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1427 - Die Reise nach Ardustaar

Titel: 1427 - Die Reise nach Ardustaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein mußte.
    Als Dao-Lin-H'ay sich daranmachte, Surama von der Notwendigkeit der langen Reise zu überzeugen, hatten Vuin und Ge-Liang-P'uo ihr ihre Hilfe angeboten, und sie war mehrmals drauf und dran gewesen, dieses Angebot zu akzeptieren. Aber schließlich war es ihr doch gelungen, Surama für ihren Plan zu gewinnen, ohne dabei auf Psi-Basis nachzuhelfen.
    Sie war sehr froh darüber.
    Surama mochte viele Fehler haben, aber sie war eine von den Schiffbrüchigen, und sie stand darüber hinaus nicht etwa - wie Vuin - in dem Ruf, sich mit revolutionären Phantastereien abzugeben. Surama war keine besonders gute Rednerin, aber sie sprach mit den Schiffbrüchigen so, wie diese es verstanden. Sie gebrauchte ihre Worte mit Bedacht und konnte sehr überzeugend sein, wenn sie selbst an eine Sache glaubte. Sie hätte sicher auch als Illu großen Erfolg gehabt, wenn sie sich für ihren ersten Auftritt einen besseren Zeitpunkt ausgesucht hätte.
    Aber auch Surama konnte keine Wunder bewirken. Sie brachte ihre Leidensgenossen zwar zu der Einsicht, daß dieses Unternehmen notwendig war, aber das hieß noch lange nicht, daß die Kartanin deshalb mit Begeisterung bei der Sache gewesen wären. „Illu stehe uns bei!" hörte man es an diesem Tag aus allen Räumen klingen, und nur mit Mühe ließ es sich durchsetzen, daß wenigstens einige der neugeschaffenen Nachrichtenkanäle von dem Gejammer verschont blieben und zur Übermittlung von Informationen freigehalten wurden.
    In der provisorisch eingerichteten Steuerzentrale der NARGA SANT hatten sich außer Dao-Lin-H'ay und ihren zwölf Begleitern auch einige der Wrack-Kartanin eingefunden. Vuin war da, Monka und noch etwa drei Dutzend andere, die man auf der HERKULES im Schnellverfahren geschult hatte. Auch Surama war anwesend, um alle Neuigkeiten an die ängstlich wartende Bevölkerung der NARGA SANT weiterzugeben. Sie fungierte gewissermaßen als Sprecherin der Besatzung.
    Und dann war wieder alles ganz anders, als die Schiffbrüchigen es erwartet hatten.
    In den ersten Sekunden ächzte und knackte es zwar in dem alten Wrack, und nicht wenige glaubten, ihre Welt werde nun bersten und ihren gesamten Inhalt im Nichts zerstreuen, aber dann trat Ruhe ein.
    Selbst von den Triebwerken war kaum noch etwas zu hören. Die Galaktiker und die Gruppe der Kartanin um Dao-Lin-H'ay hatten ganze Arbeit geleistet.
    Die weiteren Tests ließen die Wrack-Kartanin einigermaßen gelassen über sich ergehen. Manche, die ihrer Angst mit besonders großer Lautstärke Ausdruck verliehen hatten, mußten sogar den Spott der etwas mutigeren Artgenossen hinnehmen.
    Wenig später verabschiedete sich die HERKULES. Die Galaktiker traten den Rückweg nach Phönix an. Der seltsam aussehende Rest der NARGA SANT begab sich auf die lange Reise nach Ardustaar
     
    8.
     
    Die Reise verlief nahezu ereignislos, wenn man von einigen kleinen, internen Schwierigkeiten absah.
    Dao-Lin-H'ay und ihre Begleiter bemühten sich nach Kräften, die Wrack-Kartanin auf das Leben auf einem Planeten vorzubereiten und auf diese Weise auch gleich der Langeweile zu begegnen, die sich nach der ersten Aufregung ausbreitete.
    Die Bewohner der NARGA SANT hatten erstaunlich wenig Neigung, sich produktiv zu betätigen. Die wenigsten von ihnen gingen einer geregelten Beschäftigung nach, und auch sie arbeiteten meist nur wenige Stunden am Tag. Ihre Versorgung war durch die von der PERSEUS und der HERKULES gelieferten Vorräte gesichert. Sie konsumierten, was ihnen zustand, und schlugen die Zeit zwischen den Mahlzeiten tot, indem sie schliefen, sich verschiedenen Spielen widmeten oder miteinander stritten.
    Für Dao-Lin-H'ay und ihre Mitarbeiter war dies ein ernsthaftes Problem. Sie gönnten den Schiffbrüchigen die nötige Ruhe und Erholung, aber es war abzusehen, daß sich daraus alsbald neue Schwierigkeiten ergeben würden. Darum hatten sie die in der HERKULES vorhandenen Mittel genutzt und ein Schulungsprogramm zusammengestellt, das speziell auf die Situation der Schiffbrüchigen Rücksicht nahm und diese - durchaus nicht nur rein theoretisch - auf ihr zukünftiges Leben vorbereiten und die gröbsten Wissenslücken schließen sollte.
    Leider war ein großer Teil der Wrack-Kartanin an dieser Ausbildung nicht interessiert. Besonders unter den Oberen und den ehemaligen Bürgern fanden sich viele, die die Meinung vertraten, daß es reichte, wenn sie ihr Leben in der gewohnten Weise fortsetzten.
    Dao-Lin ließ sie bei diesem Glauben, denn sie und

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