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145 - Jagd auf den Zeitkristall

145 - Jagd auf den Zeitkristall

Titel: 145 - Jagd auf den Zeitkristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aber in der Adresse geirrt, weil das Modezentrum Italiens nicht die Piazza Veneto in Florenz, sondern die Via Vittorio Veneto in Rom war.
    Luigi nahm Kurs auf die Gestalt. Um Feuer bitten konnte man ja mal ganz unverbindlich und sich dabei ein wenig ungeschickt anstellen. Dann ließ sich vielleicht etwas abstauben.
    Luigi sprach den Mann an. Der reagierte höchst befremdet. „Feuer? Wozu wünscht Ihr Feuer, Signore? Wollt Ihr ein Haus in Brand setzen? Das ist nicht mein Geschäft…"
    „Für meine Zigarette, du Troll", knurrte Luigi verdutzt und wedelte mit dem Sargnagel vor dem Gesicht des Fremden herum. Konnte es das geben, daß einer nicht wußte, was Zigaretten waren?
    Der hier wußte es wahrscheinlich nicht.
    „Oh, mi scusi…", entschuldigte sich Luigi plötzlich, weil er den Mann ganz aus Versehen angerempelt hatte. Er hielt ihn fest, damit er nicht stürzte, und es war ganz bestimmt Zufall, daß er die leicht ausgebeulte Rocktasche des Mannes berührte. Wenig später war die Jackettasche Luigis um eben dasselbe Maß ausgebeult. Aber, wie gesagt, das war alles reinster Zufall.
    „Dann eben nicht. Kein Feuer, kein Rauch… schade seufzte Luigi und entfernte sich, einen verblüfften Magier zurücklassend.
    Luigi ging in Richtung Stazione, bog aber an der Porta al Prato ab und fand einen stillen Winkel zwischen zwei Häusern, wo er seine Beute besichtigte. Das war ein in allen Regenbogenfarben funkelnder Kristall, ein Diamant etwa? Luigi pfiff durch die Zähne. Das Ding hatte garantiert über zehntausend Karat, wenn nicht noch mehr. Weit mehr… so wie es funkelte!
    Rasch ließ er den großen Funkelstein wieder in der Tasche verschwinden. Er mußte sich vor den Kollegen in acht nehmen. Und den Kristall irgendwie zu Geld machen.
    Stillvergnügt pfiff er vor sich hin und bewegte sich in Richtung Stadtzentrum. In der Via Pandolfini kannte er ein paar Leute, die mit Diebesgut handelten. Luigi wollte seine Fühler ausstrecken, mit wie vielen Hunderttausend-Lire-Scheinchen er rechnen durfte, falls ihm ein guter Verkauf gelang.

    Die Dämonin Angelina konnte mit dem Kristall-Duplikat nichts anfangen. Sie war nicht in der Lage, den Kristall zu steuern und mit ihm auch nur für ein paar Sekunden in die Vergangenheit zu gehen. Es war wie bei einem Automotor, der nicht richtig zündet: immer Sekundenbruchteile, bevor der Anlasser genug Schwung hat, um die Maschine in Gang zu setzen, stirbt er wieder ab.
    Verärgert warf sie den Kristall zu Boden, sprach einen Zauber und sah zu, wie er zu unzähligen Partikeln zerbarst. Die ließen sich höchstens noch als Diamantsplitter in Schmuckstücke einfügen, die Ettore oder einer seiner Brüder in der Ponte Vecchio verkaufte.
    Angelina kehrte zurück. Ettore war immer noch der einzige Zardoni-Dämon im Haus. „Ich habe die anderen informiert, aber so rasch können sie hier nicht eintreffen", sagte er.
    „Was sagt Rico?" wollte die Teufelin wissen.
    „Wir sollen abwarten, bis er kommt."
    Sie lachte spöttisch auf. „Der vorsichtige Rico! Nichts riskieren, ja… und bis dahin ist alles zu spät. Ettore, ich werde diesen Condano jagen. Er kann Florenz noch nicht verlassen haben. Mit den modernen Verkehrsmitteln kennt er sich nicht aus, und zu Fuß kommt er nicht weit. Ich bin sicher, er ist noch in der Nähe."
    „Das mußt du schon mit Rico bereden", wand sich Ettore, der keine Verantwortung übernehmen wollte. „Ich halte mich da raus. Wenn du mich fragst, ist das Ganze ohnehin ausgemachter Schwachsinn. Die Vergangenheit verändern…"
    „Ich gehe", sagte Angelina. Ihre Hörner schrumpften und verschwanden, nur das schockrote Haar blieb so rot. Das konnte sie nicht manipulieren. Sie trug eine enganliegende schwarze Kombination, die ihren Körper wie eine zweite Haut umschloß. Die Teufelin verließ die Villa der Zardonis und machte sich auf die Suche. Sie hatte beim Liebesspiel ein Haar des Magiers ergattert, und dieses Haar verriet ihr nun die Richtung, in der sie Condano finden konnte.
    Nordosten… jenseits des Arno… Angelina hatte es nicht besonders eilig. Sie wußte, daß Condano ihr nicht entkommen konnte. Sie würde ihm den Kristall wieder abnehmen und ihn als Sklaven zurückbringen. Wenn dieser Wiedererweckte glaubte, er könnte die Zardonis austricksen… die vielleicht. Aber nicht Angelina.
    Die Dämonin versetzte sich zur Piazza Vittorio Veneto und schaute sich um. Da sah sie Condano, der sie im gleichen Moment entdeckte.
    Der Magier begann zu laufen. Angelina

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