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1430 - Der Vampir-Clown

1430 - Der Vampir-Clown

Titel: 1430 - Der Vampir-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verpasst habe, sie aus dem Haus zu werfen. Jetzt wird es mir kaum mehr gelingen.« Sie schüttelte den Kopf. »Es muss ja nicht für immer sein, obwohl ich nicht daran glaube, dass sie freiwillig auszieht.«
    Das sah ich auch so, aber ich hielt mich mit einem Kommentar zurück. Jane hatte genug mit sich selbst zu tun, und ich konnte ihren Gemütszustand verstehen.
    Horns Cross empfing uns wie viele ähnliche Orte in diesem Land.
    Ein ruhiger Flecken Erde mit Häusern, die alle gepflegt aussahen.
    Man konnte den britischen Südwesten als eine typische Vorzeigegegend ansehen. Hier gab es noch die weiten Felder mit den Hecken dazwischen, die als Windfänger gegen Erosion dienten.
    Manche Häuser standen dicht beisammen. Andere wiederum verteilten sich jenseits der Straßen und bildeten so etwas wie den Rand der Ortschaft. Rasenflächen, Bäume, Gärten, das alles gehörte dazu, und auch die Menschen versteckten sich nicht hinter den Hausmauern. Es war warm genug, um sich im Freien aufzuhalten. So saßen sie in den Gärten oder auch vor den Häusern.
    Kein Dorf ohne Pub. Das war auch hier so. Die Besitzer hatten auf das schöne Wetter reagiert und die Tische nebst Stühlen nach draußen gestellt, um dort ihre Gäste zu bedienen.
    Ein insgesamt sehr ruhiger Ort, in dem es auch eine Tankstelle und einige Geschäfte gab.
    Wären wir weitergefahren, hätten wir bald das Ende des Ortes erreicht. Genau das wollte ich nicht, und deshalb bog ich vorher nach links ab, denn ich hatte einen kleinen Platz entdeckt, der durch eine breite Zufahrt zu erreichen war.
    Der Platz bildete den Kern der Ortschaft. Ein Mittelpunkt, in dem es große, leere Parkflächen gab. Auf einer hielten wir an. Der Bau vor uns wirkte repräsentativ. So konnten wir davon ausgehen, dass es sich um das Rathaus handelte.
    »Hast du eine Polizeistation gesehen?«, erkundigte sich Jane Collins.
    »Nein.«
    »Das ist schade.«
    Ich öffnete die Tür. »Wir haben ja einen Mund, um zu fragen.«
    »Sicher.«
    Justine hatte den Volvo schon verlassen. Auch hier war der Platz nicht menschenleer. Jemand wie Justine fiel selbst in der Großstadt London auf, aber hier erst recht. Die Menschen, die sich in der Nähe befanden, blieben stehen, starrten sie an und gingen dann schnell weiter, wenn sie bemerkt hatten, dass uns ihre Blicke auffielen. Zwei junge Leute stoppten ihre Fahrräder und pfiffen.
    »Du fällst mal wieder auf«, erklärte Jane.
    »Stört es dich?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Mich aber nicht. Ich habe mich inzwischen daran gewöhnt, dass die Leute glotzen, wenn sie mich sehen.«
    Ich sprang auf das Thema nicht an. Ich war stehen geblieben, um mir einen Überblick zu verschaffen. Irgendwie musste es ja weitergehen. Es war deutlich zu erkennen, dass wir hier fremd waren und uns erst zurechtfinden mussten, aber niemand kam auf uns zu, der uns ansprach, um uns zu helfen.
    Dann hatten wir Glück. Von links her näherte sich ein Mann auf einem Fahrrad. Er trug die Uniform eines Constables und hatte uns ebenfalls gesehen.
    Er bremste und konnte zunächst seinen Blick nicht von Justine nehmen, die am Volvo wartete.
    »Gehört diese Frau zu Ihnen?«
    »Ja«, sagte Jane.
    »Und was treibt Sie in diese Gemeinde?« Der Constable nahm seine Mütze ab, um die Stirn vom Schweiß zu befreien. Er war ein Mann mittleren Alters mit einem roten Gesicht und dunklen Tränensäcken unter den Augen. Die Lippen schimmerten feucht und waren gut durchblutet.
    »Sag du es, John.«
    Ich lächelte den Kollegen an. Dann nannte ich meinen Namen und zeigte ihm meinen Ausweis.
    Er klemmte ihn zwischen seine etwas dicken Finger und hob die Augenbrauen an.
    »Scotland Yard also?«
    »Richtig.«
    »Sind Sie privat hier?«
    Ich nahm den Ausweis wieder an mich und schüttelte den Kopf.
    »Leider nicht. Wir möchten hier einen Toten deponieren, den wir unterwegs gefunden haben.«
    Der Constable sagte nichts. Er schaute uns auch nicht an und blickte lieber in andere Richtungen.
    »Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja.«
    »Und?«
    Er richtete seinen Blick wieder auf mich. Er hatte seine Sprache wiedergefunden und flüsterte: »Ich meine, dass auch Polizisten nicht ohne Humor sind. Deshalb hoffe ich…«
    »Sie hoffen vergebens, Kollege. Es gibt die Leiche.«
    Der Mann umklammerte die Griffe an den Enden des Lenkers und drehte an ihnen, wobei wir ein leises Knacken hörten, weil er die Gänge auch ohne zu fahren einlegen konnte.
    »Ich heiße übrigens Ed Bloom. Ich bin für diesen und drei weitere

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