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1441 - Der Seelenfluss

1441 - Der Seelenfluss

Titel: 1441 - Der Seelenfluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf die setzte er nicht.
    Über den Schreibtisch hinweg schrie er die beiden an: »Fahrt zur Hölle! Wu wartet auf euch!«
    Noch in derselben Sekunde bekamen die beiden die Bedeutung der Worte zu spüren.
    Da sie nicht auf dem Teppich standen, ging alles ganz einfach.
    Und es war so etwas wie der älteste Trick der Welt. Unter ihnen öffnete sich der Boden.
    Susa und Suko fielen wie zwei Steine in die Tiefe…
    ***
    Ich fuhr ziemlich langsam durch Mayfair. Ein Gefühl hielt mich davon ab, wie ein normaler Besucher das Ziel anzusteuern. So war ich einmal an dem Haus vorbeigefahren und hatte dabei die beiden Kameras entdeckt, die den Eingangsbereich überwachten.
    Etwa hundert Meter weiter hielt ich an. An dieser Seite gab es auch ein Haus. Nur das Dach war zu sehen. Eine hohe Mauer schirmte den Rest gegen neugierige Blicke ab.
    Ich überlegte noch, wie ich mich dem Ziel nähern sollte, als sich mein Handy meldete.
    »Ja…«
    »Ich bin es.«
    Shao hatte flüsternd gesprochen. Ein Beweis, dass sie sich in einer nicht eben positiven Lage befand.
    »Wo steckst du?«
    »Auf dem Grundstück.«
    Das überraschte mich. »Nicht im Haus?«
    »Nein, das habe ich Susa und Suko überlassen. Aber die Sache gefällt mir nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Sie waren kaum verschwunden, als Männer das Haus verließen und sich auf dem Grundstück verteilten. Mich haben sie zum Glück nicht gesehen. Ich konnte mich verstecken. Sei vorsichtig, wenn du ankommst.«
    »Das versteht sich. Ich bin schon da, stehe aber etwas weiter entfernt.«
    »Das ist gut.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Nimm nicht den normalen Weg von der Straße her, John. Ich weiß nicht genau, wie das Grundstück bewacht wird und ob jeder Quadratmeter unter Kontrolle ist. Daran glaube ich nicht. Aber du musst den Einstieg auf jeden Fall woanders versuchen.«
    »Danke für den Tipp.«
    »Du findest mich auf dem Grundstück. Nur kann ich dir jetzt noch nicht sagen, wo du hin musst. Es ist etwas kompliziert, da ich den Aufpassern ausweichen muss.«
    »Wie viele sind es?«
    Shao lachte leise. »Gesehen habe ich zwei.«
    »Okay. Wie siehst es im Haus aus? Konntest du einen Blick durch irgendwelche Fenster werfen und Suko und Susa sehen?«
    »Ich habe es bisher noch nicht versucht. Es brennt auch so gut wie kein Licht hinter den Fenstern. Nur im Parterre. Ansonsten ist das Haus dunkel. Für mich steht allerdings fest, dass die Typen hier etwas zu verbergen haben.«
    »Okay, Shao, wir treffen uns dann irgendwo auf dem Grundstück.«
    »Das machen wir.«
    Das Gespräch zwischen uns war beendet. Von nun an war jeder auf sich allein gestellt.
    Da, wo ich stand, hatte ich eigentlich einen guten Platz gefunden.
    Ein weiteres Fahrzeug parkte nicht in der Nähe. Um diese Zeit herrschte auch kein Durchgangsverkehr, denn ich befand mich in einer recht ruhigen Seitenstraße.
    Ich stieg aus dem Rover und ging den Weg zurück. Die Strecke war recht kurz, und ich hielt mich auf der anderen Straßenseite, weil ich von hier aus trotz der Dunkelheit die Häuser gegenüber wegen der Mauern besser beobachten konnte.
    Weitere Kameras sah ich nicht. Es blitzten auch keine dünnen Alarmdrähte im Schein der wenigen Laternen.
    Eine normale winterliche Stille lag über dem Gebiet. Die Geräusche, die ich hörte, klangen allesamt gedämpft, weil sie aus einer bestimmten Ferne an meine Ohren wehten.
    Ich wechselte die Seite. Bis zur Einfahrt wollte ich nicht gehen. Die Mauer war zwar hoch, doch sie zu überklettern würde für mich kein Problem bedeuten.
    Noch einmal ein Blick in die Runde. Ich sah nichts Verdächtiges.
    Die Mauer war an dieser Stelle auf der Krone frei. Keine Äste würden mich behindern.
    Dann der Sprung!
    Der kantige Stein schnitt schon in meine Haut. Ich zog mich hoch, fand auch mit den Füßen Halt, weil das Gestein nicht zu glatt war, und legte mich auf die Krone.
    Aus- und durchatmen, die Ruhe bewahren. Das allein zählte in diesen Augenblicken.
    Der erste Blick auf das Grundstück. Ich blieb dabei flach liegen und konnte aufatmen. Meine Aktion war nicht beobachtet worden.
    Weder ein Mensch noch ein Hund lief auf die Mauer zu.
    Wenn ich sprang, würde ich auf weichem Boden landen. Noch hatte der Frost keine harte Schicht gebildet.
    Ich sprang.
    Den Aufprall steckte ich gut weg. Aus der Hocke kam ich hoch und sah vor mir ein recht großes Grundstück. Allerdings hätte ich mir mehr Deckung durch Bäume und Büsche gewünscht. Es gab sie zwar, aber sie standen doch weit

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