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1437 - Der Weg nach Bentu-Karapau

Titel: 1437 - Der Weg nach Bentu-Karapau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich mit einem solchen Befehl abfinde! „Dagegen ist kein Kraut gewachsen", stellte Dao-Lin-H'ay resignierend fest, wobei sie sich der Sprache der Galaktiker bediente. „Kannst du ihre Meinung ändern?"
    „Ist das ein Befehl?" fragte Ge-Liang-P'uo reserviert.
    Dao-Lin-H'ay sah sie überrascht an. „Natürlich nicht!" sagte sie gedehnt. „Was soll diese Frage?"
    „Nun - es könnte zu einer gefährlichen Angewohnheit werden, immer den leichtesten Weg zu nehmen. Ich weiß nicht, ob du dir darüber im klaren bist."
    „Wer hat dich zum Wächter über meine Moral eingesetzt?" fragte Dao-Lin spöttisch, aber sie war betroffen, und Ge-Liang-P'uo merkte das. Sie zögerte einen Augenblick lang. „Also gut, Dao-Lin", sagte sie dann. „Wenn du mir versicherst, daß es wirklich nötig ist, werde ich es tun und die Erklärung erst später verlangen.
    Aber wenn du dir nicht ganz sicher bist, dann laß mich für dieses Mal aus dem Spiel."
    „Verdammt!" flüsterte Dao-Lin-H'ay bestürzt. „Dir ist es wirklich ernst damit, nicht wahr?"
    „Ja", sagte Ge-Liang-P'uo ruhig. „Ich könnte es auch selbst tun!"
    „Bitte - fang an!"
    „Aber, ich bin auf diesem Gebiet nicht halb so gut wie du", gab Dao-Lin zu bedenken. „Wenn ich einen Fehler mache, könnte das böse Folgen für Mai-Ti-Sh'ou haben!"
    „Das Risiko wäre bei mir zwar geringer, aber immer noch vorhanden", erwiderte Ge-Liang-P'uo. „Ihr Widerstand wird diesmal sehr stark sein. Das erhöht die Gefahr, daß es zu Komplikationen kommt.
    Warum versuchst du nicht, ihr die ganze Sache zu erklären? Sie ist nicht dumm, und für vernünftige Argumente wird sie zugänglich sein."
    „Wie soll ich ihr erklären, daß wir beide allein dort draußen die besseren Chancen haben?" fragte Dao-Lin-H'ay bitter. „Ich müßte ihr sagen, was mit uns los ist - alles andere würde sie nicht akzeptieren. Du hast mir selbst berichtet, was für ein Theater ihre Freunde im N'jala-System veranstalten. Nun stell dir vor, sie erfahren von unseren Kräften. Willst du diese Verantwortung übernehmen?
    Ge-Liang-P'uo schwieg, aber sie war nachdenklich geworden, und Dao-Lin spürte das. „Tu es noch dieses eine Mal!" bat sie.
    Ge-Liang-P'uo sah Mai-Ti-Sh'ou an, die von dieser Unterhaltung kein Wort verstanden hatte und allmählich unruhig zu werden begann. „Ich muß mit dir reden, Mai-Ti!" sagte sie langsam und deutlich. „Hör mir gut zu..."
    Mai-Ti-Sh'ou gehorchte.
     
    *
     
    Die Stadt Tekkado lag unterhalb des Landefelds in den Klüften und Schrunden zwischen den schwarzen Gesteinswülsten - gewaltige Stränge, die miteinander verschlungen und verknotet waren, als hätte ein Riesenbaby mit einem gigantischen Wonknäuel gespielt.
    Zwischen diesen schwarzen Lavasträngen gab es unzählige Hohlräume unterschiedlichster Größe, die man ausgebaut und in Nutzräume aller Art verwandelt hatte. Es war eine außerordentlich seltsame Stadt, die auf diese Weise entstanden war: Schwarze Wände vor schwarzem Gestein, nirgendwo ein Fenster, die Türen als Schleusen angelegt und verrammelt und verriegelt. An den über die Wände hinausragenden Lavawülsten waren hier und da grell leuchtende Scheinwerfer angebracht, aber die wenigen hellen Flecken ließen die Finsternis dahinter nur noch undurchdringlicher erscheinen. „Wie kommt man da hinein?" fragte Ge-Liang-P'uo und sah sich ratlos um.
    Sie standen am Beginn einer steilen Treppe, die in den tiefer gelegenen Teil der Stadt hinabführte. Die Stufen waren von einer glitzernden Eisschicht überzogen. Am Ende der Treppe glänzten eisgesäumte Pfützen im Licht einer Lampe. Die Fahrzeuge, die sie vorher auf dem Landefeld gesehen hatten, waren mittlerweile samt und sonders verschwunden, und nirgends war ein lebendes Wesen zu sehen.
    Krachende Donnerschläge ließen die beiden Kartanin zusammenzucken. Der Boden unter ihren Füßen zitterte ein wenig. Aus dem Feuergraben jenseits der Stadt schössen riesige Funkengarben in den düsteren Himmel hinauf. „Wie kann man hier nur leben!", sagte Dao-Lin-H'ay voller Abscheu.
    Der Sturm heulte über ihren Köpfen, fuhr in das Gewirr der dampfenden Kamine am Rand des Landefelds und erzeugte ein schrilles Kreischen. Ein atemberaubender Gestank wehte die Treppe herauf. „Schwefel", stellte Ge-Liang-P'uo fest. „Soll gesund sein."
    „Nicht für mich!" knurrte Dao-Lin-H'ay und besann sich auf die Information, die sie von Ge-Nuin-L'ing erhalten hatte. „Wir müssen die Treppe hinunter."
    Natürlich gab es kein

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