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143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs

143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs

Titel: 143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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eigenartiger Geruch, mit dem Baum nichts anzufangen wußte, breitete sich aus. „Schwefel", bemerkte der Heizer. „Es stinkt nach Schwefel."
    „Kein Wunder", erwiderte Baum. „Der Nebel drückt unseren Qualm herein." Vergeblich bemühte er sich, wenigstens vage Umrisse in Fahrtrichtung zu erkennen. Sogar das Ende des Druckkessels konnte er nur ahnen.
    Das heisere Gurgeln hinter ihm veranlaßte ihn, sich umzuwenden. Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern stocken.
    Der Nebel hatte unzählige Auswüchse gebildet, die schlangengleich in die Höhe tasteten. Ein gutes halbes Dutzend dieser ständig in Veränderung begriffenen Tentakel attackierte den Heizer, der sich mit der Schaufel vergeblich zur Wehr setzte. Wo die Auswüchse ihn berührten, löste seine Kleidung sich in Fetzen auf, wurde seine Haut bleich wie die eines Toten. Unfähig, auch nur einen Schritt nach vorne zu tun, geschweige denn dem Heizer beizustehen, starrte Baum auf das Geschehen. Der Schock des Unheimlichen lähmte ihn.
    Die Bewegungen des Heizers wurden langsamer und unkontrolliert; die Schaufel entglitt den sich verkrampf enden Fingern, polterte zu Boden. Sein Äußeres hatte sich erschreckend verändert, jegliches Blut schien aus seinen Adern verschwunden zu sein. Unter seiner mittlerweile fast schneeweißen Haut zeichneten sich immer deutlicher die Knochen ab.
    Das Entsetzen des Lokführers, als der halb mumifizierte Heizer auf ihn zukam, entlud sich in einem gellenden Aufschrei. Er konnte nicht weiter zurückweichen, besaß nichts, um sich wirksam zu verteidigen.
    Schon schlossen sich die knochigen Finger um Baums Handgelenke. Gegen die schier übermenschlichen Kräfte besaß er keine Chance. Gurgelnd brach sein Schrei ab, als das Monstrum ihn gegen die Feueröffnung stieß und die sengende Hitze ihm schier die Besinnung raubte.
    Schlaff wie eine Gliederpuppe hing er im erbarmungslosen Griff des Heizers, der noch vor wenigen Minuten sein Freund gewesen war. Mit aller Kraft stieß das von trockener, auf geplatzter Haut überzogene Skelett zu.
    Gerhard Baum stürzte vom Führerstand. Für ihn konnte der Tod nur noch die Erlösung bringen.

    „Du bist verrückt." Claudia Meiner! sagte es so voll Inbrunst, daß ihr Freund unwillkürlich innehielt und sie fragend musterte.
    „Angst?"
    „Quatsch", winkte sie lässig ab. „Ich dachte nur, wir machen wirklich ein Picknick."
    „Machen wir auch", versicherte Jürgen Buchholz, ein blonder, schlaksiger Junge von 19 Jahren, und zog aus einer der Gepäcktaschen seiner Honda eine Decke und ein kleines Kissen hervor. Beides warf er dem Mädchen zu.
    „Aber such dir nicht gerade einen Ameisenhaufen aus", sagte er spitz.
    „Damit hast du wohl Erfahrung", konterte sie und streifte ihr langes Haar in den Nacken. „Wo bleibt das Essen?"
    Jürgen brachte zwei Dosen Cola und in Warmhaltefolie verpackte Hamburger zum Vorschein.
    „Endlich allein", seufzte er, während er sich auf die Decke legte und durch die Baumwipfel am Rand der kleinen Lichtung hindurch den Wolken nachblickte. „Hier stört uns niemand."
    „Bist du sicher?"
    „Natürlich. Wer geht schon am schönsten Nachmittag mitten im Wald spazieren?"
    „Ich weiß nicht recht."
    Jürgen öffnete eine Cola und hielt ihr die Dose hin. Sie aßen schweigend, während ringsum die Vogelwelt zu neuem Leben erwachte. Der Lärm des Motorrads hatte die Tiere erst vor wenigen Minuten erschreckt aufflattern lassen.
    „Komm", sagte er und zog sie sanft an sich. Ihre Lippen fanden sich zu einem flüchtigen Kuß. Doch dann löste Claudia sich aus seinen Armen, als seine Finger sich an die Knöpfe ihrer Bluse verirrten. „Hörst du?" fragte sie.
    „Was?"
    „Ein Zug kommt."
    Jürgen seufzte ergeben. „Der fährt so schnell vorbei, daß niemand etwas mitbekommt."
    „Ich will das trotzdem nicht", wehrte sie ab.
    Inzwischen war das typische Schnaufen einer Dampflok zu vernehmen, die sich nicht sonderlich schnell heranquälte.
    „Das klingt nach einem Güterzug", behauptete der Junge.
    Claudia schüttelte den Kopf. „Eilzug", sagte sie. „Mit vielen Leuten an den Fenstern."
    Das Schnaufen wurde lauter. Zu sehen war dennoch nichts. Jürgen erhob sich und trat an den Rand der Gleise, blickte suchend in die Richtung, aus der der Zug kommen mußte. Dann zuckte er mit den Schultern.
    „Weiß der Teufel, wo das herkommt", schimpfte er. „Da ist jedenfalls nichts. Nur leichter Nebel zieht auf."
    Das Mädchen tippte sich bezeichnend an die Stirn. Für Jürgen

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