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1425 - Medusas Vermächtnis

1425 - Medusas Vermächtnis

Titel: 1425 - Medusas Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht.
    Es wuchsen keine Haare auf dem Kopf.
    Dafür ringelte sich etwas anderes in die Höhe.
    Schlangen!
    ***
    Der uniformierte dunkelhäutige Wächter stand vor der offenen Halle wie eine Statue. Bis hierher und nicht weiter! Das brauchte er nicht erst auf eine Tafel zu schreiben. Wer ihn sah, der besaß genügend Respekt, um dann keinen Schritt mehr weiterzugehen.
    Sein Name war Larry Russell, aber seine Frau sagte Baby zu ihm, denn sie wusste, dass er sanft wie ein Lamm sein konnte. Besonders wenn er mit den Kindern, den Zwillingen, spielte. Die konnten mit ihrem Vater machen, was sie wollten. Er freute sich jedes Mal darauf, wenn er nach Hause kam und sie in die Arme schließen konnte.
    Oft wurden ihm die Nächte zu lang, aber jede hatte mal ein Ende, und das würde auch in dieser Nacht so sein.
    Außerdem wurde der Job gut bezahlt. So konnte er sich jetzt eine größere Wohnung leisten, sodass die Zwillinge ein eigenes Zimmer hatten.
    Russell wusste, dass im Lager wertvolle Fracht lagerte. Da war er noch aufmerksamer als sonst, obwohl er seinen Job immer sehr ernst nahm.
    Er blieb in der Nähe des offenen Eingangs. Nur wollte er nicht auf einem Fleck stehen bleiben und schlenderte deshalb hin und her, wobei er nie das Tor der Lagerhalle aus den Augen ließ.
    Ab und zu trank er einen Schluck Kaffee aus der schmalen Warmhaltekanne. Schwarz und süß, so mochte er ihn, und seine Frau wusste das. Sie kochte ihn perfekt.
    Russell mochte die Nacht. Er liebte auch die Geräusche, die in dieser Stille immer wieder anders klangen. Sie wurden von den fernen Kais zu ihm herübergeweht. In seiner Nähe war es jedoch recht still.
    Alles hatte Larry Russell im Blick – nur den Schatten sah er nicht, der durch die Dunkelheit huschte und so gut wie kein Geräusch hinterließ. Er hatte den Umriss eines Menschen und schien über den Boden zu schweben, anstatt ihn zu berühren. Er war schnell, fließend und gewandt. Er tauchte an verschiedenen Stellen für einen Moment auf, ohne seine Richtung zu wechseln.
    Larry Russell merkte nichts. Er war zudem mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. Molly, seine Frau, hatte ihm erklärt, dass die Kinder Schuhe brauchten, was wiederum eine Geldausgabe bedeutete, denn bei ihnen musste alles im Doppelpack gekauft werden.
    Hin und wieder sprangen ja die Großmütter ein, aber auch sie wären nicht eben mit Reichtümern gesegnet. Als Witwen bekamen sie keine großen Renten.
    Da mussten eben andere Anschaffungen zurückstehen, und darüber wollte er mit seiner Frau sprechen.
    »He, du!«
    Die beiden Worte rissen Larry Russel aus seinen Gedanken. Er zuckte zusammen, spürte den Adrenalinstoß durch seinen Körper jagen und drehte sich auf der Stelle um.
    Seine Hand hatte er auf den Stab der Taschenlampe gelegt. Er zog sie jedoch nicht hervor, weil er sich nicht sicher war, ob er sich nicht verhört hatte.
    Es war nichts zu sehen. Nur die Dunkelheit. Ansonsten gab es keine Bewegungen in der Nähe.
    »Bleib stehen!«
    Wieder hatte man ihn angesprochen, und Russell saugte scharf die Luft ein. Jetzt war er sicher, dass er sich nicht geirrt hatte. Er starrte nach vorn, und er sah den Mann, der wesentlich kleiner war als er.
    Sein Gesicht war nicht richtig zu erkennen. Er hielt es der Dunkelheit zugedreht, sodass es Russel mehr an einen bleichen Fleck erinnerte, der in der Dunkelheit schwebte.
    »Wer sind Sie?«
    Ein leises Kichern erklang. »Ich will da rein!«
    »Nein!«
    »Geh lieber zur Seite, Herkules! Es könnte für dich verdammt übel ausgehen!«
    Mit seinen Kindern hatte Larry Russell eine beinahe schon unendliche Geduld. Hier allerdings war sie begrenzt. Er dachte nicht daran, der Aufforderung Folge zu leisten. Stattdessen ging er einen Schritt auf den Unbekannten zu, der genau darauf gewartet hatte.
    Er bewegte sich. Und was er tat, ging so schnell, dass Larry Russell es kaum mitbekam.
    Ein Arm zuckte in die Höhe. Etwas ragte zwischen den Fingern hervor, stoppte in Höhe von Russells Gesicht, und der vernahm in der nächsten Sekunde ein Geräusch, das sich wie ein leises Pfeifen anhörte. Die genaue Ursache fand er nicht heraus, denn für ihn änderte sich alles. Etwas traf seine Stirn genau in der Mitte.
    Der Einschlag einer Kugel war es nicht. Er spürte trotzdem einen Druck oder besser gesagt einen scharfen Stich, viel stärker als der eines Insekts. Automatisch wich er zurück, seine Hand fuhr dabei hoch zur Stirn. Er wollte etwas wegwischen oder aus der dünnen Haut ziehen. Doch

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