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1427 - Die Reise nach Ardustaar

Titel: 1427 - Die Reise nach Ardustaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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etwas, was sie wieder auf die Beine bringt. Ich werde inzwischen nachsehen, was da draußen los ist."
    Während Ge-Liang-P'uo sich um die verletzte Kartanin kümmerte, ging Dao-Lin-H'ay quer durch die Halle zu dem Schott, das auf die Laderampe hinausführte. Das Schott selbst rückte und rührte sich nicht, aber es gab eine kleine Pforte, die man nachträglich aus der großen Platte herausgeschnitten hatte. Die Pforte war verschlossen, aber das brachte Dao-Lin-H'ay nicht in Verlegenheit.
    Als sie die Pforte öffnete, hörte sie ein dumpfes Gemurmel. Vorsichtig spähte sie hinaus.
    Sie blickte auf eine Reihe von regungslosen Robotern, deren Hüllen sauber und silbrig schimmerten. Erst auf den zweiten Blick war zu erkennen, daß all diese Roboter defekt waren. Sie schienen nur zum Zweck der Zierde am Rand der Rampe zu stehen. Wahrscheinlich waren sie schon seit langem nicht mehr imstande, sich auch nur um einen Millimeter vom Fleck zu bewegen.
    Auf der Rampe selbst waren Blutflecken zu sehen. Metallbrocken lagen herum.
    Und dann waren da die Kartanin, die am Fuß der Rampe hockten, eine dumpf brütende Menge - die ganze Halle war voll davon. Einige von ihnen starrten auf die Pforte. Sie reagierten sehr träge auf Dao-Lins Erscheinen, aber es war abzusehen, daß sich das sehr schnell ändern würde.
    Einige von ihnen erhoben sich bereits und schwangen drohend die Fäuste. „Bist du lebensmüde?"
    Dao-Lin fuhr herum. Sie sah, daß Ge-Liang-P'uo sprungbereit neben der verletzten Kartanin kauerte und ihren Scheinwerfer auf einen Fremden gerichtet hatte.
    Offenbar gab es zwischen den Kommunikationszellen noch einen Zugang, den sie bisher nicht bemerkt hatten. Ein männlicher Kartanin war dort aufgetaucht.
    Er näherte sich mit schnellen, geschmeidigen Sprüngen, warf sich gegen die Pforte und drückte sie mit aller Kraft ins Schloß. „Komm mit!" rief er den beiden Kartanin zu und hetzte auch schon davon. „Nein!" sagte Dao-Lin-H'ay kalt und hielt plötzlich die Waffe in der Hand. „Zuerst wirst du uns sagen, was hier eigentlich los ist!"
    Der fremde Kartanin stutzte. „Wenn ihr denen da draußen unbedingt in die Hände fallen wollt...", begann er, aber Dao-Lin-H'ay war in einer Stimmung, in der es schwer war, sie mit Argumenten zu beeindrucken. Sie richtete den Impulsstrahler auf den Fremden. „Berichte!" befahl sie.
    Die Scheinwerfer waren noch immer auf geringe Intensität geschaltet. Sie blendeten den Kartanin nicht, aber er konnte die Gesichter der beiden Eindringlinge hinter den Lichtquellen nicht deutlich genug sehen. Den Strahler allerdings sah er um so deutlicher. „Woher hast du die Waffe?" fragte er scharf. „Hast du da draußen eine Schatzkammer gefunden? Die Scheinwerfer - und was sind das für Anzüge? Ihr könnt keine Regulatoren sein. Aber wer seid ihr dann?"
    Etwas polterte gegen das defekte Schott.
    Auch die Pforte wurde getroffen und bebte in den primitiven Angeln. Der Kartanin wurde sichtlicher nervöser. „Ich warte!" sagte Dao-Lin-H'ay kalt.
    Der Fremde setzte zu einem wütenden Protest an, dachte an sofortige Flucht - was gehen mich zwei lebensmüde Verrückte an? - besann sich dann aber angesichts der auf ihn gerichteten Waffe eines Besseren.
    Mit einer müden Geste deutete er auf seine noch immer völlig apathische Artgenossin. „Das ist die neue Illu!" sagte er hastig. „Oder zumindest wollte sie es sein. Sie ist denen da draußen mit knapper Not entkommen, aber das bedeutet nicht, daß sie außer Gefahr ist. Die Scheu vor der Sühnerampe ist im Schwinden. Nicht mehr lange, und sie werden hier hereinkommen.
    Sie werden die neue Illu suchen und töten - und uns auch, wenn man uns in ihrer Nähe findet. Also kommt jetzt endlich!"
    „Nicht ohne die neue Illu!" knurrte Dao-Lin, während das Poltern auf der anderen Seite des Schottes beängstigende Formen annahm.
    Sie eilte hinüber und lud sich die pelzlose Kartanin auf die Schultern. Die neue Illu würde alles andere als eine unerträgliche Last sein: Sie war klein und geradezu erschreckend mager.
    Der Fremde ließ Dao-Lin-H'ay nicht aus den Augen. Er verfolgte jede ihrer Bewegungen. Sie spürte es, selbst dann, wenn sie ihm den Rücken zuwandte, und es gefiel ihr nicht.
    Unter Kartanin galt es als ausgesprochen unfein, jemanden so intensiv anzustarren, aber dies war offensichtlich nicht die einzige Anstandsregel, die in der NARGA SANT im Lauf der Zeit in Vergessenheit geraten war. „Wohin?" fragte Dao-Lin kurz angebunden. „Das ist

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