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1433 - Der Engel, die Witwe und der Teufel

1433 - Der Engel, die Witwe und der Teufel

Titel: 1433 - Der Engel, die Witwe und der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weg zurück in das Restaurant.
    Sie musste sich noch kurz sammeln. Vor allen Dingen sollte Griffin nicht merken, dass sie Probleme gehabt hatte.
    Sie zupfte noch ihre Kleidung zurecht, dann ging sie den Rest des Wegs und betrat das Restaurant mit seiner Wärme und dem Stimmenwirrwarr, in dem Glen Griffin auf sie wartete.
    Sie lächelte. Es kam ihr krampfhaft vor, und sie hoffte, dass Griffin nichts merkte.
    »Du bist lange weg gewesen«, sagte er.
    Kate nahm wieder Platz. »Ja, ich fühlte mich irgendwie nicht wohl.«
    Er gab sich besorgt. »Hing es mit dem Besuch auf dem Friedhof zusammen?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Eher mit der Luft hier. Es ist mir einfach zu warm. Die hätten die Temperatur mehr der draußen herrschenden angleichen sollen.«
    »Stimmt. Trotzdem.« Griffin gab seiner Stimme einen besorgten Klang. »Du solltest versuchen, dich nicht in etwas hineinzusteigern. Das bringt dich einfach nicht weiter.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Du bist einfach zu oft am Grab deines Mannes. So sehe ich das!«
    Er zeigt sein wahres Gesicht!, dachte sie. Er macht es ganz raffiniert. Er nimmt nicht den Holzhammer. Er schleicht sich von hinten heran, dieser Hundesohn.
    Kate schaffte es, sich zusammenzureißen. Sie ließ sich nichts anmerken. Sie wurde nicht mal wütend. Mit neutral klingender Stimme machte sie ihm klar, dass es einzig und allein ihre Sache war.
    »Jeder geht eben anders mit seiner Trauer um, Glen! Ich denke, dass du das akzeptieren solltest.«
    »Ja, ja, schon gut. Ich habe es nur gut mit dir gemeint. Es ist natürlich deine persönliche Angelegenheit.«
    »Eben!«
    Mit seinem dicken rechten Zeigefinger deutete Griffin auf den noch gefüllten Vorspeisenteller. »Da, er ist noch…«
    »Nein, vergiss es. Ich möchte nicht!«
    »Ach, du willst nichts essen?«
    »Ich kann nicht.« Kate griff zum Wasserglas und trank es leer. »Es ist nicht der richtige Augenblick, um mir den Magen voll zu stopfen. Ich hoffe, du akzeptierst es.«
    »Klar, ist ja deine Sache. Aber ich darf mir doch etwas davon nehmen – oder?«
    »Iss, was du möchtest.«
    »Danke.«
    Mit seiner Gabel pickte er zwischen dem Thunfisch, dem Schinken, der Salami, den Zwiebeln, Tomaten und Artischocken herum.
    Kate beobachtete ihn dabei. Sie hatte sich auf ihrem Stuhl zurückgelehnt. Ihre Haltung zeigte an, dass sie am liebsten aufgestanden und weggegangen wäre, aber sie blieb trotzdem sitzen.
    Griffin aß nicht nur, er sprach auch dabei. Für ihn war nur ein Thema wichtig.
    »Sag mal, Kate«, sagte er zwischen zwei Bissen, »hast du dich jetzt entschieden?«
    »Was meinst du?«
    Er lächelte und schaute sie dabei an. »Es geht um das Schweden-Projekt. Wir sollten zustimmen.«
    »Wann?«
    »Sofort!«
    Gedanken rasten durch ihren Kopf. Gab es eine Verbindung zwischen dem Geschäftlichen und dem Privaten?
    Griffin schaute sie direkt an. Er lauerte förmlich auf eine für ihn positive Antwort.
    Und Kate Finley machte in diesen Augenblicken wieder eine neue Erfahrung, von der ihr Gegenüber allerdings nichts merkte. Sie hörte wieder die Stimme in ihrem Kopf, und sie gab ihr eine sehr konkrete Warnung.
    »Denk immer daran, dass der Teufel nicht schläft. Er kann in deiner Nähe sein…«
    Kate schloss für einen Moment die Augen. Dabei bewegte sie die Lippen, was sie eigentlich nicht gewollt hatte. Griffin war es aufgefallen. Er fragte sofort nach.
    »Heißt das, dass du mir zustimmst? Können wir das Projekt jetzt absegnen? Kann ich den Schweden jetzt und hier einen positiven Bescheid geben? Du brauchst ja nur deine Unterschrift unter den Vertrag zu setzen, dann ist alles klar.«
    »Später!«
    Griffin schrak leicht zusammen. »Wie später?«
    »Das sagte ich dir doch. Ich werde es mir überlegen. Wenn ich mich entschieden habe, sage ich dir Bescheid.«
    Glen Griffin verengte die Augen. Plötzlich wurde sein Mund sehr schmal, und auch der Blick verriet eine gewisse Wut und Enttäuschung. »Wenn das man kein Fehler ist, Kate. Du weißt, dass wir nicht als Einzige an diesem Projekt arbeiten. Daran sind noch andere Firmen beteiligt. Und die können…«
    »Ich muss es mir noch überlegen.«
    »Gut. Aber Sean hätte nicht so gehandelt.«
    »Er ist leider tot. Oder zum Glück für dich…« Sie ärgerte sich, diese Worte gesagt zu haben, und Griffin sprang auch sofort darauf an.
    »Was soll das denn bedeuten?«
    »Ach, vergiss es.«
    Griffin lächelte schief. Aber nur für einen Moment. Dann nickte er.
    »Okay, ich werde es vergessen. Du bist

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