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1429 - Totenkopf-Ballade

1429 - Totenkopf-Ballade

Titel: 1429 - Totenkopf-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besaßen, denn die Organisation, für die sie arbeiteten, war doch recht geheim.
    Sobec schaute sich die Dokumente an und gab sie den beiden wieder zurück. Er erfuhr aus Harrys Mund, weshalb sich Dagmar und er hier befanden, was der Kommissar natürlich akzeptierte, denn Marienbad lebte von Kurgästen.
    Danach war ich an der Reihe. Er wollte auch meinen Namen wissen, den ich ihm nannte.
    Er wiederholte ihn. »Hört sich nicht eben deutsch an.«
    »Ich bin Engländer.«
    »Und Sie kuren hier auch?«
    »Nein, ich wollte meine Freunde nur für ein verlängertes Wochenende besuchen.«
    »Das stimmt«, erklärte Harry.
    »Ja, ja, schon gut. Warum auch nicht. Sie beide sind ja nicht auch noch Zeugen – oder?«
    »Richtig«, bestätigte Harry. »Die Leiche hat meine Partnerin, Frau Hansen, entdeckt.«
    Sobec wandte sich ihr zu. »Sie sind also in der Lage, uns alles zu sagen – oder?«
    »Ja, warum fragen Sie?«
    »Die Masseurin stand unter einem ziemlichen Schock.«
    »Damit habe ich auch zu kämpfen«, gab Dagmar leise sprechend zu. »Aber ich hatte ja etwas Zeit, mich zu erholen.«
    »Das ist gut.« Sobec lächelte in die Runde. »Dann würde ich Sie bitten, es noch mal zu erzählen.« Er schrieb sich die Aussagen nicht auf. Dafür holte er einen flachen Recorder aus der Tasche, um das Gespräch aufzuzeichnen.
    »Lassen Sie sich dadurch nicht stören, Frau Hansen. Es ist eben meine Art, so zu arbeiten.«
    »Verstehe.«
    Kommissar Sobec brauchte keine Fragen zu stellen, denn Dagmar wusste, was sie zu tun hatte. Sie sprach ruhig und sicher, und so musste der Kommissar nicht mal nachfragen.
    »Und dann haben wir uns vom Tatort zurückgezogen«, erklärte sie. »Jana rief Sie wohl an.«
    »In der Tat.«
    »Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    Sobec runzelte die Stirn. »Enttäuscht bin ich nicht«, erklärte er.
    »Ähnlich hat auch die Masseurin ausgesagt.«
    »Haben Sie denn eine Erklärung?«, fragte Harry.
    »Nein.«
    »Aber die Frau ist verbrannt, nicht wahr?«
    Der Kommissar nickte. »Sie ist sogar im Wasser verbrannt«, erklärte er, »verstehen Sie? Im Wasser!«
    »Ja, und ich begreife es nicht.«
    »Ich auch nicht, Herr Stahl. Wasser kann nicht brennen, sondern höchstens löschen. Deshalb ist es mir ein Rätsel.«
    Ich wollte auch etwas sagen und ergriff das Wort. »Und wenn eine brennbare Flüssigkeit hineingeschüttet wird? Wie verhält es sich dann?«
    »Das wird noch untersucht.« Der Kollege nagte auf seiner Unterlippe. »Aber ich sehe keine großen Chancen, denn man hätte es riechen müssen. Rauch riecht doch.«
    »Stimmt«, sagte ich.
    »Es hat keinen Rauch gegeben, wie ich aus beiden Aussagen erfahren habe. Und so frage ich mich, wie ein Mensch verbrennen kann, ohne dass er irgendwelche Spuren hinterlässt. Okay, wir haben den Körper gefunden, aber Sie, Frau Hansen, haben ihn noch brennend erlebt und sahen wirklich keinen Rauch?«
    »So ist es.«
    »Dann stehe ich vor einem Rätsel«, gab Sobec zu.
    »Wissen Sie denn, wer die Frau war, die in der Wanne verbrannt ist?«, fragte Harry.
    »Sie hieß Anita Koller. Stammte aus Prag und hat hier gekurt. Alles völlig normal, bis jetzt jedenfalls. Ich denke allerdings, dass wir uns mit ihrer Vergangenheit beschäftigen müssen. Kann ja sein, dass sie Feinde hatte.«
    Harry stimmte durch sein Nicken zu. »Ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken. Das ist ja eine Tat, die man schon als geisterhaft bezeichnen kann. Oder nicht?«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Brennendes Wasser?«
    Sobec nickte. »Das ist zumindest ungewöhnlich.« Er traf Anstalten, aufzustehen. »Wie dem auch sei, es wird nicht leicht werden und…«
    »Wenn wir Ihnen helfen können«, sagte Dagmar, »bitte, wir tun es gern.«
    »Danke.« Sobec rang sich ein Lächeln ab. »Vielleicht können Sie mir sogar wirklich helfen.«
    »Gut. Und wie?«
    »Indem Sie sich zur Verfügung halten und den Ort nicht verlassen«, erklärte er.
    »Das hatten wir sowieso nicht vor.«
    Er stand auf. »Dann ist es ja gut.«
    Sein blasierter Assistent hatte bisher nichts gesagt. Das änderte sich auch nicht, als sie zur Tür gingen. Dort drehte sich der Kommissar noch mal um.
    »Wir sehen uns.«
    »Bestimmt!«, rief Harry ihm nach.
    Wenig später waren er und sein Assi verschwunden. Wir blieben zurück und schauten uns an.
    »Na, hat er was gemerkt?«, fragte Dagmar.
    »Wie meinst du das?«
    »Hör auf, Harry, das weißt du doch. Ob er gemerkt hat, mit wem er es wirklich zu tun hat.«
    Harry schüttelte den

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