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1441 - Der Seelenfluss

1441 - Der Seelenfluss

Titel: 1441 - Der Seelenfluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stört. Er ist wie ein Moloch. Unersättlich. Seine Geschäfte gehen ihm über alles. Er ist sehr modern und zugleich in den alten Traditionen verwurzelt. Man kann ihn wirklich schlecht einschätzen.«
    »Siehst du ihn auch als gefährlich an?«
    »Ja, das tue ich leider. Er ist oft so kalt. Kein Mensch mehr, eher ein Stück Eisen.«
    Suko war wirklich gespannt darauf, diesen Menschen kennen zu lernen. Und er hatte sehr genau zugehört, was sie ihm gesagt hatte.
    So richtete er sich darauf ein, vorsichtig und misstrauisch zu sein.
    Sie hatten die Tür erreicht und blieben stehen, umhüllt von einem schwachen Lichtschein, den eine Lampe abgab, die über der Tür angebracht war.
    Susa zitterte stärker. Sie atmete auch heftiger und drängte sich noch näher an Suko heran, als die Tür geöffnet wurde.
    Es war nicht Susas Vater, der vor ihnen stand. Sie schauten auf einen jungen Mann, der schwarze Kleidung trug. Ein Chinese, dessen Lippen sich zu einem Lächeln in die Breite zogen, als er einen Blick auf das junge Mädchen warf.
    »Da bist du ja!«
    »Ist mein Vater da?«
    »Klar.«
    »Ich will ihn sprechen!«
    »Gut.«
    Nach dieser Antwort wurde Suko angeschaut. Dabei lächelte der Mann nicht mehr.
    »Ich werde mitgehen!«, erklärte Suko mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »Denn ich muss mit dem Mann reden, der Susas Vater ist.«
    Ob der Typ etwas dagegen sagen wollte, stand nicht fest. Er schaffte es auch nicht, weil Susa sich bereits vordrängte und sie einen Empfangsbereich betraten, der so gar nichts Chinesisches an sich hatte. Han-Check wohnte auch nicht in einem neuen Haus. Er hatte eine Villa gekauft, die schon recht alt war und einen dementsprechenden Baustil aufwies. Da gab es die hohe Decke, den vielen Platz, die kalten Fliesen auf dem Boden. Die Tische, die sich in diesem Bereich verteilten, sahen aus, als sollte hier ein Empfang stattfinden.
    »Dein Vater arbeitet.«
    »Dann stören wir ihn ja nicht.«
    »Bitte.«
    »Weiß er denn Bescheid«, fragte Suko, »dass er um diese Zeit noch Besuch bekommt?«
    »Er weiß vieles.«
    »Du brauchst uns nicht zu ihm zu bringen«, sagte Susa. »Den Weg finden wir auch allein.«
    »Ich weiß, Susa, aber ich weiß auch, was ich zu tun habe.«
    »So ist es immer!«, zischelte Susa Suko zu. »Man fühlt sich hier wie eine Gefangene.«
    »Abwarten.«
    Über die breite Treppe brauchten sie nicht nach oben zu gehen. Sie blieben auf dieser Ebene und betraten einen Gang, von dem Türen abzweigten. An den Wänden hingen Bilder mit chinesischen und europäischen Motiven.
    Mehr Fremdes war nicht zu sehen. Insgesamt wirkte das Haus kalt, unpersönlich. Mehr wie eine Burg, in der nur gearbeitet wurde und das Zwischenmenschliche nicht mehr vorhanden war.
    Es war der Bereich, in dem Han-Check seine Gäste empfing. Mehrere Besprechungsräume standen ihm zur Verfügung. Da die Türen nicht geschlossen waren, konnten Suko und die junge Frau einen Blick hineinwerfen. Alles wirkte peinlich aufgeräumt und steril.
    »Mein Vater lebt oben«, erklärte Susa.
    »Und deine Mutter?«
    »Auch, aber entgegengesetzt.«
    »Könnte ich sie mal kennen lernen?«
    »Glaube ich nicht.«
    Sie wurden von dem Empfangsknaben überholt. Suko stellte fest, wie geschmeidig sich dieser Mann bewegte, und ihm war klar, dass er es mit einem ausgebildeten Kämpfer zu tun hatte.
    Er blieb von einer Tür stehen, klopfte und öffnete sie für die beiden Besucher, damit sie eintreten konnten.
    Suko fing noch einen Blick des Mannes auf, der an Kälte kaum zu überbieten war. Der Kerl war nicht sein Freund. Überhaupt kam ihm dieses Haus suspekt vor. Auch er hätte sich als Kind hier alles andere als wohl gefühlt. Und nicht nur als Kind.
    Han-Check war anwesend. Suko zeigte sich nicht überrascht, als er ihn hinter einem Schreibtisch sitzen sah, als wäre er dabei, auch in der Nacht zu arbeiten.
    Hier sah es gemütlicher aus. Das lag allein an dem großen Teppich, der einen seidigen Glanz abgab. Die Wände waren mit Stofftapeten bespannt, kleine Wandleuchten verstrahlten ein honiggelbes Licht, und die Aktenschränke sahen aus wie chinesische Antiquitäten. Eine moderne Kommunikationsanlage fehlte natürlich nicht.
    Der Laptop auf dem blanken Schreibtisch war sehr klein und flach.
    Die Fenster wurden von dünnen Vorhängen bedeckt, die aussahen wie gelbes Papier.
    Und dann gab es Han-Check!
    Er stand auf, als seine Besucher eintraten, hinter denen die Tür wieder zugezogen wurde.
    Suko hatte sich bisher

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