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1425 - Medusas Vermächtnis

1425 - Medusas Vermächtnis

Titel: 1425 - Medusas Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jauchzen, wenn er uns sieht.«
    »Warten wir es ab, John.«
    Suko hatte die Lage besser eingeschätzt. Tanner jauchzte nicht. Er hatte seinen Hut in den Nacken geschoben und schaute uns unter der Krempe her böse an.
    »Wurde auch Zeit, dass ihr hier eintrefft. Wieder zu lange geschlafen, wie?«
    »Bei dem Wetter kann kein Mensch pünktlich wach werden.«
    Er nickte. »Das musste ja von dir kommen, John. Zum Glück kenne ich den Verkehr hier in London. Egal, ihr seid hier, und nur das zählt.«
    »Worum geht es denn?«, fragte Suko.
    Tanner tippte mit dem Finger in seine Richtung. »Das werde ich euch schon zeigen.«
    »Dann hast du Probleme.«
    »Wieso?«
    »Man kann es an deiner Stimmung ablesen«, erklärte Suko und fügte ein fröhliches Lächeln hinzu.
    Tanner winkte nur heftig ab. Dann drehte er sich um und sagte:
    »Kommt ein paar Meter weiter.«
    Wir blieben ihm auf den Fersen. Wenig später hatten wir das Ende des Gangs erreicht, bogen um eine Ecke und sahen einen Teil von Tanners Mannschaft. Die Spurensicherung war noch bei der Arbeit.
    Die Männer hatten helle Handschuhe über ihre Finger gestreift.
    Auf der Erde lag ein Mann. Mittleres Alter, rotblondes Haar. Ein Toter, obwohl ich weder an seinem Kopf noch an seinem Körper eine Wunde sah. So wie er aussah, konnte man fast davon ausgehen, dass er einen Herzschlag erlitten hatte. Aber das traf wohl nicht zu, denn sonst hätte man uns nicht gerufen.
    Da Tanner stehen blieb, stoppten auch wir. Unser Freund deutete auf die Leiche.
    »Was sagt ihr?«
    »Er ist tot.«
    »Toll!«
    »Was willst du sonst noch wissen?«
    »Ihr braucht ihn nicht nur anzuschauen, ihr könnt ihn sogar anfassen. Am besten am Gesicht.«
    Ich verzog die Lippen. »Warum?«
    »Frag nicht, John, tu es.«
    Aus Spaß hatte er das nicht gesagt. Deshalb ging ich in die Hocke und streckte meinen Arm aus.
    Das Gesicht war bleich. Die Augen standen weit offen, als hätte sich der letzte Schrecken im Leben des Mannes dort manifestiert.
    Man hatte mir geraten, das Gesicht zu prüfen, und so drückte ich meine Finger gegen die rechte Wange.
    Nein, ich drückte nicht. Es ging nicht. Die Haut ließ sich nicht eindrücken, weil sie zu hart war.
    Hart wie Stein!
    Nicht nur wie Stein. Der Mann, der vor mir lag, war tatsächlich versteinert…
    ***
    Ich nahm meine Umgebung plötzlich nicht mehr wahr. Vorsichtig tastete ich auch andere Stellen ab, nicht nur im Gesicht, und spürte das gleiche Phänomen.
    Es gab nichts, was ich hätte eindrücken können. Dieser Mann hatte keine Haut mehr, die weich und nachgiebig war. Sein gesamter Körper war zu Stein geworden.
    Sehr langsam kam ich wieder hoch. In meinem Gesicht bewegte sich nichts. Es hätte auch aus Stein sein können.
    »Was sagst du, John?«, fragte der Chief Inspektor.
    »Willst du was Bestimmtes hören?«
    »Nur deine Meinung.«
    »Der Tote ist versteinert.«
    Tanner nickte so heftig, dass ihm fast der Hut vom Kopf gerutscht wäre. »Genau, versteinert. So und nicht anders muss man es nennen.« Er zeigte zuerst auf Suko, dann auf mich. »Weil das so ist, müssen wir uns um den Fall nicht mehr kümmern. Das ist jetzt eure Sache. Deshalb wollte ich euch auch hier haben. Sir James habe ich schon Bescheid gegeben.«
    »Wie heißt der Tote?«, fragte Suko.
    »Moses Walker.«
    Suko und ich schauten uns an. Unseren Blicken war abzulesen, dass wir ihn nicht kannten.
    »Und wer hat ihn gefunden?«, fragte Suko weiter.
    »Einer der Leute, die hier Wache halten. Allerdings erst, nachdem er aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte.«
    »Man hat ihn niedergeschlagen?«
    Tanner schüttelte den Kopf. »Das trifft nicht ganz zu«, erklärte er.
    »Man schlug ihn nicht nieder. Laut Aussage spürte er einen Stich an der Stirn. Wenig später ging für ihn das Licht aus.«
    »Irgendwelche Spuren?«
    »Noch nicht.« Tanner deutete in die Runde. »Was will jemand in dieser Halle und in diesem Container, in dem Kunstgegenstände lagern?«
    »Stehlen«, sagte Suko.
    »Ja, er wollte etwas stehlen.« Tanner deutete auf die Leiche. »Dabei ist er zu Stein geworden. Aber gab es da nicht etwas in der griechischen Mythologie?«
    Diesmal gab ich ihm die Antwort. »Ja, die Medusa. Die Schlangenköpfige. Wer sie ansieht, wird zu Stein. So steht es in der Legende geschrieben. So erzählt man es sich. Wenn alles stimmt, müsste Moses Walker hier in der Halle auf eine Medusa gestoßen sein.«
    »Und das glaubst du?«
    »Ich weiß es noch nicht, Tanner. Es kann sein. Und ich muss zugeben,

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