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1450 - Insel der Vampire

1450 - Insel der Vampire

Titel: 1450 - Insel der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weile, und so konnte die Gestalt von den Männern beobachten werden.
    Sobec wunderte sich über den Gang des Mannes. Der Typ sah aus, als würde er sein Gleichgewicht nicht mehr halten können. Der bewegte sich wie ein Betrunkener. Er schwankte von einer Seite zur anderen, stolperte, rutschte aus und überrollte sich mehrmals auf dem Rest der Hangstrecke. Bis er dort liegen blieb, wo der weichere Stranduntergrund begann.
    »Ist der bekifft?«, fragte Hassan.
    »Keine Ahnung.«
    »Oder angetrunken.«
    »Kann auch sein.«
    »So läuft doch keiner, der das Gelände hier kennt. Das ist schon verdammt komisch.«
    »Ja, und hier stimmt auch etwas nicht. Das Gefühl habe ich zumindest. Das ist nicht normal.«
    »Stimmt.« Hassan deutete nach vorn. »Warum steht er nicht auf?«
    »Das wird er schon noch.«
    »Wir können ihm ja helfen!«
    »Nein!«
    »Schon gut, reg dich nicht auf!«
    Sobec hatte sich nicht geirrt. Der Mann stand tatsächlich auf. Allerdings nicht so geschmeidig, wie man es sich hätte vorstellen können.
    Er tat es recht mühsam. Er quälte sich dabei in die Höhe, und auch als er stand, sah dies noch recht unsicher aus.
    »Der hat sich bestimmt die Rübe gestoßen!«, flüsterte Hassan.
    Sobec erwiderte nichts darauf. Er machte sich seine eigenen Gedanken und die liefen nicht konform mit denen seines Kumpanen.
    So locker wie Hassan sah er die Sache nicht. Er ahnte, dass hinter dem Verhalten mehr steckte. Das war jemand, der genau wusste, was er tat.
    Er raffte sich auf. Er schüttelte den Kopf. Es gab zwar kein Licht, doch die beiden Männer sahen den anderen jetzt aus einer gewissen Nähe. Sie stellten fest, dass er dunkles Haar hatte. Darunter malte sich ein Gesicht ab, das ihnen wie ein bleicher Fleck vorkam. Die eigentlichen Merkmale waren dort nicht zu erkennen.
    Dann kam er auf sie zu.
    Es war auch jetzt kein normales Gehen, mehr ein Stampfen. Das konnte auch an dem weichen Sandboden liegen. Der Kerl hob die Füße immer unnatürlich hoch an, und er pendelte mit seinen Armen, wobei es aussah, als würde er jedes Mal weit ausholen, um sich für den nächsten Schritt einen erneuten Schwung zu geben.
    »Der geht wie ein Roboter«, sagte Hassan. Die Waffen hatte er zwar weggesteckt, doch er ließ seine Hände an den Kolben.
    Sobec verschluckte einen Kommentar. Sein Misstrauen nahm zu, je näher der Mann kam. Beide Männer hörten weder ein Keuchen noch irgendeinen anderen Laut, der aus seinem Mund drang. Dabei hielt er ihn offen.
    Etwas schimmerte an der Oberlippe. Das bemerkte Sobec, als der andere nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt war. Er konnte sich keine Gedanken mehr darüber machen, denn Hassan sprach.
    »He, verdammt, bleib stehen!«
    Genau das tat der Mann nicht. Dafür ging er einen recht großen Schritt nach vorn und stieß sich dann ab. Auf dem Sand rutschte er etwas aus, so bekam er Hassan nicht so zu packen, wie er es gewollt hatte. Aber er schlug seine Hände schon auf die Schultern des Mannes, ohne ihn jedoch zu sich heranziehen zu können. Stattdessen drückte er ihn nach hinten, sodass auch Hassan seinen Stand verlor.
    Beide fielen zu Boden.
    Hassan fluchte, als er auf den Rücken prallte. Karim lag über ihm, und Hassan, dessen Augen weit geöffnet waren, vergaß, nach seinen Revolvern zu tasten.
    Dafür starrte er in das Gesicht der Gestalt. Er sah den offenen Mund und auch die beiden dicken, aber spitzen Zähne.
    Der Gedanke an einen Vampir kam ihm nicht sofort. Er dachte noch an einen Spaß. Bis er den Ausdruck in den Augen der verdammten Gestalt entdeckte, und damit war ihm klar, was man von ihm wollte.
    Er brüllte auf!
    Karim biss zu!
    Hassan konnte es kaum glauben, als er die beiden Stiche an seiner linken Halsseite spürte. Er wähnte sich im falschen Film, aber der Schmerz war vorhanden, ebenso wie das fließende Blut, und er merkte auch, dass sich Lippen an seinem Hals festsaugten.
    »Sobec, das ist ein Vampir! Verdammt, hilf…« Die weiteren Worte gingen in einem Gurgeln unter.
    Der Bärtige brauchte auch nicht mehr zu hören. Er hatte alles gesehen. Nur wollte er es nicht glauben. Dass man ihn noch schocken konnte, das hätte er niemals gedacht. Aber das hier war der reine Wahnsinn.
    So verging Zeit, bis er begriffen hatte, was hier überhaupt über die Bühne lief.
    Dann handelte er. Er wusste, dass es jetzt um sein und Hassans Leben ging. Er ließ seine Waffe stecken, bückte sich, krallte seine Hände in die Kleidung der Gestalt und zerrte sie mit einem

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