Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1446 - Robotersporen

Titel: 1446 - Robotersporen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wäre alle Schuld von Chris und mir abgewaschen."
    „Wann?" fragte der Alte. „Wenn wir beweisen könnten, daß die Verursacher der Unglücksfälle ganz woanders zu suchen sind."
    Emmo Wayfar blickte den blonden Mann lange schweigend an. Dann nahm er seine Brille von der Nase und reichte sie dem Roboter. Der hatte sogar ein Reserveglas in seinem Vorrat, das er behend mit seinen dünnen Metallarmen in die Fassung einfügte. Als der Insektenforscher die Brille wieder aufsetzen konnte, meinte er leise: „Vielleicht sollte ich mich wirklich einmal um etwas anderes kümmern als um meine Tierchen. Die antus phönix wayfarus können warten. Es ist wohl wichtiger, daß du und mein Sohn von jedem Verdacht reingewaschen werden."
    Die beiden Männer reichten sich die Hände. „Ich habe noch ein Zimmer im unzerstörten Flügel frei", bot Wayfar Anderson an. „Du kannst es gern benutzen."
    „Danke. Ich habe Zeit, denn die Arbeit auf der Werft ruht ja. Zunächst möchte ich geklärt wissen, warum sich Kappo-148 nicht mehr an das erinnern kann, was er gegenüber Ronald Tekener geäußert hat."
    „Ich wechsle von Zeit zu Zeit sein Zentralmodul gegen eine Reserveeinheit", meinte Emmo Wayfar geistesabwesend. „Vielleicht habe ich das gestern oder heute gemacht. Sonst wüßte ich keinen Grund.
    Aber das besagt nichts. Im Zentralmodul' befinden sich keine Informationsspeicher.
    Und die habe ich nicht ausgewechselt, weil das gar nicht geht."
    „Ich glaube", entgegnete Jacky Anderson, „ich muß mich sehr intensiv mit deinem Roboter befassen."
    „Er steht dir in jeder Hinsicht zur Verfügung. Und jetzt muß ich mich etwas ausruhen. Das wirst du sicher verstehen."
     
    *
     
    Ronald Tekener fand erst am späten Abend Zeit, Emmo Wayfar aufzusuchen, denn wenige Stunden nach der Krisensitzung kam es erneut zu Störungen und Katastrophen.
    In dem Abschnitt des Raumhafens, der unter jenem lag, wo das Giftgas aufgetreten war, hatte sich die Klimatisierung ohne erkennbare Ursache abgeschaltet. Als sie wieder in Betrieb genommen werden sollte, produzierte sie Minustemperaturen, die zu schweren Vereisungen führten. Als Folge davon waren andere Systeme ausgefallen.
    Zum Glück war hier niemand zu Schaden gekommen.
    Schlimmer war ein Zwischenfall auf der EPSILON-Werft ausgegangen. Aus unerfindlichen Gründen hatte sich eine der desaktivierten Montageeinheiten aktiviert und schwere Bauteile in die Höhe gehievt.
    Die Teile polterten dann zu Boden und trafen mehrere Freihändler, darunter auch den Projektleiter Ytrik-Yi.
    Der Blue trug eine schwere Verletzung am Bein davon. Er fiel für mindestens sieben Tage aus. Zwei andere Freihändler wurden von den herabstürzenden Bauteilen getötet.
    Die schon an Panik grenzende Mißstimmung steigerte sich weiter. Ronald Tekener ließ vorerst die ganze Werfthalle räumen und isolieren.
    Auch in Mandalay war es fast zur gleichen Zeit zu zwei Vorfällen gekommen. In der Nähe der Versammlungshalle im Stadtzentrum waren zwei Gleiter zusammengestoßen, die sich ohne Insassen selbständig gemacht hatten. Merkwürdig daran war, daß beide Fahrzeuge aus der Nähe des Wayfar-Hauses im Norden der Ansiedlung stammten und auch von dort gekommen waren.
    Schlimmer war ein anderer Fall, in dem sich ein Hausroboter gegen seine Herrin gewandt und ihr schwere Brandwunden zugefügt hatte. Zum Glück hatten hier die Nachbarn rechtzeitig eingegriffen und den verrückten Roboter zerstrahlt. Tekener wunderte sich nicht darüber, daß dies in knapper Entfernung vom Wayfar-Haus geschehen war.
    Er besuchte die verwundete Terranerin, bevor er zu Emmo Wayfar ging, aber er bekam dort keine neuen Hinweise.
    Roi Danton und Jennifer Thyron arbeiteten weitere Absicherungsmaßnahmen aus, die alle auf die Isolierung bestimmter Zonen hinausliefen. Ob man damit wirklich etwas Positives erreichte, blieb abzuwarten.
    Die Skepsis gegenüber den früheren Maßnahmen war nach den neuen Zwischenfällen jedenfalls abgeklungen.
    Auf dem Weg zu Emmo Wayfar erreichte den Smiler eine Nachricht Icho Tolots. Der Haluter hatte in der verschmorten Schaltmatrix winzige Metalldrähte gefunden, die dort eigentlich nicht hätten sein dürfen. Was diese Metallsplitter bedeuteten, konnte er aber noch nicht sagen. Fest stand damit aber, daß sich etwas an oder in der Matrix befunden hatte, was dort nicht hingehörte.
    Das Gespräch mit Emmo Wayfar verlief kurz und ergebnislos. Der Insektenforscher zeigte sich unwirsch und ablehnend. Er reagierte auf alle

Weitere Kostenlose Bücher