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1425 - Medusas Vermächtnis

1425 - Medusas Vermächtnis

Titel: 1425 - Medusas Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen. Stell dir vor, ein Zimmermädchen betritt den Raum und…«
    »Keine Sorge, das wird nicht geschehen.«
    »Junge, dein Optimismus macht mich glücklich. Ich werde dann so schnell wie möglich bei dir sein. Halte einen Platz frei, ich habe nämlich einen wahnsinnigen Durst.«
    »Hast du schon gegessen?«
    »Sprich nicht davon. Hier gibt es kein Sushi. Ich habe mich mit einer Bockwurst begnügen müssen.«
    Goodrow musste lachen. Er wusste, was Schultz es für eine Überwindung gekostet haben musste, sie zu essen. Denn er war wirklich der Sushi-Fan überhaupt.
    »Gut, dann warte ich auf dich.«
    »Okay.«
    Goodrow freute sich jetzt schon auf seinen Geschäftspartner, der in der Kunstszene so etwas wie eine Berühmtheit darstellte. Wenn er kam, dann war er der Mittelpunkt. Dann gab es kaum noch Platz für andere.
    Dabei war Michael Schultz kein blasierter Typ. Er war gelassen, er war leidenschaftlich, wenn es um die Kunst ging, und bei ihm paarte sich der Menschen- mit dem Kunstverstand. Er besaß den geschulten Blick. Er konnte fast immer voraussagen, ob ein junger Künstler in der Zukunft Erfolg haben würde oder nicht.
    Leider befand sich seine Galerie nicht in Köln, sondern in Berlin.
    Doch im Zeitalter der schnellen Züge und der Jets war das kein Problem.
    Um sich herum hörte Goodrow das Gemurmel der Stimmen.
    Manchmal das Lachen einer Frau oder eines Mannes, und er konnte auch nicht vermeiden, immer wieder angesprochen zu werden, wenn man ihn erkannt hatte.
    Zwei ältere Galeristinnen luden ihn zum Essen vorn im Restaurant ein, was er leider wegen der Verabredung ablehnen musste. Er tat es mit großem Bedauern, wobei er in Wirklichkeit froh war, die beiden loszuwerden. Sie hätten ihm wieder nur die Ohren voll gelabert und sich über ihre Kinder beschwert, die von dem Kunstrummel nichts wissen wollten.
    Und dann war es so weit. Von seinem Sitz aus konnte er auf den Domplatz hinausschauen. Obwohl sich dort viele Menschen herumtrieben, fiel Michael Schultz sofort auf.
    Groß, eine stattliche Erscheinung. Dichtes, dunkles Haar. Ein Körper, der einiges auf die Waage brachte, aber nicht fett war. Er wirkte im Gegenteil durchtrainiert, und er bewegte sich fast so federnd wie ein Tänzer.
    Er hatte mal gesagt, er wäre der größte Kunsthändler in Deutschland, doch das bezog sich natürlich nur auf seine Erscheinung. Neben ihm kam sich Goodrow recht schmal vor.
    Der Agent winkte, als sich Schultz durch die Drehtür in das Innere des Hotels schob.
    Ein kurzer Wink zurück, dann ging Michael Schultz mit langen Schritten und breit lächelnd auf Goodrow zu. Der Platz neben dem Agenten war tatsächlich noch frei, doch zunächst drückte der Mann den schmaleren Gerard an sich, als wollte er ihn zerquetschen.
    »So, da bin ich.«
    »Nicht zu übersehen.«
    Schultz lachte und strich durch sein Haar. »Irgendwie geht es mir jetzt besser.«
    »Warum?«
    »Es ist alles klar. Wir haben gut gearbeitet. Der Stand steht. Es ist alles fertig.«
    »Auch der Dark Room?« Der Galerist nickte heftig. »Auch der.«
    Mit dem Dark Room war ein kleiner Raum gemeint, den man auch als Kabine bezeichnen konnte. Es gab keine Fenster, die Wände bestanden aus Sperrholz, und man bewahrte in ihm die Bilder auf, die den Augen des Publikums zunächst verborgen bleiben sollten.
    »Ist der Wein gut, Gerard?«
    »Ausgezeichnet.«
    Schultz bestellte ebenfalls ein Glas und zudem noch eine Flasche Wasser. Er löschte zunächst seinen Durst, um sich danach dem Rebensaft zu widmen.
    »Jetzt erzähl mal, Gerard. Wie ist es gelaufen?«
    »Perfekt. Es hätte besser nicht sein können.«
    »Keine Probleme?«
    Goodrow senkte den Blick. »Nun ja…«
    Schultz tippte ihn leicht mit der Faust an. »Also ist doch nicht alles glatt über die Bühne gegangen?«
    »Hier schon. Im Flieger auch. Nur in London gab es leider Probleme.«
    »Hm. Und wie sahen die aus?«
    Goodrow wagte es nicht, Schultz in die Augen zu sehen. »Jemand wurde umgebracht.«
    Der Galerist schwieg. Er stellte das Weinglas wieder zurück, aus dem er hatte trinken wollen.
    »Wer und wo?«
    »In London, Michael…«
    »Weiter, weiter.«
    »Ich kenne seinen Namen nicht. Aber ich weiß, dass er für Art Loss arbeitete.«
    »Auch das noch.«
    »Ich konnte es nicht ändern. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    »Verstehe. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gern die ganze Geschichte hören.«
    »Kannst du. Ich denke, dass wir trotzdem nichts zu befürchten haben.«
    »Warte erst mal

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