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1424 - Revolte auf Phönix

Titel: 1424 - Revolte auf Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verwüstungen in der Umgebung angerichtet hatte.
    Roi Danton bat die beiden, vorläufig in der Nähe des Kommunikationsanschlusses zu bleiben. „In einer Stunde haben wir die ersten Bilder aus Pyi-Gee-Hirs Unterbewußtsein", sagte er. „Ich vermute, daß der Ort, an dem er gefangengehalten wurde, sich irgendwo am Oberlauf der Selva befindet. Ihr seid in der Nähe, also haltet eure Position."
    Der Blue verhielt sich weiterhin völlig teilnahmslos. Sie entkleideten ihn und schafften ihn in die Hygienezelle, um ihn zu säubern. Die Wunden allerdings berührten sie nicht. Pyi-Gee-Hir ließ alles willenlos mit sich geschehen. Sie legten ihn auf das Bett im Gästezimmer und packten ihn in leichte Thermodecken.
    Kurz nach 16 Uhr traf Benad pal Morat ein. Er parkte, wie Roi Danton ihm angeraten hatte, auf der Rückseite des Hauses. Dichtes Gebüsch und der Schatten hoher Bäume schützten den Transport des Phrenoskops vor den Blicken Neugieriger. Benad pal Morat wurde in das Gästezimmer- geführt, damit er das Gerät neben dem Bett aufstellen konnte, in dem Pyi-Gee-Hir lag. Er musterte den Blue verwundert und sagte: „Er soll seit ein paar Tagen verschwunden sein. War er die ganze Zeit über hier?"
    Roi Danton verneinte. „Du wirst sehen, wie es ihm ergangen ist", sagte er. „Verschwunden sind übrigens auch noch ein paar andere, darunter dein Vetter, Prako. Wußtest du das?"
    Der Akone verzog das Gesicht. „Ich hätte es mir denken können", antwortete er. „Seit gestern versuche ich, ihn zu erreichen. Aber Prako meldet sich nicht. Wie ist er verschwunden?"
    „Das hätten wir auch gerne gewußt", erklärte Atlan.
    Benad pal Morat sah den Arkoniden an. „Du bist der Unsterbliche", sagte er. „Nicht unsterblicher als dieser hier", lächelte Atlan und wies auf Roi Danton. „Höchstens älter."
    „Willkommen auf Phönix", sagte Benad pal Morat. „Vielleicht trägt deine Anwesenheit dazu bei, daß sich alles zum Guten wendet."
    Nach dieser orakelhaften Bemerkung wandte sich der Mediker seinem Gerät zu und begann es zu justieren. Die Verbindung mit dem Bewußtseinszentrum des Patienten wurde auf drahtlosem Weg hergestellt. Der Tastvorgang verwendete ultrahochfrequente hyperenergetische Mikroströme. Die Mikroströme drangen in die Tiefen des Unterbewußtseins ein und' traten mit den dort gespeicherten Quanten der Erinnerung in Wechselwirkung. Dadurch wurde den Tastströmen eine Modulation aufgesetzt, die das Phrenoskop entschlüsselte und in Bilder und Geräusche umsetzte.
    Der Akone war ein typischer Vertreter seiner Spezies. Krausgelocktes, kupferrotes Haar kontrastierte mit dunkler, samtener Haut. Die hellen Augen blickten klug, aber auch ein wenig besorgt in die Welt. Der Gedanke, daß er durch die Phrenoskopie des Blues etwas über das Schicksal seines verschwundenen Vetters erfahren könne, beschäftigte ihn offenbar.
    Eine Bildfläche entstand, als das Gerät zu arbeiten begann. Benad pal Morat machte zunächst einen Probelauf, um die Justierung zu überprüfen. Er griff Pyi-Gee-Hirs Langzeitgedächtnis ab. Die Bilder kamen gestochen scharf; Gesprochenes war mühelos zu verstehen. Das Experiment dauerte nur wenige Sekunden. „Ich beginne jetzt mit der eigentlichen Skopie", sagte Benad pal Morat.
    Schlieren liefen über die Bildfläche. Dann klärte sich das Bild und zeigte einen fremdartig eingerichteten, mit technischem Gerät ausgestatteten Raum, vermutlich Pyi-Gee-Hirs Arbeitszimmer. Der Blick ging durch ein großes Fenster hinaus in einen üppig bewachsenen Garten. Im Hintergrund war ein Geräusch zu hören. Pyi-GeeHir brauchte sich nicht umzuwenden. Die am Hinterkopf befindlichen Augen blendeten auf und zeigten für den Bruchteil einer Sekunde eine vermummte, humanoide Gestalt, die unter der offenen Tür stand. Die Gestalt trug eine Waffe in der Hand. Ein helles Summen war zu hören: Jemand wahrscheinlich Pyi-Gee-Hir selbst gab einen ächzenden Laut von sich. Dann riß das Bild ab.
    Der Scanner des Phrenoskops überflog die Leerstellen des Erinnerungsspeichers und ermittelte den Punkt, der den Augenblick repräsentierte, da der Blue wieder zu sich kam.
    Die Bilder, die das Gerät von da an rekonstruierte, entstammten einem Alptraum. Darin spielte die vermummte Gestalt, die zuvor schon zu sehen gewesen war, eine wichtige Rolle. Sie tauchte überall auf, und Atlan glaubte, trotz der Vermummung zu erkennen, daß es sich um die Gestalt eines weiblichen Wesens handeln müsse. Die Unbekannte trug einen

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