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1432 - Fluchtziel Gevonia

Titel: 1432 - Fluchtziel Gevonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben nichts zu verbergen."
    „Danke", erwiderte Hohn. „Ich komme darauf zurück."
    Ihm war, als wäre er auf einen Schlag von einer gewaltigen Last befreit worden, die auf seinen Schultern geruht hatte. Er war davon überzeugt gewesen, daß der Kommandant ihn auf gar keinen Fall allein durch das Schiff gehen lassen würde.
    Es ist alles in Ordnung, dachte er. Hör endlich auf damit, allem und jedem zu mißtrauen.
    Er erhob sich und verließ die Messe.
    Niemand hielt ihn auf.
    Vor der Tür befand sich ein Verteiler, von dem vier Gänge abzweigten. Holm entschied sich für einen Gang, der von der Zentrale wegführte. Er wollte sich nicht nur bewegen, sondern auch mit sich allein sein.
    Als er das Ende des Ganges erreicht hatte, stand er vor einer Gabelung. Er wollte nach rechts gehen, blieb jedoch wie angewurzelt stehen. Keine zehn Meter von ihm entfernt stand Lethan, der geheimnisvolle Arkonide, der die CILADA-Sektion von Gatas leitete.
    Lethan unterhielt sich mit einem Akonen.
    Er bemerkte Holm nicht.
    Der Ingenieur trat rasch hinter die Ecke in den Gang zurück, durch den er gekommen war. Er drückte sich mit dem Rücken an die Wand. Sein Herz klopfte wie rasend in der Brust.
    Wieso war Lethan hier an Bord? Er war doch auf Gatas zurückgeblieben! Wenn er nach Gevonia wollte, warum war er dann nicht mit der IKARUS geflogen?
     
    7. Der Droide
     
    Holm schob sich näher an das Gangende heran und lauschte. Er konnte die Stimmen der beiden Männer hören, jedoch nicht alles verstehen, weil sie zu weit von ihm entfernt waren.
    Er überlegte, was er tun sollte, war jedoch so erregt, daß er sich nicht genügend konzentrieren konnte. „Beginnt mit der Behandlung", rief Lethan plötzlich. „Es ist nicht einzusehen, daß wir unnötig Zeit verlieren."
    „Alles klar, Lethan", antwortete der Akone. „Wir sehen uns dann später!"
    Holm vernahm Schritte, und dann bog der Arkonide auch schon um die Ecke. Es war zu spät. Er konnte ihm nicht mehr ausweichen. Er trat zur Seite, um zu verhindern, daß sie zusammenprallten. „Albert Holm", sagte der Weißhaarige überrascht. „Damit hast du nicht gerechnet", stellte der Lokvorther erzürnt fest. „Du bist mir einige Erklärungen schuldig."
    „Tatsächlich?" fragte der Arkonide. „Was gibt es denn?"
    Holm verlor die Beherrschung. Er packte den Alten, indem er seine Finger in den locker sitzenden Stoff seiner Kombination krallte, und hielt ihn fest. „Glaube nur nicht, daß du mich zum Narren halten kannst", fauchte er ihn an. „Ich will wissen, was du hier treibst. Wieso bist du an Bord? Warum bist du nicht mit der IKARUS geflogen, wenn du ohnehin hierher wolltest?"
    „Ach, das stört dich?"
    Lethan schlug völlig überraschend zu.
    Der Ausdruck seiner Augen änderte sich nicht, und auch das eigentümliche Lächeln blieb. Seine Faust traf Holm mit solcher Wucht in der Magengrube, daß dem Ingenieur schwarz vor Augen wurde und ihm die Beine wegknickten. Als er zu Boden stürzte, kam der zweite Hieb.
    Benommen blieb der Lokvorther vor Lethan liegen. „Sonst noch Fragen?" erkundigte sich der Arkonide zynisch lächelnd. „Ich bin gerne bereit, sie dir in gleicher Weise zu beantworten."
    Albert Holm war nicht in der Lage, etwas zu sagen. Ihm war übel, und schier unerträgliche Schmerzen gingen von seinem Magen aus. Mühsam stemmte er sich hoch. Ihn schwindelte, als er endlich wieder auf den Beinen stand.
    Der Arkonide blickte ihn schweigend an.
    Holm erholte sich allmählich. „Ich verstehe das nicht", sagte er keuchend. Seine Absicht war jedoch nicht, Lethan irgend etwas mitzuteilen, sondern ihn abzulenken und zu täuschen.
    Er ist ein Spitzel der Terraner! dachte Holm verzweifelt. Ein Verräter oder ein Doppelgänger, der die CILADA zu Fall bringen will! Er hat sich hier eingeschlichen. Ich muß die anderen warnen.
    Er tat, als wollte er nach rechts ausweichen, ließ sich jedoch nach links fallen und rollte sich über die Schulter ab.
    Die Faust des Arkoniden fuhr so dicht an seinem Kopf vorbei, daß er sie in seinem Haar spürte. Laut krachend schlug sie gegen die Wand.
    Holm sprang auf und flüchtete in den Gang hinein. „Hiergeblieben", rief Lethan und rannte hinter ihm her.
    Der Ingenieur blickte über die Schulter zurück. Nur ein einziger Gedanke erfüllte ihn. Er mußte Eylaraud, den Kommandanten und die anderen arnen. Sie durften nicht Opfer dieses Verräters werden!
    Der Arkonide lief hinter ihm her. Er hatte die Arme angewinkelt und die Hände zu Fäusten

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