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1450 - Insel der Vampire

1450 - Insel der Vampire

Titel: 1450 - Insel der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren Menschen mit ihm auf die Insel gekommen.
    Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht. Tief aus ihrer Kehle kam ein Knurren. Ihre Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Die Gier nach dem menschlichen Lebenssaft steigerte sich immer mehr. Sie ließ ihre Blicke in die Runde gleiten, weil sie nach der Beute suchte, die sie im Moment allerdings nicht entdecken konnte.
    Karim stieß gegen sie. Er glotzte ebenfalls nach vorn. Er bewegte seinen Mund. Zu hören war ein Schmatzen. Bevor er etwas unternehmen konnte, fasste Rosanna ihn an und zerrte ihn mit. Einen Kommentar gab sie dabei nicht ab. Er musste weiter. Er war jemand, der das tat, was sie wollte, und jetzt brauchte sie ihn für ihren Plan, der sich blitzschnell in ihrem Kopf gebildet hatte.
    Sie würde bald Blut trinken. Zuvor aber wollte sie mit ihrem oder ihren Opfern spielen, denn was sie hier auf der Insel hatte, das war Zeit. Viel Zeit.
    Ihr Ziel war das Boot. Da sie ihre Opfer bisher nicht entdeckt hatte, ging sie davon aus, dass es umgekehrt auch so war. Darüber war sie verdammt froh. Besser konnte es gar nicht laufen.
    Die Strecke bis zum Strand hatten sie schnell hinter sich gebracht.
    Sogar Karim kam gut zurecht. Er war nicht einmal gestolpert und gefallen. Nur musste er jetzt lernen, durch den lockeren Sand zu gehen. Das brachte schon ein paar Probleme.
    Danach war alles einfach. Sie kümmerten sich gemeinsam um das Boot. Sie hoben es an und schafften es an einen anderen Ort, wo sie es kieloben absetzten. Danach zerstörten sie einige Planken.
    Karim wollte sich auf den Rumpf setzen und auf die Beute warten.
    Das ließ Rosanna nicht zu. Sie packte ihn und trieb ihn vor sich her.
    Es war jetzt wieder wichtig, in Deckung zu gehen. Allerdings kehrten sie nicht in ihre Höhle zurück. Von dort aus hätten sie das Boot nie und nimmer sehen können. Sie mussten sich einen anderen Platz aussuchen. Das war recht leicht, denn Deckung gab es auf der Insel genug.
    Das Spiel konnte beginnen, und es würde genau nach Rosannas Regeln laufen…
    ***
    Auf so etwas hatte Hassan gewartet. Mit einer glatten Bewegung zog er beide Revolver und streckte seine Arme vor. Er stand da wie ein Kunstschütze, und er war bereit, mit beiden Waffen gleichzeitig zu schießen, um den Kerl mit Kugeln zu spicken. »Lass es!«
    »Was?«
    »Nicht schießen!«
    »Warum nicht?«
    »Denk nach, verdammt!«, zischte Sobec. »Wir können ihn später immer noch umlegen. Zuerst will ich von ihm wissen, warum er unser Boot leckgeschlagen und weggeschleppt hat.«
    »Klar. Stimmt auch wieder.« Hassan senkte seine Waffen.
    Der fremde Typ stand noch immer an derselben Stelle. Er schien den Anblick zu genießen, und es machte ihm auch nichts aus, dass ihn zwei Augenpaare anstarrten.
    Sobec war durchtrieben, brutal und zugleich schlau. Er stellte sich jetzt bestimmte Fragen. Er dachte an die Insel, an deren einsame Lage, und er dachte zudem darüber nach, was man sich über sie erzählte.
    Die Menschen fürchteten sich davor, das Eiland zu betreten. Es hätte demnach ohne menschliches Leben sein müssen, und genau das traf nicht zu. Es trieb sich jemand auf der Insel herum, und ob er die einzige Person war, das stand ebenfalls nicht fest.
    »Der scheint keine Lust zu haben, uns zu besuchen!«, flüsterte Hassan. »Ich werde ihn mal rufen.«
    »Nein, das wirst du lassen!«
    »He, warum denn? Vielleicht hat er keinen Bock und…«
    »Er wird schon von allein kommen!«
    »Gut. Warten wir es ab!«
    Lange mussten sie nicht mehr warten, da sahen sie, dass der Fremde plötzlich zusammenzuckte, als hätte er von irgendwoher einen Schlag erhalten. Das Zucken verwandelte sich in eine Bewegung, die ihn einen Schritt nach vorn trieb.
    »Jetzt kommt er!«, flüsterte Hassan und kicherte. »Aber er weiß nicht, was ihm bevorsteht.«
    »Zunächst überlässt du ihn mit.«
    »Klar.«
    »Dann lass mal deine Kanonen verschwinden.«
    »He«, beschwerte sich Hassan. »Das ist nicht fair. Oder willst du ihn für dich haben?«
    »Unsinn. Ich will ihn nur nicht misstrauisch machen. So ist es. Wir sind hier auf einer Insel. Da ist einer auf den anderen angewiesen. Kriegst du das in deinen Schädel rein?«
    »Ja, ja, ist schon gut.«
    Es war genug zwischen ihnen beiden gesprochen worden. Jetzt hieß es abwarten. Später würde ihm Sobec die entsprechenden Fragen stellen und hoffentlich auch Antworten erhalten.
    Der Fremde stand höher als Hassan und Sobec. Um sie zu erreichen, musste er den Hang herabkommen. Es dauerte eine

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