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1446 - Der Eis-Schamane

1446 - Der Eis-Schamane

Titel: 1446 - Der Eis-Schamane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach nicht übersehen werden. Auch Maxine Wells sah ihn und krauste die Stirn, denn sie konnte sich vorstellen, dass es wieder anfangen würde zu schneien.
    Der Förster hatten ihren skeptischen Blick in die Höhe bemerkt und nickte ihr zu.
    »Das können Schneewolken sein. Genau werde ich es erst wissen, wenn sie näher kommen.«
    »Finde ich nicht gut.«
    »Ich auch nicht, Max. Aber denken Sie daran, wo wir leben.«
    »Klar. Hier bekommen wir alles mit. Und ein Haus im Süden könnten Sie mir schenken. Ich würde darauf verzichten.«
    »Ich ebenfalls.«
    Die Behausung von Owen McMillan lag in der Einsamkeit. Das nächste Dorf war einige Kilometer entfernt, was diesem Mann nichts ausmachte. Er fühlte sich in seiner Hütte sauwohl. Dabei hatte er als vom Umweltministerium eingesetzter Angestellter ein großes Gebiet zu betreuen. Er beobachtete, er führte Messungen durch und gab die Daten weiter. So schlicht die Hütte auch aussah, im Innern gab es modernste Technik, auf die sich Owen immer hatte verlassen können.
    »Könnte Ihr Mitarbeiter mehr über das Phänomen sagen?«, erkundigte sich Maxine.
    »Ich hoffe es. Er ist jemand, der mit offenen Augen durch die Welt geht. Einzelheiten kann ich Ihnen nicht sagen, aber er scheint mehr zu wissen. Nur wollte er damit nicht heraus.«
    »Warum nicht?«
    »Tja, das werden wir ihn fragen müssen, wenn wir ihn antreffen.«
    Genau davon war die Tierärztin nicht überzeugt, aber sie sprach nicht mit ihrem Begleiter darüber. Sie wollte ihn nicht noch mehr in Unruhe versetzen.
    Die offiziellen Stellen waren über das Phänomen nicht informiert worden. Dazu war später noch genügend Zeit, und Mike Todd hoffte, das Phänomen im kleinen Kreis lösen zu können, wobei er nur Maxine eingeweiht hatte, zu der er Vertrauen hatte. Sie war für ihn diejenige, die gewisse Dinge auch für sich behalten konnte, und darauf kam es ihm an.
    Kennen gelernt hatten sie sich vor einigen Monaten bei einem Umwelttreffen in Glasgow und waren sich sofort sympathisch gewesen, weil sie auf der gleichen Wellenlänge tickten, denn auch Maxine lag die Erhaltung der Umwelt am Herzen, dabei ging es ihr nicht nur um die Flora, sondern auch um die Fauna.
    Der Schnee hatte alles bedeckt. Eine gewaltige wellige Fläche, ein Meer aus schimmernden Kristallen, die dort schmolzen, wo kleinere Bäche flossen. Da waren die Ufer streckenweise frei, denn auf dem fließenden Wasser hatte sich kein Eis gebildet.
    Bäume gab es auch. Zwar keine dichten Wälder, aber es existierten genügend von ihnen, sodass man in ihrer Nähe Schutz finden konnte.
    Genau das hatte Owen McMillan auch getan. Sein Haus stand im Schutz der Bäume. Es lag etwas erhöht, und vom Ufer eines schmalen Bachs führte ein Weg zu ihm hinauf.
    Er war zwar zugeschneit, doch für den Fachmann zu erkennen.
    Mike Todd lenkte den Wagen in ihn hinein.
    »So, jetzt haben wir es bald geschafft.« Er deutete nach vorn.
    »Wenn Sie genau hinschauen, Max, können Sie das Dach seiner Hütte bereits erkennen.«
    »Nur schlecht. Es sieht alles so weiß aus.«
    Manche Stellen waren vereist, aber der Vierrad-Antrieb schaffte auch sie. Wenig später fuhren sie auf ebener Fläche weiter. Hin und wieder kratzten froststarre Äste über die Seiten des Fahrzeugs. Pulverschnee fiel von den Bäumen, vermischt mit einigen Eisstücken.
    Wenn sie die Frontscheibe trafen, wurden sie von den Scheibenwischern gleich wieder weggewischt.
    Das Haus war tatsächlich eingeschneit. Der Weg vor der Tür, den jemand irgendwann freigeschaufelt hatte, war wieder zugeschneit.
    Einige Fußabdrücke waren noch zu erkennen, die recht frisch aussahen.
    »Wo hat Ihr Mitarbeiter denn sein Fahrzeug stehen?«
    »Hinter dem Haus.«
    »Ah ja.«
    Mike Todd bremste ab. Sie stiegen aus. Maxine ließ sich etwas Zeit damit. Sie waren nicht direkt bis vor das Haus gefahren und mussten einige Schritte laufen.
    Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Okay, die Stille über der Landschaft kannte sie, aber hier kam sie ihr doch anders vor. Sie schien etwas zu verbergen, das sich auch als eine böse Überraschung herausstellen konnte.
    Die Hütte stand im Schnee. An der Vorderseite hatte sich die weiße Pracht direkt an der Hauswand festgesetzt und sich zu Bergen getürmt.
    Eine Tür war zu sehen. Fenster, die Eisblumen zeigten. Da war wohl länger nicht geheizt worden. Aus der Kaminöffnung quoll auch kein Rauch hervor.
    Ihr fiel auf, dass Mike Todd die Augenbrauen angehoben hatte.
    Bevor er losging, sagte er:

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