Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
143 - Das Böse wohnt in Harkerville

143 - Das Böse wohnt in Harkerville

Titel: 143 - Das Böse wohnt in Harkerville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
dagegen, daß wir dieses Haus betreten.«
    »Fang doch nicht schon wieder damit an. Wir sind nun mal hier, und wir werden das Beste aus dieser Situation für uns herausholen.«
    »Du hättest vorhin seinen Blick sehen sollen. Fuchterregend war der.«
    »Du machst dir ja immer gleich ins Hemd«, sagte Jagger. »Ob ich mal zu ihm hinausgehe und mich mit ihm unterhalte?«
    »Ich… weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, Tom. Der Mann ist stinksauer auf uns… Weißt du, was mir noch Kopfzerbrechen macht?«
    »Behalt’s für dich« brummte Tom Jagger unwillig.
    »Die Leute reden von Blutnächten in Harkerville… Ob Blackburn etwas damit zu tun hat?«
    »Wie kommst du denn auf die Schnapsidee?«
    »Ich weiß nicht. Der Kerl ist mir auf einmal nicht mehr geheuer.«
    »Du siehst doch wirklich überall Gespenster«, sagte Jagger ärgerlich.
    »Schau hin. Was hat er?« fragte Courtway plötzlich aufgeregt.
    Gerry Blackburn breitete die Arme aus und verließ die Veranda.
    »Er geht nach Hause«, sagte Jagger erfreut.
    »Er bleibt stehen«, kommentierte Courtway, was er sah.
    Der Wirt stand jetzt mit ausgebreiteten Armen im strömenden Regen.
    »Wenn du mich fragst… Der ist nicht ganz dicht«, sagte Jagger.
    Gerry Blackburn hob das Gesicht. Er schaute zum Himmel empor, schien das Regenwasser in sich hineinzutrinken.
    »Sieht so aus, als würde er für irgend etwas den Segen des Himmels erflehen«, bemerkte Jagger.
    Eine unsichtbare Kraft schien sich auf den Mann im Regen herabzusenken. Er nahm sie auf, bewegte die Arme, als wollte er sie umfassen.
    Mehr und mehr schlossen sich seine Arme, bis sie Blackburns Körper umfingen. Der Mann umarmte sich selbst, schien das, was auf ihn herabgekommen war, ganz fest in sich hineinzupressen, und als er sich jetzt umdrehte, war selbst Tom Jagger zutiefst bestürzt, denn aus Gerry Blackburn war ein Monster geworden.
    Ein Werwolf!
    ***
    »Die Mordnächte von Harkerville!« stöhnte Dean Courtway erschüttert. »Der Wirt hat damit zu tun! Habe ich dir nicht gesagt…«
    »Spar dir deine Vorwürfe«, unterbrach Jagger den Freund. »Das hilft uns nicht.«
    »Was tun wir denn jetzt?«
    »Laß mich überlegen.«
    »All die blutigen Geschichten stimmen«, krächzte Courtway verzweifelt.
    »Hör auf zu zetern!« herrschte ihn Jagger an.
    »Der Mann ist ein Ungeheuer. Wenn er uns kriegt, sind wir verloren, Tom. Uns bleibt nur die Flucht. Laß uns abhauen, und zwar schnell.«
    »Glaubst du, du kannst länger und schneller laufen als dieser Kerl?« fragte Jagger. »Er würde uns so lange jagen, bis er uns hat. Nein, draußen haben wir keine Chance. Eher noch hier drinnen.«
    »Doch nicht in diesem Spukhaus. Es ist auf seiner Seite.«
    »Wann wirst du aufhören, in diesem Haus ein Lebewesen zu sehen? Komm, wir verschanzen uns im Keller. Da bleiben wir dann so lange, bis er die Lust verliert, uns zu belagern. Ein Glück, daß er uns vorher noch kräftig gefüttert hat.«
    »Vielleicht war das Essen, das er uns gab, vergiftet.«
    »Quatsch. Spürst du denn was?«
    »Nein, aber…«
    »Mensch, du kannst einem ganz schön auf den Geist gehen, weißt du das?« sagte Jagger. Damit, daß Blackburn ein Werwolf war, wurde er nur sehr schwer fertig. Bisher hatte er nicht an die Existenz solcher Höllenwesen geglaubt.
    Er versuchte keine Erklärung zu finden, denn das hätte ohnedies keinen Sinn gehabt. Er reagierte im Augenblick lediglich auf die drohende Gefahr, zog sich vom Fenster zurück, schnappte sich seinen Mantel und schickte sich an, das Wohnzimmer zu verlassen.
    »Warte!« rief Courtway aufgewühlt. »So warte doch! Du kannst mich doch nicht allein…«
    Auch er nahm seinen Mantel an sich und folgte dem Freund. Wo sich die Kellertür befand, wußte Tom Jagger bereits. Er öffnete sie und stieg die Stufen einer steilen Treppe hinunter.
    Modergeruch, feucht und kalt, wehte die beiden Landstreicher an. Courtway blieb dicht hinter seinem Freund.
    »Wir müssen die Tür irgendwie verbarrikadieren«, sagte Jagger.
    »Womit?«
    »Stell dich nicht so an. Mit allem, was sich irgendwie dafür eignet.«
    »Wenn es hier unten bloß nicht so finster wäre. Man sieht ja kaum die Hand vor den Augen.«
    Jagger erreichte das untere Ende der Treppe. Er legte die Hand neben sich auf die kalte Wand, und plötzlich war es nicht mehr dunkel. Es flammte zwar kein elektrisches Licht auf - weil sich Jagger oder sein Freund zufällig gegen einen Schalter gelehnt hatten -, sondern eine Fackel, die in einem Eisenring an der

Weitere Kostenlose Bücher