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1450 - Insel der Vampire

1450 - Insel der Vampire

Titel: 1450 - Insel der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versteckt.
    Aber er wunderte sich darüber, dass es in einer Welt wie dieser noch so viel Aberglauben gab. Dabei befand sich die Insel nicht mal weit von der Zivilisation entfernt.
    Hassan holte das Segel ein, das sich schlaff zusammenfaltete.
    Wenn man dem Türken einen entsprechenden Befehl gab, führte er ihn auch durch. Da konnte man sich auf ihn verlassen. Sonst hätte Sobec auch nicht mit ihm gearbeitet.
    Das kleine Schiff dümpelte und schwankte, und Hassan fragte, ob er den Anker herablassen sollte.
    »Noch nicht. Ich sage dir früh genug Bescheid!«
    »Gut.« Hassan hatte den Blick auf das immer näher kommende Ufer gerichtet. Bei diesem verdammten Zwielicht war wenig zu erkennen, nur der Strand bildete einen hellen Streifen, auf dem sich nichts bewegte.
    Glücklicherweise gab es hier keine gefährlichen Felsen, die unter der Wasserfläche lauerten und die Rümpfe der Schiffe vom Bug bis zum Heck aufreißen konnten.
    »Achtung, Hassan!«
    Der Türke drehte den Kopf.
    Er sah, dass Sobec den linken Arm angehoben hatte. Für Hassan das Zeichen, die Ankerwinde mit beiden Händen zu umklammern.
    Er musste schon kräftig drehen, um den Anker mitsamt der Kette ins Wasser zu lassen.
    Sobec senkte den Arm.
    Hassan tat seine Pflicht. Die Winde quietschte. Die Kettenglieder rasselten.
    Wenig später bohrte sich der schwere Anker in den weichen Sand des Meeresbodens. Ob er halten würde, das würde sich in wenigen Sekunden zeigen. Das Boot wurde noch weiter getrieben, aber dann durch den Anker gehalten.
    Sobec lachte. »Hat doch wunderbar geklappt!«, rief er. »Jetzt kommen wir zum wichtigsten Teil.«
    Hassan nickte nur. Ihm war gar nicht wohl, doch da musste er durch. Er spürte, dass sein Herz schneller schlug als gewöhnlich.
    Wenn er Luft holte, hatte er das Gefühl, seine Kehle wäre eingeengt.
    Auf seiner Stirn lag ein leichter Schweißfilm, den auch der Wind nicht trocknen konnte.
    Das Beiboot befand sich am Heck. Sobec ließ es zu Wasser, wobei es durch ein Tau noch mit dem großen Boot verbunden blieb.
    »Steig ein, Hassan!«
    Der Türke schwang sich geschickt über die Reling und ließ sich nach unten gleiten. Das ungute Gefühl hatte ihn noch nicht verlassen. Daran wollte er nicht denken, denn jetzt musste erst die Fracht in das Beiboot geladen werden.
    Sobec sorgte dafür. Es waren insgesamt nur vier nicht zu schwere Kisten, die er Hassan nach unten reichte. Der fing sie der Reihe nach auf und stapelte sie nahe des Hecks.
    »Alles klar bei dir?«
    Hassan nickte.
    »Okay, dann komme ich jetzt!« Sobec kletterte geschmeidig in das Boot. Das Tau hatte er noch nicht gelöst. Das würde erst passieren, wenn er neben Hassan stand.
    Der hatte sich bereits auf die Ruderbank gesetzt und hielt die beiden Riemen bereit.
    »Nein, die nicht. Wir nehmen den Außenborder.«
    Hassan zuckte mit den Schultern.
    Sobec lachte. »Man soll sich nur anstrengen, wenn es nicht anders geht, verstehst du?«
    »Ja, alles klar.«
    Das Geräusch des Motors übertönte das leise Klatschen der Wellen. Schaum quirlte am Heck hoch, als die beiden Männer die letzte Strecke in Richtung Strand fuhren.
    Hassan kniete in Bughöhe. Er beobachtete die Insel genau. Und er hatte dabei das Gefühl, dass das große Unheil mit jeder vergehenden Sekunde immer näher heranrückte, obwohl nichts zu sehen war. Es gab keine Personen am Strand, die sie erwartet hätten. Er sah aus wie leer gefegt, und so musste es auch sein.
    Schon bald schrammte der Kiel über den Untergrund. Sobec holte den Außenborder ein. Den Rest der Strecke ließen sie sich treiben.
    Schließlich knirschte der Kiel über Sand und Steine. Das Wasser war hier nur noch kniehoch. Es machte ihnen nichts aus, dass sie nasse Füße bekommen würden.
    Sobec verließ das Boot als Erster. Er packte erst zu, als auch Hassan mit beiden Füßen im Wasser stand. Der Türke half ihm, das Boot noch weiter auf den Strand zu ziehen, sodass die Bewegung der Wellen es nicht abtreiben konnten. Er war sehr schweigsam, ganz im Gegensatz zu seinem sonstigen Verhalten. Wahrscheinlich kreisten seine Gedanken mal wieder um die Vergangenheit der Insel und um das Rätsel, das sie barg.
    »Ist okay«, sagte Sobec, als er merkte, dass das Beiboot einen festen Halt gefunden hatte.
    »Ausladen?«
    »Ja.«
    Hassan richtete sich auf und stemmte beide Hände in die Seiten.
    »Wo soll das Zeug denn hin?«
    »Wir lassen die Kisten nicht am Strand liegen.« Sobec deutete auf eine höher gelegene Stelle, wo sich Gestrüpp

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