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1437 - Der weibliche Tod

1437 - Der weibliche Tod

Titel: 1437 - Der weibliche Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Greisin kippte. Nur um neunzig Grad, denn plötzlich stand sie über dem Bett. Sie lebte noch und bot für den Betrachter einen schauerlichen Anblick. Sie war zu einem Spielball in der Hand eines Mächtigen geworden.
    Für den Popen war dies ein schlimmer Anblick. Mit einem normalen Zittern konnten die Bewegungen der Greisin nicht verglichen werden. Der Körper wurde von einem regelrechten Schüttelfrost durchjagt, der Anna von den Zehenspitzen bis zum Kopf hin erfasst hatte.
    Ob sie noch Angst hatte, wusste Konstantin nicht. Jedenfalls war sie nicht mehr in der Lage, dies auszudrücken.
    Ihr Mund stand offen. Jemand musste mit unsichtbaren Fingern an ihrer Zunge gezogen haben, denn sie fuhr zwischen den Lippen hervor. Sie zuckte vor und zurück, und auch sonst hatte sich das alte Gesicht dermaßen verändert, dass es den Namen nicht mehr verdiente.
    Das zu sehen war einfach grausam, und Konstantin wunderte sich über sich selbst, dass er untätig blieb. Er kam sich vor wie ein Feigling. Er wollte eingreifen, aber etwas bannte ihn auf der Stelle.
    So war er gezwungen, den grauenvollen Vorgang hautnah mit zu erleben. Wie bittend streckte er die Arme aus, doch Rusalka ignorierte diese Bewegung.
    Sie lachte. Sie hielt Anna weiterhin in ihrem Bann. Dabei blieb sie weiterhin senkrecht über dem Bett stehen.
    Plötzlich begann sie sich um ihre eigene Achse zu drehen. Es war genau der Punkt, der bei Konstantin das Fass zum Überlaufen brachte.
    Es war nicht weit bis zum Bett. Er warf sich förmlich darauf zu, und aus seiner Kehle löste sich ein Schrei. Mit vorgestreckten Armen wollte er nach der Greisin fassen, als es ihn erwischte.
    Es war wie ein Schlag, den jemand gegen seinen Körper geführt hatte. Die Haut in seinem Gesicht begann zu brennen. Das Feuer der Hölle schien ihn zu umhüllen, und er musste zurück.
    »Du nicht!«, keifte Rusalka. »Du nicht! Du bist später an der Reihe, verdammter Pope!«
    Und sie machte mit der hilflosen Anna, was sie wollte. Es war schon schlimm, das mit ansehen zu müssen, denn die Greisin konnte sich nicht mehr zur Wehr setzen.
    Sie kreiste um sich selbst. Lallende Laute drangen aus ihrem Mund. Der Körper zitterte weiter. Der Kopf schwang von einer Seite zur anderen. Es sah so aus, als wollte er sich jeden Moment von seinem Rumpf lösen und wegfliegen.
    Konstantin konnte nichts dagegen tun. Seine Hilflosigkeit machte ihn fertig. Er sank auf die Knie, und dies war mehr eine Geste der Verzweiflung. Nein, er betete die verfluchte Gestalt nicht an, doch er flehte, er wollte, dass sie von ihrem Opfer abließ, doch sie tat genau das Gegenteil.
    Konstantin bekam das Ende hautnah mit. Und es war schlimm.
    Anna jammerte nicht mehr. Sie erlebte die letzten Sekunden ihrer Existenz als stumme Person.
    Ohne Vorwarnung wurde der Körper in die Höhe gerissen. Es genügte ein harter Ruck, und in der nächsten Sekunde hörte der kniende Pope einen schrecklichen Laut.
    Er schloss die Augen.
    Es war furchtbar, das wusste er. Es lag einzig und allein an der Stille, die den Geräuschen gefolgt war. Er empfand sie als grausam, wie vom Tod geschickt.
    Er kniete noch. Den Kopf hielt er nach wie vor gesenkt. Als er die Lider wieder hob, war sein Blick auf den Boden gerichtet, als gäbe es dort etwas Besonderes zu sehen. Die verdammte Stille hüllte ihn auch weiterhin ein, und er wusste, dass er nicht ewig so knien konnte. Außerdem sollte es nicht so aussehen, als wollte er seinem Feind eine gewisse Demut erweisen.
    Als er den Kopf anhob, zitterte er. Er wusste schon, was ihn erwartete, und er fürchtete sich davor.
    Das Bett befand sich nicht in Augenhöhe. Es lag etwas niedriger.
    So brauchte er nur einen Blick, um das Grausame zu erkennen.
    Anna war wieder auf das Bett zurückgefallen. Sie lag dort wie hingestreckt auf dem Rücken. Aus ihrem Mund drang kein Atemzug mehr, denn diese Frau war still geworden, so schrecklich still. Selbst von der Seite nahm der Pope ihren gebrochenen Blick wahr, und er sah auch etwas anderes, das ihm noch schlimmer erschien.
    Der Kopf war deformiert. Die Greisin war mit einer unheimlichen Wucht gegen die Decke geschleudert worden.
    Rusalka hatte ihre Pflicht erfüllt.
    Zumindest den ersten Teil, denn jetzt, das wusste Konstantin auch, war er an der Reihe…
    ***
    In seiner noch immer so demutsvollen Haltung ließ er einige Sekunden verstreichen, bevor es ihm unter großen Mühen gelang, den Kopf anzuheben.
    Er sah Rusalka an der anderen Seite des Bettes stehen.
    Sie war

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