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1427 - Die Reise nach Ardustaar

Titel: 1427 - Die Reise nach Ardustaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihre wenigen Helfer hatten genug damit zu tun, ihr seltsames Raumschiff bei Laune zu halten. Sie sagte sich, daß die Praxis auch die größten Dickköpfe zur Vernunft bringen würde, wenn die NARGA SANT erst einmal ihr Ziel erreichte. Abgesehen davon köderte sie die hartnäckigen Faulpelze mit Sonderzuwendungen, die mit der Teilnahme am Schulungsprogramm gekoppelt waren.
    Nach sechseinhalb Wochen - nach terranischem Zeitmaß - erreichte die NARGA SANT die Pinwheel-Galaxis.
    Auf dieser, dem „Fernen Nebel" zugewandten Seite von Ardustaar hatte es früher zahlreiche von Kartanin besiedelte Planeten gegeben, und so setzte man mit viel Hoffnung das alte, nicht besonders leistungsfähige Hyperfunkgerät in Betrieb, das Reuben Starr auf dem Planeten Asporc gekauft hatte. Auch wenn die Reichweite dieses Geräts nicht besonders groß war, sollte sie doch ausreichend sein, um wenigstens einige der am nächsten gelegenen Siedlerwelten zu erreichen.
    Aber das erwies sich als Irrtum, wobei es gewiß nicht an dem Funkgerät lag, wenn niemand antwortete. Das Gerät arbeitete einwandfrei, und der Ruf ging hinaus, aber es schien niemanden zu geben, der diesen Ruf hörte und willens war, ihm zu antworten.
    Dao-Lin-H'ay starrte mit brennenden Augen auf die Sterne von Ardustaar, die schon so nahe schienen und doch noch immer unerreichbar waren. Sie verfluchte die Trägheit des riesigen Wrackteils und die Tatsache, daß das einzige Beiboot, das die HERKULES zurückgelassen hatte, für längere Erkundungsflüge nicht geeignet war.
    Was war aus den Kolonien geworden?
    Hatte man sie aufgegeben, oder waren sie längst untergegangen?
    Offenbar hatte die Katastrophe, die durch die Ankunft des letzten Viertels der Galaxis Hangay ausgelöst worden war, auch hier in Ardustaar zu tiefgreifenden Veränderungen geführt.
    Die NARGA SANT setzte unbeirrbar ihren Weg fort, aber die Stimmung an Bord war nicht mehr so gut. Einige hartnäckige Illu-Anbeter, die jede Art von Weiterbildung hochmütig ablehnten und daher auch gar nicht wußten, wovon sie sprachen, verlangten allen Ernstes, daß man umkehren solle. Da Surama sich dieser Forderung nicht anschließen mochte, erklärte man sie für abgesetzt, indem man einen Mordanschlag auf sie unternahm, der aber mißlang. Von da an gab es zwei Illus an Bord, und es war abzusehen, daß die beiden Gruppen ihrer Anhänger sich bei der nächstbesten Gelegenheit gegenseitig die Köpfe einschlagen würden.
    So war die Lage, als man noch rund zwölfhundert Lichtjahre von Kartan entfernt war.
    Die NARGA SANT bewegte sich jetzt langsam und in kleinen Sprüngen dahin.
    Immer wieder kehrte man in den Normalraum zurück, um zu beobachten und zu orten, den Kurs neu zu berechnen und per Hyperfunk Kontakt zu kartanischen Siedlerwelten oder Raumschiffen zu suchen.
    Keiner der Funkrufe wurde beantwortet.
    Doch dann tauchten die Raumschiffe auf.
     
    *
     
    Sie waren plötzlich da. Wie hingezaubert standen sie auf dem Hauptbildschirm in der Steuerzentrale, umgeben von der Schwärze des Weltraums und den kalt leuchtenden Sternen von Ardustaar. Dao-Lin-H'ay fühlte sich bei ihrem Anblick, als hätte ihr jemand hinterrücks einen Kübel eiskalten Wassers über den Kopf gegossen.
    Schiffe dieser Art kannte sie - und nicht nur sie. „Diese Modelle sind sehr leistungsfähig", bemerkte Oni-Bas-H'ay, die einzige aus Ge-Liang-P'uos Gruppe, die zu diesem Zeitpunkt in der Zentrale anwesend war. „Unsere Leute könnten sie gekauft haben - oder sie haben diese Bauweise übernommen, weil sie sie für gut hielten."
    Dao-Lin sagte nichts. Sie wußte, daß Oni-Bas nur versuchte, sich und die anderen zu beruhigen, und von der rein logischen Seite aus betrachtet, hätte sie durchaus recht haben können. Aber Dao-Lin-H'ay hatte für sich selbst nicht die Möglichkeit, sich solch tröstlichen Mutmaßungen hinzugeben, denn sie spürte das, was von den fremden Schiffen ausging. „Es sind Hangay-Kartanin!" sagte sie leise. „Ich fühle es. Und sie sind nicht hier, um uns einen Höflichkeitsbesuch abzustatten!"
    Sie sah Oni-Bas an, dann die rund dreißig Wrack-Kartanin, die in der Zentrale Dienst taten, und dachte daran, daß die NARGA SANT in ihrem derzeitigen Zustand völlig wehrlos war. Es existierte zwar eine ganze Anzahl von Geschützen, aber die waren nutzlos, weil es keine Energie für sie gab. Und die paar Dutzend Handwaffen würden ihnen auch nicht viel helfen.
    Und nicht nur Waffen fehlten, sondern auch Kartanin, die sich aufs

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