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1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war nicht wohl, als er sich auf den Weg machte. Es gab keinen anderen Ausweg. Sie mussten sich den Dingen stellen, und dazu war er auch bereit.
    Er ließ den Tisch hinter sich, huschte dicht an der Wand mit den Regalen entlang und war froh, dass er sich nicht im Dunkeln zu bewegen brauchte. Das Licht vermittelte immerhin so etwas wie einen Hoffnungsschimmer. Zudem konnte Johnny alles erkennen.
    Die Geräusche blieben. Ob sie ihm allerdings lauter vorkamen, da hatte er schon seine Zweifel. Dafür nahm er ein anderes positives Signal auf. Er wusste jetzt, aus welcher Richtung die Geräusche an seine Ohren drangen. Die Laute erreichten ihn von links, und dort genau befand sich die Treppe nach oben.
    Tack – dann ein Kratzen, wieder dieses harte Tack, als wäre etwas auf eine der Holzstufen geprallt.
    Johnny hielt den Atem an und schob sich dabei so weit vor, dass er links um die Ecke und auf die Treppe schauen konnte.
    Etwas mehr als zwei Drittel der Strecke hatte die kleine Gestalt schon zurückgelegt.
    Es war eine der Puppen. Sie gehörte schon zu den größeren und hatte auf einem der breiteren Stühle gesessen.
    Im ersten Moment tat Johnny nichts. Er wirkte wie eingefroren.
    Die Puppe ließ er nicht aus den Augen. Sie bewegte sich wie eine schlecht geführte Marionette. Bei jedem Schritt schwangen die Beine ebenso abgehackt nach vorn wie die Arme, aber die Füße verfehlten das Ziel – die nächste Stufe – niemals.
    Die Puppe war nicht angezogen. Sie hatte einen runden Kopf und recht lange Glieder. Das allerdings zog Johnnys Blick nicht an. Ihn interessierte mehr das Gesicht mit den Augen, die bei dieser Puppe nicht dunkel waren, sondern in einer düsteren roten Farbe leuchteten, als hätte man der Puppe die Glut der Hölle in die Augen gespritzt…
    ***
    Genau jetzt wünschte sich Johnny zum ersten Mal seinen Vater und dessen Freund John Sinclair an seiner Seite. Was hier passierte, das hatte einen schwarzmagischen Background. Und auch wenn er Kilgo nicht kannte, für ihn war er der Mann im Hintergrund.
    Die Puppe ging weiter, als wäre sie ferngelenkt. Johnny glaubte fest daran, dass sie durch die Magie ein Eigenleben führte.
    Sie hatte die letzte Stufe erreicht. Johnny sah den Blick der roten Augen auf sich gerichtet, und er wartete darauf, dass die Puppe die Treppe verließ.
    Das tat sie noch nicht. Sie ließ sich Zeit, wollte beobachten, ihren Feind genau mustern.
    Der Körper zuckte kurz.
    Dann der Sprung!
    Mit beiden Beinen stemmte sie sich ab. Dann prallten die Füße vor der letzten Stufe auf den Boden. Sie knickte kurz ein und richtete sich wieder auf.
    In diesem Augenblick traf sie der Schlag. Johnnys rechte Faust rammte ihren Kopf genau in der Mitte. Er hatte so kräftig wie möglich zugeschlagen und wartete auf das Brechen des verdammten Schädels.
    Johnny hörte das Knacken. Er sah, dass die Puppe zu Boden fiel, und schaute sich den deformierten Kopf an. Er war auf der oberen Hälfte eingedrückt. Dort hatte sich eine Mulde gebildet.
    Die Puppe schwankte, aber sie blieb auf den Beinen. Sie wollte einfach nicht fallen, und genau das ärgerte Johnny. Er fühlte sich stark, er wollte sich von einem solchen Wesen nicht fertig machen lassen.
    Mit einem blitzschnellen Griff packte er das Wesen an seinem rechten Arm. Er spürte zugleich die Wärme, die in der verdammten Puppe steckte.
    Er schleuderte sie herum und drosch sie mit aller Kraft gegen die Wand. Das nicht nur einmal, sondern mehrmals. Dabei musste er seinem Frust freie Bahn schaffen. Bei jedem Aufprall des Körpers schrie er. Das Knacken des Horns war Musik in seinen Ohren. Er drosch immer und immer wieder zu, auch dann noch, als die scharfkantigen Hornsplitter um seine Ohren flogen.
    Irgendwann ließ er die Puppe fallen, und vor seinen Füßen blieb sie liegen.
    Keuchend atmete er aus, und beim Einatmen rang er regelrecht nach Luft. Er schüttelte sich. Aber er fragte sich auch, ob er es tatsächlich geschafft hatte.
    Johnny stierte die Puppe an.
    Sie war nicht nur zerdellt worden, sie war auch zerbrochen. Die Aufprallwucht hatte den Körper regelrecht in Stücke gerissen.
    Es ging ihm besser. Er ging einige Schritte von dem zerstörten Puppenkörper weg und blieb dort stehen, wo die vier Tischbeine in die Höhe ragten. Sein Blick war auf Pete Ruskin gerichtet. Er stand an der anderen Seite des Tisches, denn weiter hatte er sich nicht getraut.
    »Ist sie kaputt?«
    Johnny nickte. »Ich habe sie zerstört. Aber sie war anders als die erste

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