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1427 - Die Reise nach Ardustaar

Titel: 1427 - Die Reise nach Ardustaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darunter, zumindest nicht auf den ersten Blick.
    Dennoch fanden sie, als sie immer weiter vordrangen, den Beweis dafür, daß die Bewohner der NARGA SANT selbst solche an sich unbrauchbaren Fetzen noch zu verwerten wußten: Hier und da waren Räume, deren Schotte sich nicht mehr schließen ließen, durch primitive Vorhänge aus zusammengedrehten, miteinander verflochtenen Plastikresten abgeteilt. In den Ecken waren einfache Lager aus demselben Material aufgeschüttet worden.
    Sie beschleunigten ihr Tempo, als sie merkten, daß sich hier keine Kartanin mehr aufhielten. Selbst die Lager enthielten keine Spur von Restwärme.
    Die ganze Welt schien nur noch aus absolut finsteren Gängen, Schächten und Hallen zu bestehen, in denen es so kalt war, daß man kaum zu atmen vermochte.
    In einer dieser Hallen, rund um einen Haufen aus Plastikmaterial, fanden sie einige Leichen - keine Kartanin, sondern Tiere einer unbekannten Art: Etwa vierzig Zentimeter lang, pelzig, mit stumpfen Schnauzen, kurzen Beinen und nackten, krallenbewehrten Füßen. Die Kadaver waren steifgefroren, aber es schien, als wären diese Tiere nicht durch die Kälte gestorben, sondern verdurstet. „Hat es die schon. immer in der NARGA SANT gegeben?" fragte Ge-Liang-P'uo. „Nein", erwiderte Dao-Lin-H'ay knapp. „Und ich habe auch keine Ahnung, wie sie hierher gekommen sind."
    „Vielleicht hat man sie absichtlich mitgebracht", meinte Ge-Liang nachdenklich. „Sie sehen sehr robust aus. Sie könnten als Nahrungsreserve gedient haben."
    „Das glaube ich nicht", wehrte Dao-Lin unwillig ab. „Es würde bedeuten, daß man mit einer Reisezeit von vielen Jahren gerechnet hätte, und das war ganz sicher nicht der Fall."
    Selbst auf den dreistufigen Raumschiffen, mit denen man nach Lao-Sinh geflogen war, hatte man keine lebenden Tiere mitgeführt - und diese Flüge hatten immerhin zwei Jahre gedauert. Kartanische Raumfahrer waren an Disziplin und ein spartanisches Leben gewöhnt. Sie ernährten sich monatelang von konzentrierten Nahrungsmitteln, ohne sich zu beklagen.
    Aber vielleicht hatten auch die kartanischen Raumfahrer sich verändert?
    Dao-Lin-H'ay glaubte das nicht.
    Nein, diese Tiere waren wahrscheinlich unabsichtlich eingeschleppt worden, denn als Fleischlieferanten waren sie viel zu klein. Sie hätten sehr kümmerliche Braten abgegeben.
    Und doch mußten schon seit mindestens sechshundertfünfzig Jahren mit der kartanischen Raumfahrt einige Veränderungen vorgegangen sein, denn zu Dao-Lin-H'ays Zeiten war man in diesen Dingen vorsichtiger gewesen, und das mit Erfolg.
    Bedrückt und schweigend setzten sie ihren Flug fort, und sie wurden allmählich immer unruhiger.
    Als Julian Tifflor in dieses Wrack eingedrungen war, da hatte es hier noch ganz anders ausgesehen.
    Roboter - alt, klapperig und bis an die Grenze der Funktionsunfähigkeit innerlich wie auch äußerlich korrodiert - hatten Tifflor und seine Begleiter schon beim Einstieg in die NARGA SANT in Empfang genommen und durch die Todeszone und die Winterwelt bis zu den Gemächern geleitet, in denen Illu residiert hatte. Unterwegs waren die Besucher zahlreichen Kartanin begegnet.
    Wo steckten diese Kartanin jetzt?
    Dao-Lin-H'ay rief sich alles ins Gedächtnis, was sie über den Weg wußte, den Tifflor und seine Begleiter gegangen waren. Sie hatte den Bug der NARGA SANT schon früher betreten, hätte aber - angesichts der ungeheuren Ausdehnung dieses Gebiets - niemals zu behaupten gewagt, daß sie sich hier auskannte.
    Immerhin wußte sie jedoch wenigstens so ungefähr, wo sie sich jetzt befanden: Unterhalb des Scotaming, auf dem Weg zum zentralen Verbindungsschacht. Illus Quartier lag weiter vorn, im ehemaligen Wohnbereich der Nakken oder doch zumindest in dessen unmittelbarer Nähe.
    Sie suchten sich einen Gang, der in diese Richtung führte, und trafen auch prompt etwas häufiger auf die Spuren, die die Schiffbrüchigen hier hinterlassen hatten.
    Die Kartanin selbst ließen sich allerdings noch immer nicht blicken, und sie trafen auch keine Roboter.
    Dafür wurden die telepathischen Impulse deutlicher - ein sicheres Zeichen dafür, daß sie auf dem richtigen Weg waren.
    Nur wollte ihnen das, was sie auffingen, nicht gefallen. „Wir sollten uns beeilen", flüsterte Ge-Liang-P'uo besorgt. „Das gibt Mord und Totschlag, wenn die so weitermachen!"
    „Und die Galaktiker meinten, es würde ihnen jetzt glänzend gehen!" murmelte Dao-Lin-H'ay bitter.
    Sie sahen sich um und entdeckte einen Schacht, der

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