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145 - In den Fängen der Dämonenspinne

145 - In den Fängen der Dämonenspinne

Titel: 145 - In den Fängen der Dämonenspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nicht
bemerkt.
    Als er ausstieg, hielt er die Mappe, wie
Maler und Zeichner sie zum Aufbewahren ihrer Arbeiten benutzten, ein wenig
schräg, ohne zu merken, daß dadurch ein Teil der Zeichnungen ins Rutschen geriet.
    »Achtung !« rief Iwan
Kunaritschew. Es war schon zu spät.
    Ernest Malcolm versuchte noch krampfhaft, die
zu Boden flatternden Blätter festzuhalten.
    Fast wäre er deshalb noch vom untersten
Trittbrett gestürzt.
    Iwan sah das Unheil kommen und machte einen
schnellen Schritt nach vorn.
    Er fing Malcolm auf. Der reagierte
ausgesprochen unfreundlich und riß sich förmlich los, als er festen Boden unter
den Füßen spürte.
    »Schon gut - vielen Dank! Das war nicht
nötig. Es wäre nichts passiert .« Er bückte sich. Er
hatte es eilig, nach den gefallenen Zeichnungen zu greifen. Zwei davon lagen
mit der Vorderseite nach oben.
    Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 glaubte im
ersten Moment nicht richtig zu sehen.
    Auf dem obersten Bogen waren zehn oder zwölf
stilisierte Spinnenkörper gezeichnet, wie man sie etwa in Biologiebüchern fand.
Die einzelnen Partien der Spinnen waren verschiedenfarbig eingezeichnet und
genau betextet. In Latein und Englisch.
    Der Bogen darunter zeigte nur einen einzigen,
farbig ausgemalten Spinnenleib.
    Darauf nun waren sämtliche Einzelheiten
deutlich zu erkennen. In der Schnittbildzeichnung erkannte man genau die Lage
der Organe, den Ansatz der langen, behaarten Beine mit den klauenförmigen
Auswüchsen, die wie Krebsscheren aussahen. In das Spinnenmaul eingezeichnet war
eine sackartige Ausbuchtung, unmittelbar hinter dem spitz zulaufenden Schnabel.
    Da hinein waren mehrere blaßgrüne, eng
liegende Kugeln gezeichnet. Die sahen wie Eier aus.
    Iwan hatte nur einige Sekunden Zeit, um die
beiden Zeichnungen in sich aufzunehmen.
    Dann hatte Ernest Malcolm sie schnell wieder
zwischen seinen Kartons verstaut.
    »Was haben Sie denn da ?« fragte der Russe interessiert.
    »Wissenschaftliches Material. Ich bin Biologe
und stelle ein neues Studienbuch zusammen«, entgegnete Malcolm schnell und
nervös.
    »Aha«, nickte der PSA-Agent. »Und ihr
Spezialgebiet - sind Spinnen ?«
    Die Blicke des Hageren begegneten denen
Kunaritschews. »Sie haben verdammt schnelle Augen«, sagte Malcolm anerkennend.
»Ja - Spinnen. Was ist schon besonderes dabei ?«
    »Das frage ich mich auch«, murmelte X-RAY-7.
»Spinnen sind doch ganz niedlich - so wie andere Tierchen auch. Ob Fliegen,
Käfer, Maden, Raupen oder Würmer - man kann doch schließlich über alles
sprechen. Auch über Spinnen. Deshalb verstehe ich eines nicht... «
    »Was verstehen Sie nicht ?«
    »Warum Sie eben so nervös waren und nicht
wollten, daß ich einen Blick auf die Zeichnungen werfe ... «
    Ernest Malcolm nagte an seiner Unterlippe.
Man sah ihm förmlich an, wie es hinter seiner hohen Stirn arbeitete. »Ach -«,
sagte er dann und winkte ab. »Das verstehen Sie doch nicht. Es ist eine
spezielle Art von Spinnen. Ich habe sie hier entdeckt. Durch einen Zufall. Es
ist die sogenannte - Dämonenspinne . . . «
    »Und was ist an dieser Dämonenspinne so
besonders, so anders als ihr Name ?«
    Malcolm sah den Russen noch immer ernst an.
»Nichts, junger Mann«, murmelte er geistesabwesend, als hätte er sich plötzlich
eines anderen besonnen und wandte sich ab. »Absolut nichts, was einen Laien
interessieren könnte... «
    Ernst Malcolm war auf dem Holzweg. »Sie
werden es nicht glauben, Mister«, bemerkte Iwan beiläufig, während er sich
bückte und je zwei der schweren Koffer in eine Hand nahm und sich außerdem um
jede Schulter eine Tasche hängte. »Ich bin ganz verrückt danach, mehr über
Spinnen zu erfahren. Wenn Sie mir in Stanville die Gelegenheit gäben, mit Ihnen
ein Gespräch unter vier Augen zu führen, wäre ich Ihnen sehr dankbar
. .. « Malcolm glaubte, nicht richtig zu hören.
     
    *
     
    Anfangs kamen sie noch verhältnismäßig
schnell voran.
    Iwan Kunaritschew hätte es trotz der Lasten,
die er zu tragen hatte, nichts ausgemacht, das Tempo beizubehalten. Doch Simone
Trenner und Ernest Malcolm schafften es nicht. Es war ausgeschlossen,
Stanville-Station über die Gleisstrecke innerhalb der angenommenen Zeit zu erreichen.
    Als sie drei Meilen gegangen waren, hörten
sie plötzlich das Geräusch eines Hubschraubers über sich.
    Die Gleisgänger verhielten den Schritt.
    Deutlich waren die glühenden Pilotenlichter
am Himmel zu erkennen. Der Helikopter sank schnell herab.
    Ein Scheinwerfer leuchtete auf und wanderte
wie ein

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