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1433 - Der Engel, die Witwe und der Teufel

1433 - Der Engel, die Witwe und der Teufel

Titel: 1433 - Der Engel, die Witwe und der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war. Jetzt nahm er wieder Platz. »Ist kein Umstand. Davon geht die Welt nicht unter.«
    »Das meine ich auch.«
    »Wo bist du denn gewesen?«
    Kate hob ihre Augenbrauen an. »Wo kann ich schon gewesen sein?«
    »Am Grab?«
    »Genau.«
    »Hm.« Griffin lächelte mit geschlossenen Lippen. »Du kannst ihn nicht vergessen – oder?«
    »Nein, das kann ich nicht. Und ich werde Sean auch niemals vergessen, Glen.«
    »Ja, ja, klar.«
    »Du bist ja in der letzten Zeit nicht an seinem Grab gewesen.« Der leise Vorwurf war nicht zu überhören.
    »Bitte…« Der Mann verdrehte seine dunklen Augen. »Du weißt doch selbst, wie der Laden im Moment brummt. Es werden auch noch andere Zeiten kommen, das steht fest.«
    »Dann willst du zum Grab gehen?«
    »Klar, Kate.«
    Sie lehnte sich zurück und lächelte mokant. »Es ist nur komisch«, sagte sie, »dass ich dir nicht so recht glauben kann. Ich weiß auch nicht, weshalb, aber es ist so.«
    »Unsinn.«
    Kate wechselte das Thema. »Hast du schon etwas ausgesucht?«
    Griffin deutete auf seinen Martini. »Nur das.«
    »Gut, den nehme ich auch. Aber eine Flasche Mineralwasser dazu.«
    »Wir bestellen gleich eine große.«
    »Auch recht.«
    Die Speisenkarten lagen bereit. Es war ein Lokal, das italienische Speisen anbot. Im Prinzip aß Kate sie ganz gern, aber an diesem Abend verspürte sie keinen Hunger. Die Ereignisse waren ihr doch zu stark auf den Magen geschlagen.
    Mit einer Vorspeise würde sie sich zufrieden geben, und sie entschied sich für eine Auswahl von Antipasti des Hauses.
    »Und danach?«, fragte Griffin.
    »Nichts mehr.«
    »Keinen Hunger?«
    »So ist es.«
    Die Getränke hatten sie inzwischen bestellt, und sie wurden serviert.
    »Was möchten Sie essen?«, fragte der Ober, der einen schwarzen Anzug trug. Er wollte noch aufzählen, was es alles gab, aber schon im Ansatz schüttelte Kate Finley den Kopf.
    »Ich nehme nur die Vorspeise.«
    »Sehr wohl, und Sie, Signore?«
    »Für mich bitte das Gleiche.«
    »Gern. Und der Wein?«
    Beide lehnten ab. Der Ober nahm die Karten wieder mit und Griffin schaute Kate etwas schräg an. »Irgendwie gefällst du mir heute nicht. Probleme?«
    »Nicht mehr als sonst. Außerdem kann man sich nicht jeden Tag gleich fühlen.«
    »Das stimmt.« Griffin zeigte ein fettiges Lächeln. Zumindest sah Kate es so an. Sie mochte den Geschäftspartner ihres verstorbenen Mannes nicht besonders. Er war das glatte Gegenteil von Sean.
    Übergewicht, wenig Haare auf dem Kopf. Dafür mehr im Gesicht, denn dort bildeten sie einen dichten braunen Bart.
    An diesem Tag war er mit einer braunen Lederjacke und einem blauen Hemd mit weißen Streifen bekleidet. Um seinen dicken Hals spannte sich eine Kette.
    Glen Griffin stützte seinen Ellbogen auf die Tischplatte und legte die Hände von unten her gegen das Kinn. »Hast du überlegt, ob du zustimmst, Kate?«
    »Du meinst die Schwedensache?«
    »Was sonst?«
    Sie hob bedauernd die Schultern. »Ich bin leider nicht dazu gekommen, ehrlich nicht.«
    Griffins Blick verdüsterte sich. »Warum nicht?«
    Kate holte Luft, verdrehte die Augen und blies scharf den Atem aus. »Mein Gott, ich kann nicht nur immer an den Job denken. Ich habe vor kurzem meinen Mann verloren, Glen. Daran muss ich denken. Verstehst du das nicht?«
    »Doch, das begreife ich. Aber es heißt auch, dass das Leben weitergeht, und daran solltest du ebenfalls denken. Wir müssen Geld verdienen. Nicht nur für uns. Es hängen auch die Arbeitsplätze der freien Mitarbeiter daran.«
    Kate konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Seit wann interessieren dich denn diese Menschen?«
    »Schon immer.«
    »Wer’s glaubt, wird selig.«
    Der Ober brachte einige Dips und etwas Brot. Griffin und auch Kate aßen zunächst, wobei die Frau ihr Gegenüber nachdenklich beobachtete. Sie sah sehr wohl die Veränderung in Griffins Gesicht.
    Wenn zwischen seinen Brauen die steile Falte erschien, dann passte ihm etwas nicht, und er grübelte über bestimmte Dinge nach.
    »Wir sollten heute Abend noch die Kuh vom Eis bekommen«, erklärte er.
    »Ja. Ich habe nichts dagegen.«
    »Wunderbar.«
    »Und wie ich dich kenne, hast du schon alles berechnet.«
    »Das musste so sein.«
    »Darf ich fragen, wie das Ergebnis aussieht?«
    Griffin zeigte ein breites Grinsen, aber nicht, weil am Nebentisch laut gelacht wurde. Bei seiner Antwort beugte er sich vor. »Es lohnt sich für uns, Kate. Die Sache ist verdammt attraktiv, und das hat auch Sean gewusst, bevor er seinen Urlaub

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