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1427 - Die Reise nach Ardustaar

Titel: 1427 - Die Reise nach Ardustaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch schlimmer, als die riesige Bruchstelle, die hinter ihnen lag.
    Ihr wurde erst jetzt bewußt, wie groß das Scotaming gewesen war. Aber vielleicht kam es ihr auch nur so vor, weil ja nicht nur das Scotaming fehlte: Verschwunden waren auch die achtzehn Nocturnenstöcke, die eigentlich über der Steuerzentrale aufzuragen hatten.
    Sie durfte gar nicht daran denken, was gerade der Verlust dieser Nocturnenstöcke bedeutete. Viele geheime Informationen über die Vergangenheit und die Geschichte der Kartanin, speziell aber die Geheimnisse der Voica, der ehemaligen Wissenden, hatte man dort aufbewahrt. „Dort!" sagte Nassari Tishraf. „Das muß der Einstieg sein, den man Tifflor und den anderen gewiesen hat. Ich werde ein paar Erkundungstrupps zusammenstellen..."
    „Nein!" sagte Dao-Lin-H'ay. „Wartet noch damit. Laßt zuerst uns hineingehen!"
    Nassari Tishraf sah fragend zu seinem Kommandanten hinüber. Reuben Starr zuckte die Schultern. „Es ist ein kartanisches Schiff", stellte er fest, und seine Stimme klang schleppend. „Lassen wir also den Kartanin den Vortritt.
    Sie müssen schließlich am besten wissen, wie man mit ihren Leuten umgeht."
    Nassari Tishraf schien mit dieser Entscheidung nicht sehr zufrieden zu sein, aber Dao-Lin-H'ay kümmerte sich nicht darum.
    Ge-Liang-P'uo folgte ihr. In der Schleuse trafen sie mit dem Rest der Gruppe zusammen. „Ihr wartet hier!" entschied Dao-Lin. „Ge-Liang und ich sehen uns zuerst allein dort drüben um. Haltet euch bereit - wir werden euch rufen, wenn wir eure Hilfe brauchen."
    Auch die Kartanin waren unzufrieden.
    Dao-Lin stellte fest, daß sie an diesem Tag offenbar eine besondere Begabung dafür hatte, alle möglichen Leute vor den Kopf zu stoßen.
    Sie winkte Ge-Liang-P'uo zu sich und ging voran
     
    5.
     
    Es war eine düstere und unheimliche Welt, in die sie gelangten. Schon auf den ersten Blick ließ sich erkennen, daß dies ein unsicheres Gelände war: überall eingestürzte Wände, heruntergebrochene Decken, geborstene Träger, löcherige Böden. Durch einen klaffenden Riß reichte das Licht der mitgebrachten Scheinwerfer bis in den Bereich der felsigen Außenhülle hinauf. „Ich möchte wissen, wie viele derartige Lecks es hier gibt!" sagte Ge-Liang-P'uo über den Helmfunk. „Wenn wir die alle abdichten wollen, brauchen wir Monate, um auch nur diesen Teil der Arbeit zu erledigen."
    „Wir werden uns hauptsächlich auf den noch bewohnbaren Bereich konzentrieren", erwiderte Dao-Lin ruhig. „Es genügt, wenn wir genug sicheren Raum schaffen, um alle ordentlich unterbringen zu können."
    „Hoffentlich stürzt dann aber hier draußen nicht alles zusammen!" gab Ge-Liang zu bedenken. „Wir müssen abwarten", murmelte Dao-Lin-H'ay.
    Bedächtig arbeiteten sie sich bis zu einer noch intakten Schleuse vor. Dahinter lag ein luftgefüllter Gang.
    Vorsichtig öffneten sie die Helme. Die Luft war eiskalt, selbst für den Geschmack von Kartanin, die die Kälte liebten. Ein seltsamer Geruch erfüllte den Gang, dumpf und durchdringend. „Wenn die Schiffbrüchigen schon lange unter diesen Bedingungen leben müssen, dann wundert es mich nicht, daß sie körperlich und geistig Schaden genommen haben", sagte Ge-Liang-P'uo entsetzt. „Was ist aus dem Sauerstoff geworden, den die PERSEUS hiergelassen hat?"
    „Dies dürfte die sogenannte Todeszone sein", stellte Dao-Lin fest. „Der lebensfeindlichste Bereich im Innern des Wracks. Wahrscheinlich hat man die inneren Bereiche abgeschottet - es wäre unsinnig, den kostbaren Sauerstoff für die Belüftung von Räumen zu verwenden, die sowieso nicht mehr bewohnbar sind.
    Weiter drinnen wird es besser sein."
    Sie zögerte und fügte leise hinzu: „Jedenfalls hoffe ich das!"
    Vorsichtig schwebten sie durch den Gang. Das Licht der Scheinwerfer zeigte ihnen viele brüchige Stellen. Hier und da waren metallene Flicken auf die Wände gesetzt - ein deutlicher Beweis dafür, daß man hier des öfteren nur mit knapper Not den Einbruch des Vakuums verhindert hatte.
    Wahrscheinlich mußte man ständig darauf gefaßt sein, daß sich derartige Vorkommnisse wiederholten.
    Es gab kein Licht in diesem Gang, und auch als sie eine Sicherheitsschleuse passiert hatten, änderte sich daran nichts.
    Auch die Kälte war noch immer so beißend wie zuvor. Dennoch fanden sie jetzt immer häufiger Spuren dafür, daß Kartanin hier gelebt hatten.
    Abfälle häuften sich in abgelegenen Ecken, hauptsächlich Plastikfetzen. Es war nichts Brauchbares mehr

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