1428 - Zombie-Bomben
komplizierter.
»Dann steckt er dahinter«, sagte Suko. »So neu ist das für uns nicht. Nur haben wir jetzt so etwas wie einen Beweis dafür. Das lasse ich mal so im Raum stehen.«
Es stimmte. Weder Glenda noch ich widersprachen ihm. Jeder von uns dachte nur an die Folgen.
Im Prinzip ging es um drei Zombies. Einen hatte ich erledigen können, die beiden anderen waren verschwunden. Saladin würde sie für seine Zwecke einsetzen. Als Trittbrettfahrer der Terroristen kam ihm die Lage gerade recht. Angst und Panik zu verbreiten und dies anderen in die Schuhe schieben zu können, besser konnte es für ihn gar nicht laufen.
Es wunderte mich nur, dass er Mason Orlando getötet hatte. Als einzigen Grund konnte ich mir nur vorstellen, dass Saladin Spuren löschen wollte, und so etwas zog er auf spektakuläre Art und Weise durch.
Während Suko und ich auf dem Fleck standen, wanderte Glenda in der Zelle hin und her. Ihr Gesicht hatte einen angespannten Ausdruck angenommen. So wie sie sah ein Mensch aus, der etwas Bestimmtes suchte und sich über gewisse Dinge Gedanken machte.
Dann blieb sie vor uns stehen.
»Er war hier«, erklärte sie mit leiser Stimme. »Ja, er ist hier in der Zelle gewesen. Das spüre ich verdammt genau.«
»Hat er Kontakt mit dir aufgenommen?«, fragte Suko.
Glenda hob die Schultern wie jemand, der fröstelt. »Nein, das nicht. Aber ich kann ihn spüren. Er hat etwas hinterlassen, das merke ich. Ihr wahrscheinlich nicht, aber ich spüre das Kribbeln auf der Haut.«
Suko und ich sagten nichts. Alles, was Saladin anging, mussten wir Glenda überlassen. Sie war die Person, die den intensivsten Kontakt zu Saladin gehabt hatte und der auch noch immer bestand.
Für Mason Orlando konnten wir nichts mehr tun. Die Kollegen würden sich um ihn kümmern. Uns blieb die Sorge um die beiden verdammten Zombies.
Suko und ich regelten alles, während Glenda Perkins wieder hoch ins Büro fuhr.
***
Als wir nach einer Weile ebenfalls dort eintrafen, saß Sir James noch dort. Uns fielen sehr wohl die Schweißperlen auf seiner Stirn auf.
Glenda hatte bereits mit ihm gesprochen. So brauchten wir keine Erklärung mehr abzugeben.
»Es ist also Saladin«, sagte unser Chef. »Eine andere Alternative gibt es für Sie nicht?«
»So ist es, Sir«, gab Suko zu.
»Und es sind zwei Zombies unterwegs«, fügte ich hinzu.
Sir James war alles auf den Magen geschlagen. Er hatte sich ein Glas Wasser geholt. Zwei Tabletten verschwanden in seinem Mund.
Er trank die Flüssigkeit und schluckte die Tabletten hinunter.
»Gibt es Spuren oder kleinste Hinweise, wo sich Saladin aufhalten könnte?«
»Nein.« Ich war ehrlich. »Es sei denn, wir schauen in Mallmanns Vampirwelt nach.«
Sir James winkte ab. »Vergessen Sie es. Damit kommen wir nicht weiter. Die Schau läuft hier und nicht in Mallmanns verdammter Vampirwelt. Saladin spielt den großen Trittbrettfahrer. Wenn seine beiden Zombies die Anschläge durchführen, dann stecken andere Motive dahinter als bei den echten Terroristen. Ist es zu weit hergeholt, wenn ich behaupte, dass er uns treffen will?«
Da hatte er eine wirklich gute Frage gestellt. Mit ihr hatten wir uns noch nicht auseinandergesetzt, und so dachten wir erst jetzt darüber nach.
»Aber was hat er davon«, fragte Glenda, »wenn er unschuldige Menschen tötet, die nichts mit ihm oder mit uns zu tun haben? Das kann ich nicht nachvollziehen.«
»Er will uns indirekt treffen«, sagte Sir James. »Er will uns die eigene Hilflosigkeit vor Augen führen. So muss man es wohl sehen.«
»Lächerlich machen«, flüsterte Glenda.
»Genau.«
»Und dafür müssen Menschen sterben.« Sie schüttelte den Kopf.
»Ich fasse es nicht.«
Es war so, doch wir alle konnten es nicht fassen. Für uns, die wir normal dachten, war das unbegreiflich.
»Er hat jedenfalls etwas vor«, sagte Suko. »Okay, ich kenne ihn nicht so gut wie du, John, aber ich glaube zu wissen, dass er ein Typ ist, der sich gern in den Vordergrund spielt und damit seinen Triumph auskosten will. Oder liege ich da falsch?«
»Bestimmt nicht«, sagte ich.
»Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass er uns verhöhnen will. Er hat uns durch den als Selbstmord getarnten Mord an Mason Orlando den ersten Schock versetzt. Er lässt uns grübeln. Er wartet gelassen. Er weiß, dass er uns überlegen ist, und so kann ich mir vorstellen, dass er diese Überlegenheit nicht für sich behalten wird. Sie muss raus. Er wird uns seinen Triumph mitteilen wollen…«
Ich
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