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145 - In den Fängen der Dämonenspinne

145 - In den Fängen der Dämonenspinne

Titel: 145 - In den Fängen der Dämonenspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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überdimensionaler Geisterfinger hinter ihnen über die Strecke und
erfaßte den unmittelbar vor der zerstörten Brücke stehenden Zug.
    »Sie wären zu spät gekommen«, murmelte der
Russe. »Obwohl man wahrscheinlich so schnell wie möglich reagiert und diesen
Militärhubschrauber alarmiert hat .«
    Seine weiteren Worte gingen unter im
Motorgeräusch des Helikopters, der in geringer Höhe über ihnen zu kreisen
begann.
    Offensichtlich hatten der Pilot und sein
Begleiter erkannt, daß sich in den Waggons niemand befand. Aber die Passagiere
mußten ja irgendwo geblieben sein.
    Und man fand sie!
    Die Wanderer begannen heftig zu winken, als
das Flugobjekt direkt über ihnen kreiste und der Lichtstrahl sie traf.
    Wenige Minuten später setzte der Helikopter
in steinwurfweiter Entfernung auf, und sie liefen darauf zu.
    »So hat wenigstens das leidige Koffertragen
ein Ende«, freute Simone Trenner sich.
    Es war, wie Iwan Kunaritschew vermutet hatte.
Unmittelbar nach Bekanntwerden des Erdrutsches hatte man alle Hebel in Bewegung
gesetzt, um das Leben der drei Menschen in den Abteilen zu retten.
    An Bord des Hubschraubers befand sich ein
Lokführer, der mit einer Strickleiter hätte abgeseilt werden sollen, um sich
auf den Führerstand des Zuges zu begeben.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    So gelangten schließlich alle doch noch an
ihren Zielort, wenn auch anders als gedacht.
    Was aus dem Heizer und dem Lokführer des
Zwanzig-Uhr-achtundfünfzig- Zuges geworden war, wußte niemand. Die Suche nach
ihnen hatte begonnen. Streckengänger waren unterwegs .. .
    Simone Trenner hatte sich telefonisch ein
Zimmer in Stanvilles einzigem Hotel gemietet. Es war
das Saloon- Hotel. Der Besitzer hatte in weiser Voraussicht an durchreisende
Touristen, von denen hin und wieder welche kamen, um sich die ehemals wildesten
Gegenden des Wilden Westens und die Goldgräberstätten anzusehen, in Anlehnung
an eine Westernstadt diesen ehemaligen Saloon kurzerhand in ein Hotel
umfunktioniert und dem Gebäude seinen Doppelnamen gegeben.
    Im gleichen Hotel wohnten ebenfalls Ernest
Malcolm und Iwan Kunaritschew.
    Von seinem Zimmer aus konnte X-RAY-7 über die
Straße das flache, an einen Schuppen erinnernde Haus sehen, auf dem in riesigen
Lettern >CHARLEY’S CHICKEN FARM< geschrieben stand.
    Charley’s Chicken Farm war eine Lege- und Hühnerfarm,
eine Kneipe, in der es die knusprigsten Hähnchen gab. Sie wurde nachts zur Bar
umfunktioniert und hin und wieder auch als Herberge für Durchreisende benützt,
die im Saloon-Hotel kein Zimmer mehr fanden.
    Für solche Leute hatte Charley dann immer noch drei oder vier Betten zur Verfügung.
    Für Kunaritschew war dieses Haus auf der
anderen Straßenseite Dreh- und Angelpunkt seines Aufenthalts in Stanville.
    Er hatte den Auftrag, die attraktive
PSA-Agentin Morna Ulbrandson nicht aus den Augen zu lassen, die seit fünf Tagen
dort drüben arbeitete ...
     
    *
     
    Kunaritschew stand noch eine Weile am offenen
Fenster und aktivierte seinen PSA-Ring, in dem sich eine vollwertige Sende- und
Empfangsanlage befand.
    Der Russe nahm Kontakt mit seinem Kollegen
und Freund Larry Brent auf.
    »Hallo, Towarischtsch«, sagte Iwan mit
markiger Stimme fröhlich. »Ich hoffe, du hast ein aufnahmefähiges Ohr für mein
wohlvertrautes Organ . .. «
    Ein leises Knacken im Empfänger. Dann meldete
sich Larry Brent. »Hallo, Brüderchen! Es ist schön, von dir nach langer Zeit
des Schweigens doch noch was zu hören. Ich hatte eigentlich schon ’ne Stunde
früher mit einem Lebenszeichen gerechnet. Der altersschwache Zug nach Stanville
muß wohl ganz schön seine liebe Mühe und Not gehabt haben, um dich ans Ziel zu bringen . ..«
    »Ich kann nur immer wieder deinen Scharfsinn
bewundern«, entgegnete der Russe. »Dann brauch’ ich dir wohl gar nicht zu
sagen, was passiert ist... «
    »Was war los, Iwan ?«
    Der Russe unterrichtete seinen Freund über
die Vorfälle. Larry Brent unterbrach Iwan kein einziges Mal. »Aber das war noch
nicht alles, Towarischtsch. Es scheint, daß unser hochverehrter Chef X-RAY-1
uns mal wieder gerade zur rechten Zeit an die rechte Stelle beordert hat. Ich
hab’ die Bekanntschaft eines Mannes gemacht, der sich Ernest Malcolm nennt und
angeblich für den Inhalt biologisch orientierter Schulbücher verantwortlich
ist. Komisch, daß er dann ausgerechnet nach Stanville fährt, nicht wahr? Ich
hab’ nur zwei Zeichnungen zu sehen bekommen und frage mich, warum er so
peinlich genau ausgeführte Arbeiten

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