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1429 - Totenkopf-Ballade

1429 - Totenkopf-Ballade

Titel: 1429 - Totenkopf-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf. »Tut mir Leid. Mir ist nichts aufgefallen. Dir etwa, John?«
    »Nein, auch nicht. Aber dieser Sobec ist ein alter Fuchs, glaube ich. Dem kann man nicht so leicht etwas vormachen. Es kann sein, dass er seine wahren Ansichten zurückgehalten hat. Er kennt unsere Namen. Ich traue ihm durchaus zu, dass er versuchen wird, herauszufinden, wer dahinter steckt. Die Möglichkeiten dazu hat er. Tschechien liegt nicht mehr hinter dem Eisernen Vorhang und gehört zur erweiterten EU.«
    Harry winkte ab. »Soll er. Wir jedenfalls werden nicht aufgeben und versuchen, mitzumischen.« Er blickte mich an. »Das ist doch auch in deinem Sinne, oder?«
    Ich lächelte mager. »Bestimmt.«
    »Schön«, sagte Dagmar. »Dann würde es mich doch interessieren, wo wir anfangen sollen. Wir haben nichts. Wir wissen nichts. Wir stehen im dunklen Wald und wissen nicht, wie wir den Weg finden sollen. Ich habe nur die brennende Frau gesehen, aber nicht diejenige Person, die sie in Brand gesteckt hat. Ich glaube nicht, dass sie sich selbst angezündet hat. Da muss es schon eine andere Kraft gegeben haben.«
    »Und warum gerade sie?«, sprach ich meine Gedanken aus.
    »Zufall?«, fragte Harry.
    »Kann sein. Muss aber nicht sein. Deshalb wäre es eine Möglichkeit, wenn wir uns mit dieser Anita Koller beschäftigen.«
    »Wie willst du das denn angehen?«, fragte Dagmar.
    »Möglicherweise ist sie nicht allein gekommen. Es kann ja sein, dass sie mit einem Verwandten oder Bekannten hier ist.«
    »Alles möglich«, sagte Harry. »Nur darfst du nicht vergessen, dass Sobec und seine Leute den gleichen Weg einschreiten werden. Deren Erfolgsaussichten sind besser.«
    Da mussten Dagmar und ich leider zustimmen. Wir hielten uns hier in einem fremden Land auf, in dem unsere Kompetenzen nichts wert waren. Ich ging nicht davon aus, dass dieser Kollege Sobec eine Hilfe von unserer Seite annehmen würde. Außerdem bewegten sich unsere Gedanken in völlig andere Richtungen, da wir einen dämonischen Angriff nicht ausschlossen. Und so etwas konnten wir einem Kommissar Sobec bestimmt nicht klar machen.
    Alles wies darauf hin, dass wir hier untätig herumsitzen würden oder wie andere Kurgäste durch den Park flanierten und irgendein Wässerchen tranken.
    Genau das war nicht mein Ding und auch nicht das meiner beiden deutschen Freunde.
    »Vielleicht gibt es noch eine Brücke«, sagte Dagmar. »Sie ist zwar brüchig, aber ich könnte mir vorstellen, sie zu überschreiten.«
    »Raus damit!«, forderte Harry.
    »Jana, die Masseurin.«
    »Hm. Und?«
    Dagmar nickte ihrem Partner zu. »Bevor die Polizei kam, haben wir uns versprochen, miteinander in Verbindung zu bleiben. Jana kommt von hier. Es kann sein, dass sie etwas mehr weiß als unsere beiden Polizisten.«
    »Du meinst, dass sie diese Anita Koller unter Umständen gekannt hat?«
    »Genau. Als wir das Bad betraten, war sie so verbrannt, dass man sie nicht mehr erkennen konnte. Es ist auch nicht sicher, dass Sobec ihr den Namen gesagt hat. Jana und ich haben uns gut verstanden. Ich denke, dass wir miteinander zurechtkommen.«
    »Du meinst, dass sich diese Anita Koller von ihr hat massieren lassen?«
    »Genau, John. Und bei einem Masseur ist es oft so wie beim Friseur. Man ist entspannt. Man redet mit ihm, und so kann er leicht zu einer vertrauten Person werden.«
    »Nicht schlecht«, lobte Harry. »Hast du dich mit ihr verabredet? Oder weißt du, wo du sie finden kannst?«
    »Das nicht. Wir brauchen die Flinte trotzdem nicht ins Korn zu werfen. Jana weiß unsere Zimmernummer. Ich denke, dass sie die Verabredung nicht vergessen hat und hier erscheinen wird.«
    »Das hoffe ich«, sagte Harry, der aufstand und zu einem der Fenster ging. Er zog die Vorhänge ein Stück zur Seite und schaute nach draußen. »Wie schön«, meldete er. »Vor dem Eingang stehen zwei Kollegen und passen auf.«
    »Auf uns?«, fragte Dagmar.
    »Das kann ich nicht sagen. Kannst du dir einen anderen Grund vorstellen?«
    »Nein, aber ich nehme an, dass auch die Koller hier im Hotel gewohnt hat.«
    »Das ist natürlich eine Möglichkeit.«
    »Wir könnten uns nach draußen setzen«, schlug Dagmar vor und erntete von mir ein Kopfschütteln.
    »Nicht gut.«
    »Ach. Warum nicht?«
    »Sobec und sein komischer Assistent brauchen uns nicht zusammen mit Jana zu sehen.«
    »Richtig.«
    Harry kehrte wieder auf seinen Platz zurück. Er schüttelte den Kopf. »So habe ich mir den Urlaub beim besten Willen nicht vorgestellt. Sorry, John, dass wir dich mit

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