du mir den Beweis erbracht. Dafür bin ich dir sogar dankbar.«
Justine Cavallo schwieg überrascht. Sie konnte mit Janes Aussage nichts anfangen, und so deutete sie ein Kopf schütteln an.
»Ich will es dir erklären.«
»Das hoffe ich!«
Jane Collins schaute auf das Getränk in ihrem Glas, bevor sie einen Schluck nahm. »Es ist so«, sagte sie dann, »ich selbst kenne diese Elsa Dunn gar nicht. Meine Informationen habe ich von einer anderen Person. Von einer Bekannten, die in der gleichen Branche arbeitet wie ich. Sie ist auf den Club aufmerksam geworden.«
»Welcher Club?«
»Ein Flirt-Club!«
»Was ist das denn?«
»So genau weiß ich das auch nicht«, gab Jane Collins zu. »Ich weiß nur, dass es ihn gibt. Dass er recht geheimnisvoll ist und sich dort Menschen versammeln, die etwas Bestimmtes vorhaben. Man kann ihn mit einem Single-Club vergleichen, nur eben einen Spur schärfer, denn dort können auch Ehepaare verkehren.«
Die Cavallo lachte. »Verkehren ist gut.«
»Wie auch immer«, sagte Jane. »Ich kann dir nicht sagen, ob dieser Club ein Bordell ist, aber es gibt ihn, und meine Bekannte hat mir davon erzählt, weil sie dort gewesen ist.«
»Was hat sie denn getan?«
»Nachgeforscht.«
»Warum?«
»Sie ist ebenfalls Detektivin. Es ging ihr um diese Elsa Dunn. Jemand hat sie beauftragt, Informationen über sie zu sammeln, und da ist sie eben in dem Club gelandet, in dem wohl nicht nur geflirtet wird, wie ich mir vorstellen kann.«
»Aha, dann wird dort also auch das Blut ausgetauscht oder auf eine andere Art und Weise verseucht.«
»Das könnte so sein.«
»Nein, Jane, es ist so. Das Blut dieser Elsa Dunn war einfach nicht zu genießen. Ich habe es probiert, und ich habe es ausgespuckt, verstehst du? Ich habe mich davor geekelt. Es war widerlich, nur widerlich, sonst nichts anderes.«
»Ist schon klar.«
Jane suchte Augenkontakt mit ihrem Gegenüber.
»Es stellt sich nur die Frage, was mit dem Blut geschehen ist. Genau das will ich wissen. Wie konnte es dazu kommen, dass man es verseucht hat?«
»Ich habe keine Ahnung. Da musst du deine Bekannte fragen.«
»Habe ich.«
»Und?«
Jane hob die Schultern. »Susan hat nichts mehr gesagt. Sie hat nur die Schultern angehoben, aber ich habe die Angst in ihren Augen gesehen. Das ist nicht nur einfach Furcht gewesen, das war schon eine tiefe und brutale Angst, die sie da erfasst hatte.«
»Du hast doch hoffentlich weiter gebohrt?«
»Habe ich. Aber ich bekam nichts heraus. Sie riet mir, die Finger von diesem Flirt-Club und von Elsa Dunn zu lassen. Da wären Dinge in Bewegung gesetzt worden, über die man nicht weiter nachdenken sollte. Ich bin dem Ratschlag gefolgt und habe mich zurückgehalten. Mehr kann ich dir auch nicht sagen.«
»Aber du hast es nicht gern getan.«
»So ist es.«
»Und du hast mich losgeschickt!«
Jane nickte.
»Warum?«
Jane ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Die Antwort ist sehr simpel. Susan Gilmore hat noch einiges von sich gegeben. Sie sprach davon, dass in diesem Flirt-Club etwas mit dem Blut der Menschen passiert. Sie konnte mir nicht sagen, was es genau war, aber sie war davon überzeugt, dass es nicht mit rechten Dingen zuging, und sie bat mich, dies zu überprüfen, denn sie wusste, dass ich mich mit Dingen beschäftige, die außerhalb der Norm liegen.«
Die Cavallo lachte leise auf. »Das hast du ja perfekt gemacht. Das Blut war tatsächlich nicht in Ordnung.«
»Dann sind wir ja einen Schritt weiter.«
»Ach, sind wir das wirklich?«
»Klar«, sagte Jane. »Wir wissen jetzt, dass in diesem Flirt-Club etwas mit dem Blut der Menschen geschieht. Es wird verändert, ausgetauscht, wie auch immer. Aber wie es passiert und was anstelle des normalen Bluts in den Adern fließt, das weiß ich auch nicht.«
»Gut dass wir beide überfragt sind.« Die Cavallo lächelte breit, obwohl sie bei ihrem Hunger nach Blut keinen Grund dafür gehabt hätte. »So
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