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1446 - Der Eis-Schamane

1446 - Der Eis-Schamane

Titel: 1446 - Der Eis-Schamane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieser toten Tiere entdeckt?«
    »Nein. Was aber nicht heißen muss, dass sie nicht existieren. Da kann ich schon unterscheiden.«
    »Ja, das stimmt wohl.«
    »Und was können wir tun? Haben Sie eine Idee?«
    Maxine schüttelte den Kopf. »Im Moment habe ich keine, da bin ich ehrlich. Aber mir fällt ein, dass Sie Ihren Mitarbeiter anrufen wollten. Kann es sein, dass er mehr weiß?«
    Todd wurde sehr nachdenklich. »Konkret kann ich Ihnen darauf keine Antwort geben. Es ist allerdings möglich.«
    »Wieso?«
    »Owen ist ein Naturbursche. Er lebt in seiner Hütte und will eigentlich mit der restlichen Welt nichts zu tun haben. Ein zuverlässiger Mensch. Er hat dieses Phänomen zuerst entdeckt und mir Bescheid gegeben. Ich habe ihn darum gebeten, den Mund zu halten. Es wissen also nur wir beide Bescheid.«
    »Das ist gut. Und welche Schlussfolgerungen hat Ihr Mitarbeiter gezogen?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich hatte ja vor, mit ihm zu sprechen. Aber wie Sie selbst erlebt haben, hob niemand ab. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.«
    »Versuchen Sie es erneut und erklären Sie ihm, wo wir uns hier aufhalten.«
    »Ja, ich werde es tun.«
    Viel Hoffnung hatte Maxine nicht, aber es musste jede Chance genutzt werden. Sie ließ ihren Blick erneut über die Tierleichen wandern, und in ihrem Kopf drehten sich die Gedanken. Etwas ganz Bestimmtes kam ihr in den Sinn, ohne dass sie allerdings konkret in Einzelheiten hätte gehen können.
    Dieser Vorgang war nicht normal. Für sie zumindest gab es keine normale Erklärung. Wenn die fehlte und wenn doch etwas eingetreten war, dann musste sie nach einer anderen Erklärung suchen.
    Einer magischen?
    Noch setzte sie ein Fragezeichen dahinter, aber sie kannte sich aus.
    Maxine brauchte nur an das Vogelmädchen Carlotta zu denken, das bei ihr lebte und das sie praktisch vor der übrigen Welt versteckte.
    Carlotta war ein Mädchen mit Schwingen wie ein Vogel. Unwahrscheinlich, unglaublich, unmöglich, und es war trotzdem eine Tatsache. Sie hatte Flügel, die ihr durch verbrecherische Genmanipulationen gewachsen waren.
    Das lag länger zurück, aber Carlotta fühlte sich bei der Tierärztin sicher, auch wenn sie des Öfteren Ausflüge unternahm und wie ein Engel in der Luft schwebte.
    Dabei war sie durchaus in der Lage, sich zu wehren. Sie hatte es mehr als einmal bewiesen, auch gegen Mächte, die rational nicht zu erklären waren. Dazu gehörten Phänomene wie Werwölfe oder auch Besucher vom längst versunkenen Kontinent Atlantis.
    »So nachdenklich, Max?«
    Sie lächelte knapp. »Sicher, Mike.«
    »Und? Haben Sie eine Erklärung gefunden?«
    »Ich denke nicht. Man muss sich erst einmal auf den richtigen Weg begeben. Und den suche ich noch.«
    »Können Sie darüber reden?«
    »Natürlich. Ich denke, wir sollten jetzt zu Ihrem Mitarbeiter fahren und mit ihm sprechen.« Sie merkte, dass der Förster damit seine Probleme hatte. »Kann er unterwegs sein?«
    »Im Prinzip schon. Nur habe ich ihm geraten, in seiner Hütte zu bleiben, weil ich mich melden will. Das hat er nicht getan, und so sehe ich da einige Probleme.«
    »Umso mehr sollten wir uns beeilen. Rechnen Sie damit, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte?«
    »Das will ich nicht hoffen.«
    »Gut, fahren wir.«
    Obwohl der Anblick schlimm war, konnten sie sich nur schwer von ihm losreißen. Noch mal glitten ihre Blicke über den See hinweg, als wollten sie sich die Szene genau einprägen, um sie niemals mehr zu vergessen. Hier war nichts natürlich. Es war ein Phänomen, das nicht zu erklären war.
    Maxine Wells war schließlich froh, das Eis verlassen zu können.
    Erst als sie den Wagen erreicht hatten, fühlte sie sich sicherer, und sie konnte auch wieder lächeln.
    »Ist es noch weit?«
    »Nein. Zu Fuß schon, aber mit dem Wagen sind wir recht schnell am Ziel.«
    »Dann los, bevor es dunkel wird…«
    ***
    Schottland liegt recht weit nördlich und hat ein sehr raues Klima.
    Aus diesem Grunde war auch nur wenig Wald vorhanden. Es gab die Berge, die Hochebenen, die breiten Täler, die vielen Seen und die sehr schmalen und wenigen Wege, die wie Adern das Land durchzogen. Im Sommer und im Herbst erlebten sie oft eine Invasion von Touristen, aber in den kalten Monaten blieben die Schotten zumeist unter sich. Da konnte man den Eindruck haben, durch die Tundra Russlands zu fahren. Viele Pflanzen fand man sowieso in beiden Ländern.
    Der Himmel war noch klar, aber der von Nordwesten heranziehende trübe Schleier konnte

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