Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1438 - Die Urzeit-Falle

1438 - Die Urzeit-Falle

Titel: 1438 - Die Urzeit-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vernichten können. Sie waren durch irgendeinen Umstand wieder zum Leben erweckt worden, und nun bröckelte die Lavaschicht allmählich von ihnen ab.
    »Jetzt wissen Sie alles«, flüsterte der Grieche, »und ich hoffe, dass Sie anders reagieren als dieser Ignorant.« Er deutete mit einer verächtlichen Geste auf meinen Kollegen.
    »Das werden wir«, sagte Bill.
    »Wirklich?«
    »Weshalb sind wir wohl hier auf der Insel? Wir wollen den Tod eines Landsmanns aufklären.«
    Paul Kirikos schaute uns verwundert an. »Ähm – meinen Sie das so, wie Sie es gesagt haben?«
    »Sicher.«
    »Ja dann…«
    Ich stellte eine konkrete Frage. »Da wir stark auf Ihre Hilfe angewiesen sind, können Sie uns sicherlich sagen, welchen Weg die beiden Monster Ihrer Meinung nach nehmen.«
    Paul schluckte. Es war zu sehen, dass ihn die Frage unangenehm berührt hatte.
    »Wollen Sie das denn noch wissen?«
    »Ich denke schon.«
    »Die Insel«, flüsterte er, »es kann nur unsere Insel sein. So wie sie gegangen sind, müssen sie einfach auf die Küste treffen. Ich glaube nicht, dass sie ihre Route ändern werden.«
    »Das habe ich befürchtet«, sagte Teresa. Damit hatte sie das ausgesprochen, was auch wir dachten. »Aber wie können wir uns darauf einstellen?«
    »Gar nicht«, meinte Bill und erntete erstaunte Blicke. »Wir werden sie kommen lassen. Erst wenn sie hier sind, können wir etwas unternehmen.«
    »Gegen zwei Riesen?«, flüsterte Kirikos.
    Wir kamen zu keiner Antwort, weil Spiro Alexandras anfing zu lachen. Es war eher ein Glucksen, und er schüttelte dabei immer wieder den Kopf. Dann sprang er auf und rief: »Das ist doch verrückt. Es ist einfach nicht möglich. Seid ihr denn alle durchgedreht?« Bei ihm vermischten sich englische mit griechischen Wortfetzen.
    Wir ließen ihn toben. Paul Kirikos hatte einen Teil seiner Gelassenheit zurückgefunden. Er sprach davon, dass sein Vater wohl Recht gehabt hatte.
    »Inwiefern?«, wollte Bill Conolly wissen.
    »Er hat von einem Unheil gesprochen, das sich uns nähert.« Pauls Stimme war zu einem Flüstern herabgesunken. »Ja, von einem Unheil. Als hätte er es geahnt, als er auf der Terrasse saß und über das Meer schaute. Das ist so etwas wie ein Logenplatz für ihn. Er kommt nur selten aus dem Haus, weil er an einen Rollstuhl gefesselt ist. So hat er seinen Lieblingsplatz dort gefunden. Er beobachtet das Meer. Er kennt alles. Kein Schiff ist ihm fremd.«
    »Dann hat er es gespürt?«
    »Ja, Mister…«
    Uns fiel ein, dass wir uns nicht vorgestellt hatten. Wir nannten Paul unsere Namen und beschlossen, uns nur noch beim Vornamen zu nennen.
    Da niemand sprach, stellte ich eine Frage: »Sagen Sie, Paul, wann, meinen Sie, könnten die beiden Monstren die Küste von Andros erreicht haben? Gibt es da vielleicht einen Hinweis…«
    »Nein. Auch wenn sie die Richtung beibehalten, sie werden es nicht leicht haben, denn sie müssen unter Wasser mit Wirbeln und Strömungen kämpfen. Ich weiß, welche Kraft diese Strömungen haben, denn ich bin oft genug mit den Booten draußen und muss immer wieder gegen die Strömungen ankämpfen. Leicht ist es nicht.«
    »Dann hätten wir also noch Zeit.«
    »Ein wenig schon – ja, das denke ich.«
    Ich drehte mich so, dass ich alle Anwesenden anschauen konnte.
    »Wo gäbe es denn einen Ort, der uns beste Verhältnisse bietet, um das Meer zu beobachten?«
    Paul antwortete spontan: »Auf unserer Terrasse. Dort haben wir den besten Ausblick.«
    »Super«, sagte Bill.
    »Und Sie würden uns einladen?«, fragte Teresa, die dabei lächelte.
    »Gern. Mein Vater besitzt das beste Fernglas auf dieser Insel, aber auch die anderen müssten reichen.«
    »Sehr gut«, sagte ich. »Wir müssen sehen, wo und wie sie an Land kommen. Erst dann können wir handeln.«
    »Nein, nein!«, meldete sich Spiro Alexandras. »Wie wollt ihr das denn schaffen, verdammt?«
    »Wir entscheiden der Situation entsprechend«, erklärte ich ihm.
    Dass er damit nicht zufrieden war, sahen wir seinem Gesicht an.
    Nur interessierte es uns nicht. Trotzdem sprach ich meinen Kollegen noch einmal an.
    »Sie sind nicht außen vor. Ich denke, dass Sie sich in Bereitschaft halten sollten. Ich hoffe es nicht, aber es kann leicht zu einer Katastrophe kommen, wenn die beiden Riesen die Insel betreten. Was sie vorhaben, weiß ich nicht. Mir ist auch nicht bekannt, wie sie sich Menschen gegenüber verhalten. Rechnen müssen wir mit allem.«
    Nach diesen Worten herrschte betretenes Schweigen. Selbst der

Weitere Kostenlose Bücher