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1446 - Der Eis-Schamane

1446 - Der Eis-Schamane

Titel: 1446 - Der Eis-Schamane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zielen.
    Die Ruhe bewahren.
    Der Vogelmensch hatte nur Augen für Carlotta. Was in seiner Nähe ablief, das bekam er nicht mit.
    Das war meine Chance.
    Ich visierte den Kopf an. Auf einen Moment, in dem er sich still verhielt, konnte ich nicht warten. Er befand sich in Bewegung, und deshalb drückte ich nicht nur einmal ab.
    Drei Kugeln jagte ich auf den hässlichen Schädel des Vogelmenschen zu. Ich wollte nicht, dass er noch mal einen Mord beging.
    Die geweihten Silbergeschosse schlugen ein. Der Kopf wurde durchgeschüttelt. Plötzlich dachte der Vogelmensch nicht mehr ans Fliegen. Seine Aktion war brutal gestoppt worden.
    Er befand sich noch in der Luft, schlug mit seinen Schwingen verzweifelt um sich, aber er brachte sie nicht mehr in einen Rhythmus.
    Der Kopf war zerstört, und so schaute ich zu, wie er nach unten taumelte und auf den Boden krachte.
    Der Schnee dämpfte den Aufprall. Doch das spielte bei ihm keine Rolle mehr. Das geweihte Silber der drei Kugeln hatte ihn vernichtet.
    »So einfach geht das also«, flüsterte Maxine.
    Ich nickte. »Diesmal schon, aber leider nicht immer.«
    ***
    Als ich neben dem Vogelmenschen stehen blieb, löste sich Carlotta von ihrem Platz auf dem Dach. Sie landete dicht neben mir und umarmte mich.
    »Das war toll, John, und es war wirklich in der allerletzten Sekunde. Der hätte mich fertig gemacht. Er ist so verdammt stark gewesen.«
    »Jetzt nicht mehr.«
    Elias lag zu unseren Füßen. Dass er so hieß, erfuhr ich erst später, als mir nach Carlottas Bericht auch die übrigen Zusammenhänge klar wurden. Im Moment gab es nur die Leiche.
    Sie blieb in dem Zustand. Es gab keine Verwandlung zu einem normalen Menschen. Das Vogelgesicht und auch die Krallen verschwanden nicht.
    »Was machen wir mit ihm, John?«, fragte Maxine.
    Ich hob die Schultern. »Verbrennen, und das So schnell wie möglich.«
    »Gut.«
    Carlotta meldete sich. »Im Haus liegt noch der Förster. Ich habe seine Wunden nur reinigen können, aber ich glaube, er braucht einen Arzt.«
    »Ich sehe mir das mal an.« Maxine verschwand im Haus.
    Carlotta und ich blieben stehen.
    »Hast du damit gerechnet, dass das Jahr so anfangen würde, John?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Ich auch nicht. Warte hier auf mich.«
    »Warum?«
    »Ich hole Benzin.«
    »Ja, tu das.«
    Lange brauchte ich nicht zu warten. Sie kehrte mit einem kleinen Kanister zurück. Einen Teil des Inhalts leerte ich über der leblosen Vogelgestalt.
    Der Rest war Routine. Das heiße Feuer verbrannte den Leichnam und ließ den Schnee in seiner Nähe schmelzen.
    Ich war davon überzeugt, dass um diese Gestalt niemand weinte, denn das Leben hatte ihn bereits vergessen…
    ENDE

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