Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
143 - Das Böse wohnt in Harkerville

143 - Das Böse wohnt in Harkerville

Titel: 143 - Das Böse wohnt in Harkerville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
eins, und sie jammert und wehklagt zum Herzerbarmen. Ich wollte mir den Spuk ansehen und ließ mir von meinem Freund das Haus zeigen, Und was passierte? Nichts.«
    »Nicht alle Greuelgeschichten sind so harmlos«, sagte der Wirt.
    »Sie meinen, an der Story, die man sich über Harkerville erzählt, ist was Wahres dran?« fragte Jagger.
    »Ja, das meine ich.«
    »Was geschieht denn da so?« wollte Dean Courtway wissen. Er trank den letzten Schluck Wein und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund.
    »Besser, ihr wißt es nicht«, sagte der Wirt, »Glaubt mir, ihr tut gut daran, Harkerville so bald wie möglich zu verlassen,«
    »Steht so eine gewisse Nacht etwa wieder bevor?« fragte Tom Jagger mit großen Augen.
    »Kann sein.«
    »Tja, dann danken wir für die Warnung«, sagte Jagger und schaute seinen Freund an. »Verabschieden wir uns, Dean?«
    »Wenn bloß der Regen noch eine Weile oben bleiben würde«, brummte Courtway mit gefurchter Stirn.
    »Ihr geht nach Norden, nehme ich an«, sagte der Wirt.
    »Gezwungenermaßen«, seufzte Courtway.
    »Am Ende von Harkerville steht rechts ein Haus«, sagte Gerry Blackburn. »Einsam und verlassen, düster, unheimlich und leer. Dieses Haus ist verflucht. Ihr würdet gut daran tun, es nicht einmal anzusehen. Geht so schnell wie möglich daran vorbei. Sollte irgend etwas Merkwürdiges geschehen, kümmert euch nicht darum. Geht eures Weges, schaut nicht zurück, bringt euch in Sicherheit.«
    Courtway schluckte »Sie sagen das so, aaß man Angst kriegt, Mr. Blackburn.«
    »Lieber ängstlich als tot. Macht einen großen Bogen um dieses verfluchte Haus, Setzt auf gar keinen Fall euren Fuß da hinein. Es könnte sehr leicht sein, daß ihr das nicht überlebt.«
    »Ich muß schon sagen. Sie verstehen es, einem die Courage abzukaufen«, bemerkte Dean Courtway heiser.
    Jagger bedankte sich in seinem Namen und in dem seines Freundes für die reichliche Bewirtung und versprach, Blackburns Rat zu beherzigen.
    Dann schlurften die beiden zur Hintertür hinaus - satt wie schon lange nicht mehr. Eigentlich wären sie wieder einmal mit sich und der Welt zufrieden gewesen, wenn ihnen nicht der Regen gedroht hätte.
    Dean Courtway schlug den speckigen Kragen seines Mantels hoch und warf einen mißtrauischen Blick zum Himmel. »Heute ist kein Tag für Künstler«, maulte er.
    »Wir haben gut gespeist und einen edlen Tropfen getrunken«, sagte Tom Jagger. »Man darf nicht unbescheiden sein, mein Freund.«
    »Läuse! Flöhe! Wie kommt er dazu, uns so etwas anzudichten.«
    »Also hin und wieder hab’ ich schon nen lieben kleinen Floh, aber das sind doch niedliche Tierchen.«
    Courtway taten die Füße wirklich weh. Er schleppte sich neben Jagger dahin. »Vielleicht hätten wir versuchen sollen, ihn weichzukriegen. Wenn wir die Nummer mit der schwachen Lunge abgezogen hätten… Du weißt schon: Ich huste ein bißchen, und du machst dir Sorgen um meinen Gesundheitszustand. Und dann läßt man fallen, wie kalt es draußen ist, und bald auch naß, und daß man sich da eine entsetzliche Lungenentzündung holen kann…«
    Jagger winkte ab. »Man darf den Bogen nicht überspannen, das habe ich dir schon oft gesagt. Wir haben von Blackburn bekommen, was er zu geben bereit war. Mehr hätten wir nicht gekriegt. Wir hätten ihn nur geärgert.«
    »Wir werden heute noch naß bis auf die Haut, das sage ich dir.«
    »Aber nur dann, wenn wir Harkerville wirklich verlassen.«
    »Das haben wir doch vor.«
    »Eben nicht«, sagte Jagger.
    Eine Frau erschien vor ihrem Haus. Als sie die beiden Gestalten durch die Dämmerung schlurfen sah, erschrak sie.
    »Guten Abend, schöne Frau«, sagte Jagger und verneigte sich höflich. Er machte sogar einen Kratzfuß.
    »Idiot!« sagte die Frau, verschwand im Haus und knallte die Tür zu.
    Dean Courtway kicherte. »Die weiß, daß sie nicht schön ist.« Er zuckte mit den Schultern. »Um auf deine Worte von vorhin zurückzukommen. Wir verlassen Harkerville nicht?«
    Jagger blinzelte listig. »War da nicht die Rede von einem einsamen, leerstehenden Haus?«
    »Ja. Aber auch von einem verfluchten Haus.«
    »Ach, du darfst den Leuten nicht alles glauben. Es ist ein Dach überm Kopf. Wenn ich daran denke, daß wir die vergangene Nacht in einem Schweinestall geschlafen haben…«
    »Da war’s wenigstens warm.«
    »Und der Gestank?«
    »Erstunken ist noch keiner - aber erfroren.«
    »Komm, verschone mich mit deinen dummen Sprüchen«, sagte Jagger. »Du hast wehe Füße,

Weitere Kostenlose Bücher