1431 - Shaos Feindin
Wagen als Stütze. Noch setzte ich mich nicht hinein. Ich nickte Haito zu.
»Ich höre, Meister, aber beeilen Sie sich. Sehr viel Zeit habe ich nämlich nicht.«
***
Suko glaubte auf keinen Fall daran, dass die Wand oder der Spiegel auf der anderen Seite die gleiche Festigkeit hatte wie vorn. Der Pfeil würde auf jeden Fall seinen Weg finden.
Er flog sehr schnell; und Suko warf sich zur Seite.
Es stimmte. Die Spiegelwand hielt den Pfeil nicht auf. Er fegte hindurch und hätte Suko getroffen, wenn er nicht so rasch gehandelt hätte.
Er hörte Nagita lachen. Sie hatte bereits den zweiten Pfeil aufgelegt und schickte ihn auf die Reise.
Mit einem Sprung entging Suko auch ihm.
Nagita lachte erneut.
Er konnte sich vorstellen, dass es den Beginn einer regelrechten Hasenjagd auf ihn bedeutete. Nagita würde ihren verdammten Spaß daran haben, ihn zu hetzen.
Suko gehörte zu den reaktionsschnellen Menschen. Er war flink und geschmeidig. Ob er allerdings jedem Pfeil ausweichen konnte, das war die große Frage.
Aber Nagita bewies, wie toll sie mit ihrer Armbrust umgehen konnte. Sie wollte durch das schnelle Abschießen der Pfeile Suko tatsächlich in die Defensive zwingen, aus der es schließlich keinen Ausweg mehr für ihn gab.
Deshalb musste er Gegenmaßnahmen ergreifen und nicht so lange warten, bis Nagita mit einem ihrer Pfeile traf. Er musste etwas tun, womit sie nicht rechnete. Keine Defensive mehr, sondern Offensive.
Nach wie vor stand Shao in der gleichen Haltung an der Wand.
Sie legte den fünften Pfeil auf. Erneut schnell und mit der Routine einer Könnerin.
Suko hatte sich etwas zurückgezogen. Er ließ seine Feindin nicht aus den Augen, die sich plötzlich leicht drehte und in dieser Bewegung den Pfeil auf die Reise schickte.
Er zischte blitzschnell heran, und Suko ließ sich fallen. Kaum hatte er den Boden berührt, zog er seine Dämonenpeitsche, überrollte sich mehrmals, schaute wieder nach vorn und sah, dass Nagita einen weiteren Pfeil abschoss.
Suko sprang auf und verlagerte sein Gewicht mit einer schnellen Bewegung seines Oberkörpers nach rechts.
Diesmal hätte ihn der Pfeil fast erwischt. Er spürte noch den Luftzug an seinem Hals, so nahe war er vorbeigezischt.
Nagita lachte wieder.
Suko lief weiter. Dabei schlug er mit der Hand, in der er die Peitsche hielt, einmal den Kreis, und diese reagierte sofort.
Die drei Riemen rutschten aus der Öffnung. Durch die Bewegungen klatschten sie noch zusammen, während sich Suko nach rechts drehte, sodass er auf den Spiegel schauen konnte.
Genau das hatte er vorgehabt.
Nagita legte abermals einen Pfeil auf.
Suko handelte.
Mit der freien Hand fasste er unter seine Jacke. Dort verbarg sich eine weitere Waffe, die er einsetzen wollte. Er hatte sich mit Nagita unterhalten können. Sie hörte ihn also, und sie würde auch das eine wichtige Wort hören.
Sie schoss noch nicht. Wahrscheinlich war sie überrascht zu sehen, dass Suko sich nicht bewegte. Er wollte es darauf ankommen lassen und hatte sich selbst zur Zielscheibe gemacht.
»Topar!«
Ein Wort, ein Schrei, und die Magie des Stabs veränderte noch im selben Sekundenbruchteil alles…
***
Die Zeit stand plötzlich still!
Fünf Sekunden wurden ihr gestohlen. Fünf Sekunden, in denen sich niemand bewegen konnte, der dieses magische Wort gehört hatte.
Bis auf den Träger des Stabs. Dem standen eben diese fünf Sekunden Zeit zur Verfügung, um alles zu ändern.
Genau darauf hatte Suko gesetzt.
Die Peitsche war ausgefahren, die Bahn frei, und so rannte er mit langen Schritten auf die Spiegelwand zu. Den rechten Arm hatte er angehoben. Er würde in einem bestimmten Augenblick zuschlagen und hoffte, dass seine Peitsche stark genug war, die andere Magie zu zerstören.
Suko lief und schlug genau im richtigen Moment zu.
Drei Riemen klatschten gegen das Hindernis. Suko stoppte seine Schritte nicht. Er vertraute voll und ganz auf die Kraft der Dämonenpeitsche und sah für einen winzigen Moment, dass sich die Spiegelwand bewegte. Sie beulte sich nach außen hin aus. Er sah, dass sie zerplatzte wie eine gewaltige Seifenblase, und wusste in diesem Augenblick, dass er es tatsächlich geschafft hatte…
***
»Was wollen Sie mir sagen, Haito?«
»Vieles.«
Ich lächelte etwas abfällig. »Na gut, dann fangen Sie endlich an.«
»Sie sollen Bescheid wissen, damit Sie mich verstehen.« Er machte auf mich jetzt einen etwas müden Eindruck.
»Reden Sie schon!«
»Nagita ist da!«
»Ich
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